WGC sieht Goldpreis im zweiten Halbjahr moderat im Aufwind

WGC sieht Goldpreis im zweiten Halbjahr moderat im Aufwind Zlaťáky.cz / Unsplash

Der World Gold Council hat in dieser Woche den Halbjahresausblick 2025 vorgelegt – und darin die Frage gestellt, ob der Goldpreis seinen Höhepunkt erreicht hat oder noch genügend Potenzial für einen weiteren Anstieg besteht.

In den Himmel wachsen die Bäume nicht: Der Analyse der Rahmenbedingungen gemäß dem WGC-Modell zufolge könnte Gold sich seitwärts bewegen – mit einem möglichen Aufwärtspotenzial von 0-5 % in der zweiten Jahreshälfte.

Goldpreisanstieg um 10-15 % bei verschlechterten Bedingungen

Diese sehr moderate Prognose geht davon aus, dass die derzeitigen Marktprognosen zu Zinsen, Inflation und Konjunktur eintreten. In einem eingetrübten makroökonomischen Umfeld könnte der Goldpreis dagegen stärker zulegen. "Sollten sich die wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen verschlechtern und den Stagflationsdruck sowie die geoökonomischen Spannungen verschärfen, könnte die Nachfrage nach sicheren Anlagen deutlich steigen und Gold von nun an um 10–15 % zulegen", heißt es in dem Bericht.

Umgekehrt könnte der Goldpreis unter Druck geraten, sollten sich die Verhältnisse besser entwickeln als bislang gedacht. Dabei betrachtet der WGC insbesondere handelsbezogene und geopolitische Konflikte. Hier könnte eine "umfassende und nachhaltige Konfliktlösung" den Goldpreis um 12-17 % drücken.

Im ersten Halbjahr war der Goldpreis in USD gerechnet um 26 % gestiegen. Im selben Zeitraum wurden 26 neue Allzeithochs erreicht – nach 40 ATHs im gesamten Vorjahr. Die Rallye wurde durch mehrere Entwicklungen befeuert: Ein schwächerer USD, erwartete Zinssenkungen sowie handels- und geopolitische Spannungen.

Aufgeschlüsselt: Wie viel trug die Dollar-Schwäche zur Gold-Rallye bei?

Der Bericht schlüsselt den Beitrag der verschiedenen Entwicklungen zum Goldpreisanstieg gemäß dem durch den WGC verwendeten Gold Return Attribution Model (GRAM) auf.

Risiko und Unsicherheit steuerten demnach 4 % bei (die Hälfte davon war auf einen Anstieg des Geopolitical Risk (GPR) Index zurückzuführen). Der schwächere Dollar sowie sinkende Anleiherenditen steuerten etwa 7 % (wovon etwa 6 % auf die Schwäche des Dollars zurückgeführt werden). 5 % der Goldrendite im ersten Halbjahr führt der Bericht auf das Momentum zurück (hauptsächlich im Zusammenhang mit positiven Gold-ETF-Zuflüssen).

Laut dem WGC-Bericht stieg das durchschnittliche Goldhandelsvolumen im ersten Halbjahr auf 329 Milliarden US-Dollar pro Tag: Der höchste Halbjahreswert aller Zeiten. Steigende Nachfrage resultierte demnach aus der erhöhten Handelsaktivität an OTC-Märkten, Börsen und durch ETFs/ETCs. "Auch die Zentralbanken leisteten ihren Beitrag, indem sie weiterhin in robustem Tempo kauften – wenn auch nicht auf dem Rekordniveau der Vorquartale", konstatieren die Autoren.

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ETF-Bestände noch nicht auf ATH, Konsolidierungsphase: Anlauf für mehr?

Ein Blick auf goldgedeckte ETFs/ETCs ist zeigt allerdings, dass der Goldmarkt noch nicht in jeder Kategorie Rekorde schreibt. In den ersten sechs Monaten des Jahres stieg das globale AUM der Produkte um 41 % auf 383 Mrd. USD. Die Gesamtbestände stiegen um 397 Tonnen auf 3.616 Tonnen – was allerdings kein Allzeithoch, sondern nur den höchsten Monatsendstand seit August 2022 markiert.

Der Großteil des Goldpreisanstieges in diesem Jahr entfällt auf die starke Performance von Januar bis Mitte April. Damals markierte der Preis ein Allzeithoch bei 3.500 USD. Seitdem befindet sich der Markt in einer seitwärts gerichteten Konsolidierungsphase. Der WGC sieht darin – ebenso wie andere technische Analysten – ein gewisses Potenzial heranreifen.

"Technische Indikatoren deuten darauf hin, dass die Konsolidierungsphase des Goldpreises in den letzten Monaten eine gesunde Pause in einem breiteren Aufwärtstrend darstellt, die dazu beiträgt, die zuvor überkauften Bedingungen zu lockern und möglicherweise die Bühne für einen erneuten Aufwärtstrend zu bereiten."