Hecla Mining: Silberproduktion steigt, neuer Fokus auf Nevada
Hecla Mining US4227041062 854693 hat im dritten Quartal 2023 die Goldproduktion um 42 % auf 42.019 Unzen gesteigert und zugleich angekündigt, sein Engagement in Nevada erneut auszubauen. Das Unternehmen integrierte das in dem US-Bundesstaat südlich von seiner Midas-Mine gelegene Green-Racer-Sinter-Projekt in sein Portfolio, das im Zuge der Übernahme von ATAC Resources im Juli hinzugekommen ist.
Produktion wächst trotz Minenreparatur
Die Silberproduktion legte im Quartal um 7 % auf 4,23 Mio. Unzen zu. Die Lucky-Friday-Mine in Idaho förderte 1,27 Mio. Unzen Silber, bleibt jedoch bis Februar eingeschränkt, da nach einem Brand im August weiterhin Reparaturarbeiten laufen. CEO Phillips S. Baker Jr. sagte, die Instandsetzung umfasse den Ersatz von Geräten und Stromversorgung und komme planmäßig voran.
Die Greens-Creek-Mine in Alaska erreichte ein Rekordquartal mit 2,7 Mio. Unzen Silber und 12.223 Unzen Gold. Casa Berardi in Québec trug 37.792 Unzen Gold bei, gestützt durch höhere Gehalte und verbesserte Abläufe im Westteil der Mine. Chief Operating Officer Carlos Aguiar sprach von einem "ausgezeichneten operativen Quartal".
Kostenentwicklung zeigt zweigeteiltes Bild
Hecla reduzierte die All-in-Sustaining-Costs für Gold um 30 % auf 1.257 USD je Unze. Die Cash-Kosten lagen mit 1.232 USD je Unze deutlich unter dem Vorjahreswert von 1.437 USD. Für Silber stiegen die Cash-Kosten dagegen auf 2,74 USD je Unze. Greens Creek meldete 4,77 USD, Lucky Friday 4,27 USD je Unze.
Der Umsatz schrumpfte trotz höherer Produktion auf 182,8 Mio. USD, nach 191,2 Mio. USD im Vorjahr. Der Nettowert lag bei einem Verlust von 22,4 Mio. USD. Belastungen aus dem temporären Produktionsausfall und dem laufenden Wiederanlauf von Lucky Friday wirkten stärker als operative Effizienzgewinne.
Exploration verändert die Dynamik in Nevada
Hecla führte 24.000 Fuß Untertagebohrungen in Greens Creek durch, dazu 12.000 Meter in Casa Berardi und 6.000 Meter im Keno-Hill-Distrikt im Yukon. Durch die ATAC-Übernahme erhielt das Unternehmen zudem Zugriff auf den Rackla-Goldgürtel, den CEO Baker als "äußerst aussichtsreichen Distrikt" bezeichnete. Insgesamt sind aktuell 14 Bohrgeräte im Einsatz, ergänzt durch Oberflächenarbeiten in Nevada.
Parallel zur steigenden Aktivität der Produzenten rückt auch die Position von Explorern wieder stärker in den Fokus. Dazu zählt etwa Fairchild Gold Corp. CA30371L1013 A3D1D5, das kürzlich die Liegenschaft Carlin Queen erworben hat. Das Projekt liegt im erweiterten Umfeld des Carlin-Trends, einer der bedeutendsten Goldregionen Nordamerikas. Da Hecla seine Präsenz südlich von Midas ausbaut und die Bedeutung inländischer US-Goldvorkommen betont, steigt die Aufmerksamkeit für benachbarte Frühphasenprojekte. Für Unternehmen wie Fairchild kann diese regionale Dynamik Vorteile bringen, weil umfangreiche Bohrprogramme großer Produzenten mehr geologische Daten, erhöhte Sichtbarkeit und potenziell auch strategisches Interesse erzeugen. Die zunehmende Aktivität in Nevada eröffnet Fairchild zusätzliche Perspektiven, sobald erste Resultate aus Carlin Queen vorliegen.
Strategische Rückkehr
Hecla bleibt trotz geringerer Umsätze überzeugt, dass die USA mehr Edelmetallproduktion benötigen, um wirtschaftliche und sicherheitspolitische Ziele zu unterstützen. Der erneute Fokus auf Nevada unterstreicht diesen Anspruch. Die Kombination aus steigender Produktion, breiterer Exploration und der Suche nach neuen inländischen Ressourcen deutet darauf hin, dass der Bundesstaat wieder eine größere Rolle in der mittelfristigen Unternehmensstrategie einnimmt. Gleichzeitig bleibt der Produktionsausfall in Lucky Friday ein belastender Faktor, bis die Mine im Februar 2026 wieder vollständig einsatzbereit werden soll.

