Liberia stärkt Investitionsklima während Mali Lizenzen entzieht
Mali hat mehr als 90 Explorationslizenzen aufgehoben, darunter solche, die lokalen Gesellschaften internationaler Bergbaukonzerne wie Harmony Gold ZAE000015228 851267, IAMGOLD CA4509131088 899657 und Resolute Mining AU000000RSG6 813744 erteilt waren. Nach Angaben des Bergbauministeriums hätten viele Lizenzinhaber neue gesetzliche Auflagen nicht erfüllt. Das Dekret vom 13. Oktober 2025 erklärte sämtliche Rechte für erloschen, die Gebiete sind zur Neuzuteilung freigegeben. Die Behörde ließ offen, ob Berufungen möglich sind.
Die Maßnahme fällt in eine Phase, in der der Goldsektor unter Druck steht. Für 2025 wird ein verfehltes Produktionsziel erwartet, auch wegen Störungen im größten Goldasset des Landes, Loulo-Gounkoto von Barrick Gold Corp. CA0679011084 870450. Für Investoren erhöht sich damit das Risiko ungeplanter Eingriffe in bestehende Erkundungsrechte.
Liberias Kurs zielt auf Berechenbarkeit und Partnerschaften
Liberia ersetzt Ende Oktober den Bergbauminister und den Chef der Aufsicht. Präsident Joseph Boakai will Governance und Effizienz im Sektor steigern und damit Investorenvertrauen stärken; der Schritt ist Teil der fünfjährigen "ARREST-Agenda", wie Reuters berichtet.
Parallel vertieft Liberia Gespräche mit den Vereinigten Staaten zu Investitionen in kritische Mineralien wie Lithium, Kobalt, Mangan und Seltene Erden. Ein Treffen am 17.10.2025 zwischen US-Außenminister Marco Rubio und Liberias Außenministerin Sara Beysolow Nyanti hob die Ausweitung der US-Beteiligung hervor. Das adressiert Kapitalbedarf und Technologiezugang für Projekte entlang der Wertschöpfungskette.
Für Investoren wirkt die Kombination aus personeller Neuaufstellung, internationalem Dialog und Rohstofffokus als Signal rechtlicher Stabilität. Anders als Mali, wo Lizenzen rückwirkend kassiert werden, setzt Liberia auf Planbarkeit und Einbindung externer Partner.
Aktive Player und frische Finanzierungen als Vertrauensindikatoren
In Liberia unterstreichen laufende Projekte und Finanzierungen den Investitionspfad. ArcelorMittal hat im Juni 2025 die neue Konzentrator-Anlage als Kernstück des rund 1,8 Mrd. USD umfassenden Expansionsprogramms in Betrieb genommen. Dadurch werden die Bahn- und Minenkapazitäten deutlich ausgeweitet und langfristige Exportpfade gesichert.
Pasofino Gold CA7026573054 A3CSQB hält sich operativ schlank im Hintergrund, hat jedoch am 22.10.2025 eine Privatplatzierung über 12,0 Mio. CAD abgeschlossen. Die Mittel dienen der Aktualisierung der Machbarkeitsstudie für das Dugbe-Projekt sowie zahlungsbezogenen Verpflichtungen gegenüber dem Staat Liberia; Ziel ist die Vorbereitung der Projektfinanzierung ab 2026.
In einem exklusiven Miningscout-Interview spricht Pasofino-CEO Brett Richards über das Dugbe-Goldprojekt in Liberia – eines der führenden Goldentwicklungsprojekte Westafrikas. Er erklärt die neue 100%-Beteiligung, die Rolle einer internationalen Bank als Großaktionär und die nächsten Schritte zur bankfähigen Machbarkeitsstudie sowie die starke Hebelwirkung eines Projekterfolgs auf den Goldpreis.
Link: https://www.youtube.com/watch?v=UGZotEta1L8
Neben Pasofino sind in Liberia mehrere etablierte Unternehmen aktiv. Bea Mountain Mining (Avesoro Resources) und MNG Gold betreiben laufende Goldförderung und Erweiterungsprojekte. Hummingbird Resources war an der früheren Erschließung des Dugbe-Gebiets beteiligt und hält dort über Partnergesellschaften weiterhin Anteile. Auch Ivanhoe Liberia zählt zu den operativen Akteuren. Diese Vielfalt an Produzenten und Entwicklern unterstreicht, dass sich in Liberia inzwischen eine stabile industrielle Basis mit realen Cashflows und Projektpipeline herausgebildet hat.
Warum Liberia derzeit die bessere Wahl für Bergbaukapital ist
Für Investoren zählt im Bergbau nicht allein die Größe der Lagerstätten, sondern die Verlässlichkeit der Regeln. Mali hat mit dem Entzug von mehr als 90 Lizenzen signalisiert, dass rechtliche Stabilität kein gesichertes Gut ist. Solche Eingriffe erschweren Due-Diligence-Prozesse und erhöhen die Risikoaufschläge auf Kapital.
Liberia sendet dagegen das entgegengesetzte Signal: Der Staat stärkt seine Institutionen, öffnet sich internationalen Partnern und begleitet Projekte mit transparenteren Verfahren. Realisierte Großinvestitionen wie die 1,8 Mrd. USD teure Erweiterung von ArcelorMittal und frische Projektfinanzierungen im Explorationsbereich belegen diesen Kurs.
Damit bietet Liberia derzeit planbarere Zeithorizonte, verlässlichere Rechtsrahmen und klarere Finanzierungspfade. Mali hingegen wird sich voraussichtlich mit höheren Finanzierungskosten und strengeren Kreditbedingungen konfrontiert sehen, solange der regulatorische Kurs unklar bleibt.

