BHP meldet für Kalimine Jansen Verzögerung und Kostenanstieg

BHP (ISIN: AU000000BHP4, WKN: 850524) meldete im Rahmen der Bekanntgabe der Produktionszahlen für das erste Halbjahr ein Update für die Kalimine Jansen im kanadischen Saskatchewan. Die Investitionsausgaben inklusive Eventualverbindlichkeiten werden nun auf 7,0-7,4 Mrd. USD nach zuvor 5,7 Mrd. USD geschätzt: Ein Kostenanstieg von bis zu 30 %.
Auch die Produktion soll später starten: Mitte 2027 statt wie bislang geplant Ende 2026. Als Hauptgründe für die Kosten- und Terminüberschreitungen nannte BHP "Änderungen bei Design und Umfang" sowie Inflationsdruck und geringere Produktivität.
Jansen 2 soll erst 2031 starten
Die zweite Phase soll nun erst 2031 und damit zwei Jahre hinter den Planungen starten. Hier sind allerdings offenbar strategische Gründe ursächlich: BHP sieht mittelfristig zusätzliches Kali-Angebot auf den Markt kommen und hat die Priorität für Jansen 2 im Rahmen der Überprüfung der Reihenfolge der Investitionsprojekte offensichtlich herabgesetzt.
Die Verzögerungen könnten sich auf den Kalimarkt auswirken. BMO-Analyst Alexander Pearce jedenfalls glaubt, die Entwicklung sei "wahrscheinlich gut für Kalipreise". Jansen soll in zukünftigen Ausbaustufen 16 bis 17 Mtpa produzieren.
Zur Einordnung: Die weltweite Kaliproduktion im Jahr 2024 lag Schätzungen zufolge bei 67.5 Mio. Tonnen. Die größten Produzenten waren Kanada, Russland und Belarus, die zusammen für über 65 % der weltweiten Potash-Produktion im Jahr 2023 verantwortlich waren.
An der Spitze lag Kanada mit 21,875 Mio. Tonnen, was einem Anteil von 32,4 % entsprach. Jansen könnte in den späteren Ausbaustufen also die kanadische Produktion um rund drei Viertel steigern. In Kanada steht Kali als wichtiger Rohstoff für die landwirtschaftliche Produktion auf der Liste der kritischen Mineralien der kanadischen Bundesregierung.
Auf dem zweiten Platz der weltweiten Kaliproduzenten folgte Russland mit 12,547 Mio. Tonnen (18,6 %), knapp vor Belarus, das 10,093 Mio. Tonnen produzierte und 14,9 % der Gesamtproduktion ausmachte. China und Israel belegten die Plätze vier und fünf mit 6,267 Mio. Tonnen (9,3 %) bzw. 3,626 Mio. Tonnen (5,4 %).
Kali wird in Düngemitteln und Pflanzennährstoffen verwendet und ist seit fast 20 Jahren Teil der BHP Strategie zur Diversifizierung des Portfolios.
Kupferproduktion steigt marginal
Die vorgelegten Produktionszahlen führten zu einem Kursplus in der BHP Aktie von ca. 2,5 %. Die Kupferproduktion des Unternehmens im vierten Quartal FY25 stieg im Vergleich zum Vorquartal um 1 % und zum Vorjahresquartal um 2 %. Für das Geschäftsjahr 2026 wird eine Produktion zwischen 1.800 und 2.000 Kilotonnen (kt) erwartet.
Die BHP Eisenerzproduktion stieg im vierten Quartal FY25 im Vergleich zu Q3 um 14 % und zu Q4 FY24 um 2 %. Die Prognose für FY26 liegt bei 258 bis 269 Megatonnen (Mt). Die Stahlkohleproduktion verzeichnete im vierten Quartal einen starken Anstieg von 31 % gegenüber dem Vorquartal und 5 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Prognose für FY26 liegt bei 18 bis 20 Mt.
Die Produktion von Kraftwerkskohle stieg im vierten Quartal um 13 % im Vergleich zum Vorquartal und um 8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Prognose für FY26 liegt bei 14 bis 16 Mt.
Die Nickelproduktion sank im vierten Quartal FY25 drastisch um 87 % gegenüber dem Vorquartal und 99 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Es gibt keine Prognose für das Geschäftsjahr 2026. Dies ist auf den anhaltenden Preisverfall am Nickelmarkt und BHPs Entscheidungen zur Einstellung der Produktion in Westaustralien zurückzuführen.