US-Einfuhrzölle treffen Bergbauunternehmen

Die durch Präsident Trump verhängten US-Einfuhrzölle wirken sich bei vielen Bergbauunternehmen stark aus. Dies geht aus Äußerungen der Führungsetagen hervor, die im Rahmen der Vorlage der Quartalsergebnisse getätigt wurden.
Kupfer- und Aluminiumproduzenten sowie Hersteller von Bergbauausrüstungen etwa gaben laut einem Bericht von S&P Global an, die Zölle würden ihre Kosten in die Höhe treiben. Die Auswirkungen der Zölle auf die Rohstoff- und Inputkosten haben demnach bei Metall- und Bergbauunternehmen zu schwankenden Kosten, höheren Preisen und strategischen Veränderungen bei der Materialbeschaffung geführt.
"Gegenwind für die Rentabilität"
"Die Nettoauswirkungen der Zölle lagen am oberen Ende unserer Schätzung für das Quartal und dürften in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 einen größeren Gegenwind für die Rentabilität darstellen", sagte etwa Joseph Creed, CEO des Bergbauausrüstungsunternehmens Caterpillar, in einer Telefonkonferenz.
Mit Rio Tinto GB0007188757 852147 und Alcoa US0138721065 A2ASZ7 – den beiden größten Aluminiumproduzenten Nordamerikas – meldeten zwei Unternehmen jeweils Zollkosten in beträchtlicher Höhe. Trump hatte Anfang Juni verkündet, die Zölle auf Aluminium von 25 % auf 50 % zu verdoppeln. Alcoa – das rund 70 % seiner kanadischen Produktion an US-Kunden exportiert – zahlte im zweiten Quartal Zollkosten in Höhe von 115 Mio. USD.
Das Unternehmen hat bereits reagiert und versucht, die kanadische Produktion umzuleiten. Molly Beerman, Vizepräsidentin und CFO von Alcoa führte dazu aus: "Etwa 30 % unserer kanadischen Aluminiumproduktion stehen für Spotverkäufe zur Verfügung und können an Kunden außerhalb der USA umgeleitet werden, wenn die Berechnung [der Kosten] einen anderen Bestimmungsort begünstigt."
Rio Tinto zahlt 321 Mio. USD für Zölle
Bei Rio Tinto fielen sogar Zollkosten in Höhe von 321 Mio. USD an. Das Unternehmen betreibt in Kanada Aluminiumhütten. Der Bergbauausrüster Caterpillar US1491231015 850598 schätzte die Auswirkungen der Zölle im zweiten Quartal auf 250 bis 350 Mio. USD. Der bereinigte Betriebsgewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 22 %.
Unternehmen versuchen die Zölle, wenn möglich, zu vermeiden. Freeport McMoRan US35671D8570 896476 schätzt den Kosteneinfluss laut Kathleen Quirk, Präsidentin und CEO des Unternehmens, auf 5 %. Das Unternehmen ist der größte US-Kupferproduzent.
"Wir werden nach Möglichkeiten suchen, unsere Lieferketten, wenn möglich, anzupassen und eng mit unseren Lieferanten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass wir möglichst zollfreies Material beziehen", erläuterte Quirk ihre Strategie.
Caterpillar rechnet mit Nettoauswirkungen von 1,3+ Mrd. USD
Caterpillar CEO Joseph Creed kündigte ebenfalls Reaktionen an. "Wir werden die Auswirkungen der Zölle abmildern. Welchen Hebel wir genau betätigen werden, wollen wir noch etwas klarer definieren, bevor wir zuschlagen." Er rechnet mit Nettoauswirkungen der Zölle im Umfang von 1,3 – 1,5 Mrd. USD in diesem Jahr.
Auch Berichte über steigende Projektkosten gibt es. Teck Resources CA8787422044 858265 hat die Kosten für die Highland Valley Minenerweiterung neu berechnet und von 2,1 Mrd. CAD auf 2,4 Mrd. CAD erhöht – unter anderem aufgrund der Auswirkungen möglicher Zölle auf Baumaterialien. "Es ist das Potenzial für Zölle auf Baumaterialien, das unserer Meinung nach ein echter Treiber ist, insbesondere zwischen den USA und Kanada", befürchtet Präsident und CEO Jonathan Price.
Grupo Mexico MXP370841019 580892 prüft eine Erhöhung der Schmelz- und Raffineriekapazitäten in den kommenden drei bis fünf Jahren.