Gold? Kupfer? Yttrium steigt seit Jahresbeginn um 1500 %

Gold? Kupfer? Yttrium steigt seit Jahresbeginn um 1500 % picture alliance / Zoonar / Boris Zerwann

Der Preis des Seltenerdelements Yttriumoxid ist in diesem Jahr um fast 1.500 % gestiegen. Laut Daten des Unternehmens Asian Metal, das Metallmarktanalysen und Preisindizes anbietet, stiegen die Preise von weniger als 8 USD Ende 2024 auf zuletzt 126 USD pro Kilogramm. Zumindest in westlichen Ländern jedenfalls: In China wurden zuletzt stabile Preise vermeldet.

Chinas Exportbeschränkungen lassen Preise für Seltene Erden explodieren

Ursächlich dafür sind chinesische Exportbeschränkungen für Seltene Erden, unter die auch Yttrium fällt. Die Entwicklung ist nicht ganz neu. Bereits im September hatte etwa die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) vor massiven Preisaufschlägen für bestimmte Rohstoffe gewarnt. Betroffen waren Rohstoffe, deren Märkte China ganz wesentlich kontrolliert. Die Folge der Eskalation im Handelsstreit: Die Preise für westliche Abnehmer liegen oft um ein Vielfaches höher als die Preise in China.

"Seit der Einführung der chinesischen Exportkontrollen für Seltene Erden und Seltenerdmagnete sind die europäischen Preise der betroffenen Seltenen Erden deutlich gestiegen", hieß es damals im DERA-Bericht. Zudem klagten europäische Unternehmen über wachsende Beschaffungsprobleme. Die Spreads zwischen den Preisen in China und Europa haben sich demnach seit der Einführung der Exportkontrollen durch Peking im April dieses Jahres deutlich ausgeweitet.

"Ende September 2025 mussten europäische Abnehmer für Yttrium etwa 15-mal so viel zahlen wie Abnehmer in China. Auch bei Gadolinium (Faktor 5), Terbium (Faktor 3,7) und Dysprosium (Faktor 3,5) lagen die Preise in Europa deutlich über den chinesischen Preisen. Dieser Preisunterschied ist Ausdruck einer schwierigen Versorgungslage", konstatierte die DERA.

Der Bericht legt unter Berufung auf Daten der Europäischen Handelskammer in China (EUCCC) die Probleme europäischer Exporteure beim Zugang zu den durch Kontrollen betroffenen Rohstoffen dar. Laut der EUCCC wurden zum Zeitpunkt des Berichts 141 Exportanträge durch Mitgliedsunternehmen gestellt – nur 19 davon wurden genehmigt.

USA und Europa erhalten deutlich weniger Lieferungen

Die restriktive Haltung der Behörden zeigt sich auch in den Handelsdaten: Der Export von Seltenerdmagneten aus China nach Europa ging im Juli 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 40 % zurück. Ein noch drastischeres Bild zeigte sich im Handel mit den USA, wo die Exporte im Mai sogar um 90 % eingebrochen waren.

Im Fall von Yttriumoxid gilt die Nachfrage in weiten Teilen als in erster Instanz unelastisch, was bedeutet, dass selbst eine 15-fache Preiserhöhung die Nachfrage nicht dämpft, da das Material in den Endanwendungen unverzichtbar ist. Hersteller müssen die höheren Kosten auf die Preise umlegen.

Yttriumoxid ist ein unverzichtbarer Rohstoff für eine Vielzahl von Hochtechnologieanwendungen, insbesondere in den Bereichen Energieeffizienz, Elektronik und Verteidigung. Es wird in der Medizintechnik,  in der Luft- und Raumfahrttechnik, Keramik, Lasertechnik und in der Supraleitertechnik verwendet.

Sein extrem hoher Schmelzpunkt, seine hervorragende thermische und chemische Stabilität sowie seine Fähigkeit, die Eigenschaften anderer Materialien (z. B. Zirkoniumdioxid oder Granate) zu stabilisieren und zu verbessern, machen es zu einem kaum substituierbaren Rohstoff. Dem Markt wird ein mengenmäßiges Wachstum von etwa 3-4 % pro Jahr prognostiziert. Zu den bisherigen Preisen handelte es sich um einen Nischenmarkt, der 2024 auf 2,4 Mrd. USD geschätzt wurde.

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Aufbau inländischer Produktion beginnt erst

Wie stark die chinesische Marktposition bei Yttrium ist, zeigt ein Blick auf Daten des US Geological Survey. Demnach gab es in den vergangenen Jahren keine nennenswerte heimische Produktion. "Nahezu alle Importe von Yttriummetall und -verbindungen stammen aus in China verarbeiteten Mineralkonzentraten", heißt es im Bericht der Behörde.

In den USA könnte die Produktion jedoch wieder starten: Das auch durch staatliche Maßnahmen gestützte MP Materials US5533681012 A2QHVL baut Yttrium in der Seltenerd-Mine Mountain Pass ab. "Yttrium macht schätzungsweise etwa 0,12 % der Seltenerdelemente im Bastnäsit-Erz bei Mountain Pass aus", heißt es dazu beim USGS.