Glencore und Wyloo sondieren BHPs Nickelgeschäft in Westaustralien

Glencore und Wyloo sondieren BHPs Nickelgeschäft in Westaustralien picture-alliance/ dpa / Bhp_Billiton/Ho

Glencore und Wyloo Metals nehmen BHPs Nickelgeschäft in Westaustralien ins Visier. Wie die Australian Financial Review berichtet, hat BHP AU000000BHP4 850524 vertrauliche Prüfunterlagen bereitgestellt, die Glencore derzeit sichtet. Auch Wyloo positioniert sich für mögliche Transaktionen. Analysten sehen darin ein Indiz für eine einsetzende Erholung von Preisen und Bewertungen im Nickelsektor. Wyloo erklärte bereits im März: "Nickel ist ein entscheidender Baustein der Energiewende, und die Nachfrage wird weiter wachsen."

Branchenschwergewichte prüfen BHPs Nickelgeschäft in Westaustralien

Zum Portfolio von BHPs WA-Nickel zählen Minen in Kambalda, Mt Keith und Leinster sowie Verarbeitungsanlagen in Kalgoorlie und Kwinana. Die Prüfung durch einen globalen Rohstoffhändler wie Glencore stützt die Einschätzung, dass Qualitäts-Assets in sicheren Jurisdiktionen wieder an Attraktivität gewinnen. Für Investoren gilt Westaustralien als verlässlicher Standort mit etablierter Infrastruktur.

BHP hatte zuvor signalisiert, strategische Optionen für die Sparte zu erwägen. Die wachsende Käuferaufmerksamkeit fällt in eine Phase, in der Produzenten außerhalb Indonesiens nach Kostenvorteilen und Planungssicherheit suchen. Wyloo betont in diesem Kontext eine langfristige Perspektive: "Phasen der Volatilität bieten die besten Chancen für Akteure mit langem Atem."

BMI hebt Preisprognose an und sieht Stütze durch Geldpolitik

Auch der Branchenbeobachter BMI zeichnet ein stabileres Preisbild. Für 2025 hebt BMI die Prognose auf durchschnittlich 15.400 USD je Tonne an, nach zuvor 15.000 USD. Nach einem Fünfjahrestief von 14.084 USD je Tonne im April lag der Preis Ende September bei rund 15.280 USD, was einem Plus von 1,3 % seit Jahresbeginn entspricht. BMI verweist auf eine freundlichere Makrolage, einen schwächeren US-Dollar und die Aussicht auf weitere geldpolitische Lockerungen in den USA.

Die erwartete Zinssenkung der US-Notenbank auf 4,25 % und mögliche zusätzliche Schritte bis Dezember sollen die Rohstoffnachfrage in der zweiten Jahreshälfte stützen. Für die Branche ist das relevant, da Nickel sowohl in Edelstahl als auch in Batterien gebraucht wird. Edelstahl steht nach wie vor für etwa 63 % der weltweiten Nachfrage, und die Elektromobilität wächst.

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Indonesische Produktion wächst doch Politik sorgt für Unsicherheit

Gleichzeitig hält der Angebotsdruck aus Indonesien an. Die dortige Produktion von Raffinade-Nickel stieg von Januar bis Juli um 23,5 % auf 1,1 Mio. t. Für das Gesamtjahr rechnet BMI mit einem Plus um 9 % auf 1,7 Mio. t, während die weltweite Nachfrage nur um 4,2 % wächst. Das deutet weiterhin auf einen Marktüberschuss hin.

Allerdings dämpfen wiederholte politische Kurswechsel in Jakarta die Preissensitivität nach unten. Höhere Abgaben, kürzere Förderquoten und zeitweise Minenstopps erhöhen die Volatilität und können einen Preisboden begünstigen. Außerhalb Indonesiens bleibt der Druck hoch: BHP will die Suspendierung von Nickel West erst 2027 wieder überprüfen, was die Zurückhaltung vieler Produzenten unterstreicht. Zugleich zeigen die aktuellen Interessenten, dass ausgereifte Anlagen in stabilen Regionen als strategische Option gesehen werden.

Auf Sicht bis 2029 senkt BMI die Preisprognose auf durchschnittlich 18.000 USD je Tonne, nach zuvor 21.500 USD. Dennoch sieht das Haus Potenzial über 2030 hinaus, wenn die Batterie- und Erneuerbaren-Nachfrage stärker greift. Ein Elektroauto enthält im Schnitt etwa 40 kg Nickel, was die Rolle hochwertiger Lagerstätten in Australien unterstreicht, sobald sich das Marktgleichgewicht verbessert.