Analysten erwarten stabile Metalle bei nachlassenden Zinsrisiken

Analysten erwarten stabile Metalle bei nachlassenden Zinsrisiken picture-alliance/ dpa / Waltraud Grubitzsch

Die Rohstoffmärkte könnten 2026 eine moderate Erholung erleben. Das Analysehaus BMI, ein Unternehmen von Fitch Solutions, prognostiziert in seinem neuen Jahresausblick steigende Durchschnittspreise für die meisten Industriemetalle und Edelmetalle. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch den anhaltenden Ausbau klimarelevanter Technologien, sinkende Handelsbarrieren und knappe globale Lagerbestände.

China bleibt Belastung für Industriemetalle

Während die Nachfrage aus den Bereichen Elektromobilität und erneuerbare Energien weiter steigt, belastet die Immobilienkrise in China das Wachstum klassischer Industriemetalle wie Stahl, Aluminium oder Zink. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt dürfte 2026 von 5,0 % auf 4,5 % zurückgehen – ein klarer Dämpfer für metallintensive Sektoren.

Dennoch rechnen Experten mit stabilen bis leicht steigenden Preisen bei Kupfer, Aluminium, Lithium und Nickel – allesamt Schlüsselmetalle der Energiewende. Die Aussichten bleiben jedoch abhängig von Chinas Konjunkturentwicklung. Ein stärkerer Einbruch könnte das Preisniveau erneut unter Druck setzen.

Goldpreis zunächst stark, dann nachlassend

Für Edelmetalle sehen Analysten vor allem bei Gold vorerst Aufwärtspotenzial. Grund ist die erwartete Lockerung der US-Geldpolitik. Bereits im Dezember 2025 könnte die Notenbank wegen schwacher Arbeitsmarktdaten erneut die Zinsen senken. Diese Entwicklung stützt den Goldpreis, der im Jahresdurchschnitt 2026 über dem Niveau von 2025 liegen dürfte.

Später im Jahr erwarten Marktbeobachter jedoch eine Abschwächung. Mit dem Ende der Zinssenkungen und einer Stabilisierung des US-Dollars könnte die Goldrally auslaufen. Der Preis dürfte dann unter die Marke von 4.000 USD je Feinunze fallen.

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Industriestaaten ringen um Rohstoffsicherheit

Neben geld- und konjunkturpolitischen Impulsen ist auch die geopolitische Lage entscheidend. Eine neue Studie hebt hervor, dass die USA und die EU 2026 verstärkt auf eigene Rohstoffsicherheit setzen. Strategische Partnerschaften, Investitionen in heimische Förderkapazitäten und neue Handelsabkommen rücken in den Mittelpunkt.

Gleichzeitig baut China seine dominierende Position in den Lieferketten kritischer Mineralien weiter aus. Die Regierung in Peking intensiviert die heimische Exploration, erweitert die Verarbeitungskapazitäten und setzt auf grünere Produktionsmethoden. Exportkontrollen – etwa bei Seltenen Erden – unterstreichen dabei Chinas strategisches Vorgehen.

Fusionen, Afrika und neue Allianzen

Fusionen und Übernahmen im Bergbausektor bleiben laut Report auch 2026 ein zentrales Thema. Im Fokus stehen Rohstoffe wie Kupfer, Lithium und Seltene Erden – also jene Metalle, die für Batterien, E-Autos und Solarzellen unverzichtbar sind. Viele Unternehmen bevorzugen dabei kosteneffiziente Erweiterungen bestehender Projekte, sogenannte Brownfield-Entwicklungen.

Zudem gewinnen sogenannte Frontier-Märkte an Bedeutung. Besonders in Afrika wächst die Verhandlungsmacht der Staaten – etwa bei der lokalen Verarbeitung geförderter Rohstoffe. Unternehmen müssen sich auf diese politischen Verschiebungen einstellen, wenn sie beim globalen Wettlauf um kritische Ressourcen mithalten wollen.

Gleichzeitig entstehen neue Allianzen: Bergbauprojekte kooperieren zunehmend mit Technologie-, Auto- und Luftfahrtkonzernen. Denn Engpässe bei Metallen könnten Schlüsselindustrien wie Künstliche Intelligenz, Robotik oder Verteidigung empfindlich bremsen.