Aktionäre stimmen der Fusion von Anglo American und Teck Resources zu
Die Aktionäre von Anglo American und Teck Resources haben dem geplanten Zusammenschluss der beiden Bergbaukonzerne mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Wie die Financial Times berichtet, votierten 99 % der Anteilseigner des in London gelisteten Konzerns Anglo American für die Transaktion. Kurz darauf billigten auch die Teck-Aktionäre in Kanada den Deal mit überwältigender Zustimmung. Damit nimmt einer der größten Zusammenschlüsse im globalen Bergbau des Jahres konkrete Formen an.
Der Zusammenschluss bewertet die neue Gruppe mit rund 50 Mrd. USD. Anglo American GB00B1XZS820 A0MUKL wird nach Abschluss 62,4 % am kombinierten Unternehmen halten, der verbleibende Anteil entfällt auf die bisherigen Teck-Aktionäre. Der neue Konzern soll unter dem Namen Anglo Teck firmieren. Der Hauptsitz ist in Vancouver vorgesehen, die Hauptnotierung bleibt jedoch in London.
Der Konzern setzt strategisch stark auf Kupfer
Der Deal folgt einem klaren industriepolitischen Kalkül. Kupfer gilt als Schlüsselrohstoff für Elektrifizierung und Energiewende, die Preise haben seit Oktober neue Rekordstände erreicht. Laut einer Analyse von Benchmark Mineral Intelligence würde Anglo Teck zum fünftgrößten Produzenten von gefördertem Kupfer weltweit aufsteigen.
Anglo-American-Chef Duncan Wanblad sprach laut Financial Times von einem wichtigen strategischen Schritt, um erheblichen Wert zu heben. Der neue Konzern werde künftig eine Kupferexponierung von mehr als 70 % aufweisen. Auch Teck-Chef Jonathan Price betonte, dass das kombinierte Portfolio langfristiges Wachstum ermögliche und die steigende Nachfrage nach kritischen Rohstoffen bedienen könne.
Ein weiterer Treiber sind operative Überschneidungen. Beide Unternehmen betreiben in Chile Kupferminen, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegen. Investoren erwarten daraus Synergien bei Infrastruktur, Planung und Förderkosten.
Großinvestoren geben Rückendeckung für den Deal
Unterstützung erhält der Zusammenschluss von namhaften institutionellen Anlegern. Adam Matthews, Chief Responsible Investment Officer des Pensionsfonds der Church of England, bezeichnete Kupfer als unverzichtbar für die globale Energiewende. Der neue Konzern könne dabei eine zentrale Rolle spielen.
Auch Legal and General Investment Management begrüßte die geplante Fusion. Die industrielle Logik sei überzeugend, erklärten Vertreter des Hauses gegenüber der Financial Times. Beide Investoren halten Anteile an Anglo American und Teck Resources und stimmten dem Deal zu.
Behörden entscheiden über den weiteren Zeitplan
Trotz der klaren Zustimmung der Aktionäre ist der Zusammenschluss noch nicht abgeschlossen. Die Transaktion unterliegt nun der Prüfung durch Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden in mehreren Ländern. In Kanada muss der Deal unter anderem als wirtschaftlicher Vorteil für das Land eingestuft werden, um genehmigt zu werden.
Aus politischen Kreisen gibt es unterschiedliche Signale. Während sicherheitsrelevante Bedenken bereits ausgeräumt wurden, bleibt offen, wann alle regulatorischen Hürden genommen sind. Branchenbeobachter rechnen damit, dass sich das Verfahren über einen längeren Zeitraum hinziehen könnte.
Sollten die Genehmigungen erteilt werden, würde Anglo Teck zu einem der einflussreichsten Akteure im globalen Kupfermarkt aufsteigen und die Konsolidierung im Bergbausektor spürbar beschleunigen.

