Glencore will größter Kupferproduzent der Welt werden
Glencore JE00B4T3BW64 A1JAGV kündigte auf dem Kapitalmarkttag in London am Mittwoch große Ambitionen an. CEO Gary Nagle will das Unternehmen zum "größten Kupferproduzenten der Welt" machen – und die jährliche Produktion bis 2035 auf 1,6 Mio. Tonnen ausweiten. Damit würde Glencore zu einem der größten Kupferproduzenten der Welt aufsteigen oder gar die Spitze erreichen.
Bis 2028 soll die Produktion rund 1 Mio. Tonnen erreichen. Für den Konzern bedeutet das eine Trendwende: Für das laufende Jahr werden 850.000-875.000 Tonnen erwartet. Damit sinkt die Produktion zum vierten Mal in Folge und liegt etwa 40 % unter dem Niveau von 2018. Für 2026 hatten die Schweizer die Prognose aufgrund von Rückschlägen in der Mine Collahuasi von zuvor 930.000 Tonnen auf 810.000 bis 870.000 Tonnen zurückgeschraubt.
Anteil an Collahuasi soll gehalten werden
Collahuasi produziert Kupferkonzentrat und Molybdänkonzentrat und gehört zu den sechs größten Kupferproduzenten weltweit und zu den vier größten Molybdänproduzenten Chiles. Es handelt sich um eines der weltweit größten Kupfervorkommen mit 10,38 Milliarden Tonnen Gestein. Glencore hält 44 % der Anteile – ebenso viel wie Anglo American GB00BTK05J60 A41BF3. 12 % der Anteile gehören Japan Collahuasi Resources.
Glencore hat bereits angekündigt, den Anteil am Joint Venture konstant halten zu wollen, falls die Partner Mine mit der nahegelegenen Quebrada Blanca-Mine von Teck Resources CA8787422044 858265 fusionieren sollten, sobald Anglo American die Übernahme von Teck abgeschlossen hat. "Wir werden kein Juniorpartner sein", stellte Nagle klar und fügte hinzu, Glencore könne bei einer zukünftigen Fusion Kapital zuschießen, um seinen Anteil zu halten.
Die Pläne für den Ausbau der Kupferproduktion sind konkret und umfassen den Bau neuer und die Erweiterung bestehender Minen. Geplant ist etwa die Wiederinbetriebnahme der Alumbrera-Mine in der argentinischen Provinz Catamarca. Dort wird die erste Produktion in der ersten Hälfte des Jahres 2028 erwartet. Nach vollständiger Inbetriebnahme soll Alumbrera über einen Zeitraum von vier Jahren rund 75.000 Tonnen Kupfer, 317.000 Unzen Gold und 1.000 Tonnen Molybdän produzieren.
Glencore mit großen Ambitionen in Argentinien
Im August hatte Glencore bereits Anträge auf Aufnahme seiner Projekte El Pachón und Agua Rica in das Förderprogramm für Großinvestitionen RIGI in Argentinien eingereicht. Das Unternehmen erwartet, bezogen auf das nächste Jahrzehnt, eine Kapitalinvestition von 4,0 Mrd. USD für die Entwicklung von Agua Rica und 9,5 Mrd. USD für die Entwicklung von El Pachón Phase 1.
El Pachón ist eine großflächige Kupfer- und Molybdänlagerstätte in der Provinz San Juan und verfügt über geschätzte gemessene, angezeigte und abgeleitete Mineralressourcen von ca. 6 Milliarden Tonnen Erz mit durchschnittlichen Gehalten von 0,43 % Kupfer, 2,2 g/t Silber und 130 g/t Molybdän.
Das Projekt Agua Rica ist eine großflächige Kupfer-, Gold-, Silber- und Molybdänlagerstätte in der Provinz Catamarca und verfügt derzeit über geschätzte gemessene und angezeigte Mineralressourcen von ca. 1,2 Milliarden Tonnen Erz mit durchschnittlichen Gehalten von 0,47 % Kupfer, 0,20 g/t Gold, 3,40 g/t Silber und 0,03 % Molybdän. Für die Erzverarbeitung ist die Nutzung der 35 km von der Agua Rica-Grube entfernten Aufbereitungsanlagen von Alumbrera geplant.
Die anvisierten Projekte sind Nagle zufolge "größtenteils Brownfield-Projekte und werden voraussichtlich eine hohe Kapitaleffizienz aufweisen."
Schmelzhütten-Deal mit Codelco
In Chile hat Glencore derweil eine Absichtserklärung mit Codelco zum Bau einer neuen Schmelzhütte unterzeichnet. Der Deal: Codelco wird Glencore jährlich bis zu 800.000 Tonnen Kupferkonzentrat liefern, während Glencore die Projektentwicklung leitet – inklusive Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Anlage. Nach zunächst anstehenden Vorstudien soll in der ersten Jahreshälfte 2026 eine endgültige Vereinbarung folgen. Bei endgültiger Realisierung könnte der Bau 2030 beginnen und der Betrieb zwischen 2032 und 2033 aufgenommen werden.

