Washington investiert 35,6 Mio. USD in Trilogy Metals und reaktiviert Genehmigungen

Die US-Regierung steigt mit 35,6 Mio. USD bei Trilogy Metals CA89621C1059 A2ARD3 ein und sichert sich zunächst 10 % an dem in Vancouver ansässigen Explorer mit Projekten im Ambler-Gebiet in Alaska. Die Transaktion umfasst zudem langfristige Optionsrechte und steht unter Vorbehalt behördlicher Freigaben. Parallel hat Präsident Donald Trump per Erlass die zuständigen Behörden angewiesen, blockierte Bewilligungen für die Ambler Road erneut zu erteilen. Damit wird ein unter der Vorgängerregierung gestoppter Genehmigungsweg reaktiviert.
Die Ambler Road ist als rund 340 km lange Industriezufahrt vom Dalton Highway in die Ambler-Region geplant. Sie soll Lagerstätten für Kupfer, Kobalt, Gallium und Germanium erreichbar machen, die als kritische Mineralien für Energie-, Technologie- und Sicherheitsanwendungen gelten. Das Weiße Haus erklärt das Vorhaben für "im öffentlichen Interesse" und verweist auf die Versorgungssicherheit.
Trilogy Metals hält die Rechte an den Upper Kobuk Mineral Projects (UKMP) über das Gemeinschaftsunternehmen Ambler Metals mit South32 AU000000S320 A14QLH. Der jüngste Schritt der US-Regierung soll laut Unternehmen den Übergang von Exploration zu Erschließung beschleunigen. "Diese Partnerschaft mit der US-Regierung ist ein Meilenstein für eine sichere, heimische Versorgung mit kritischen Mineralen in Alaska", sagte CEO Tony Giardini in einer Mitteilung. Die Beteiligung verleihe den UKMP strategisches Gewicht für Energie-, Technologie- und Sicherheitsprioritäten der USA.
Genehmigungen und Struktur der Transaktion schaffen neue Handlungsoptionen
Der Erlass weist das Bureau of Land Management, den National Park Service und das US-Army Corps an, die notwendigen Genehmigungen nach Jahren der Verfahren neu zu erteilen. Nach Angaben aus dem Weißen Haus könnte der Bau bereits im kommenden Jahr beginnen, falls die formalen Schritte abgeschlossen sind. Die staatliche Beteiligung an Trilogy umfasst neu ausgegebene Anteile sowie Warrants, die erst mit Beginn des Straßenbaus ausübbar sind und dem Bund potenziell zusätzliche Stimmrechte sichern.
Laut Unternehmensangaben ist der Vollzug der Finanzierung an Routinefreigaben und zwei Bedingungen geknüpft: die Re-Autorisierung des Defense Production Act sowie den Abschluss einer FOCI-Prüfung zur Kontrolle ausländischer Einflüsse. Wird dies nicht fristgerecht erreicht, verfällt die Vereinbarung. Zugleich wollen die Parteien einen Rahmen für Genehmigung, Finanzierung und Bau der staatlich getragenen Straße ausarbeiten; die Bundesebene soll die Finanzierung erleichtern und das FAST-41-Verfahren zur Beschleunigung künftiger Minenbewilligungen am UKMP anwenden.
Projekte Arctic und Bornite bilden das Rückgrat der Ressourcenbasis
Das UKMP wird vom polymetallischen Projekt Arctic getragen. Die dortigen wahrscheinlichen Reserven belaufen sich laut einer 2023er-Machbarkeitsstudie auf 46,7 Mio. t mit 2,11 % Kupfer, 2,9 % Zink, 0,56 % Blei, 0,42 g/t Gold und 31,8 g/t Silber bei geplanter Lebensdauer von 13 Jahren. In unmittelbarer Nähe liegt das Kupfer-Kobalt-System Bornite mit einer abgeleiteten Ressource von 208,9 Mio. t bei 1,42 % Kupfer. Zusammen würden Straße und Infrastruktur die Schwelle zum möglichen Bau deutlich senken, sofern Markt- und Genehmigungslage tragen.
Widerstand von Umweltverbänden und indigenen Gemeinschaften hält an
Die Planungen bleiben umstritten. Der Sierra Club kritisiert, die Trasse zerschneide den Zugkorridor der Western-Arctic-Karibuherde und bedrohe die Subsistenz von Gemeinden entlang der Route. 89 Stämme und First Nations hätten entsprechende Resolutionen verabschiedet. Befürworter verweisen dagegen auf Jobs und die strategische Bedeutung in der Konkurrenz um kritische Rohstoffe. Innenminister Doug Burgum sagte, das Engagement sichere "kritische Mineralienvorräte" und komme "dem amerikanischen Volk" zugute.
An der Börse reagierte die Aktie von Trilogy im Nachhandel deutlich fester, nachdem die Beteiligung und der Erlass publik wurden. Für Investoren bleibt entscheidend, ob die rechtlichen Voraussetzungen schnell greifen und der Straßenbau tatsächlich startet. Der Einstieg des Bundes eröffnet Trilogy jedoch zusätzlichen Zugang zu Kapital und politischen Rückhalt, während gleichzeitig die Genehmigungslage und Umweltauflagen hohe Planungssicherheit erfordern.