Uranpreis zieht nach Korrektur wieder an
Uran gewinnt wieder an Dynamik – so lautet das Fazit eines Berichts des Vermögensverwalters Sprott, der mit dem Physical Uranium Trust (ISIN: CA85210A1049, WKN: A3CU5R) auch ein Direktinvestment in den Uran-Spotpreis verkauft.
"Im April erlebte der Uranmarkt eine deutliche Erholung. Die Spotpreise stiegen um 5,40 % auf 67,70 USD pro Pfund und erholten sich damit von ihrem Tiefstand von 63,20 USD Ende März", heißt es in dem Bericht des Sprott-Analysten Jacob White einleitend. Die Erholung setzte sich bis Anfang Mai fort, und die Preise erreichten 70 US-Dollar, ein Plus von rund 10 % gegenüber den Tiefstständen von 2025.
White glaubt, dass der jüngste Aufschwung den Beginn eines stetigeren Anstiegs signalisieren könnte. Der Uranpreis habe sich zuletzt in einem schwierigen Gesamtmarktumfeld robust gezeigt. White sieht den Grund dafür in starken Fundamentaldaten und dem Schutz vor zollbedingten Störungen.
"Nach einer Phase der Volatilität und des Zögerns bereiten die jüngsten Entwicklungen – von der Klarheit der US-Zollpolitik bis hin zur Wiederbelebung der Verträge mit Versorgungsunternehmen – den Weg für Uran", so der Ausblick.
Korrektur beim Uranpreis könnte vorüber sein
In den letzten zwölf Monaten hat sich der Uranmarkt nach einer vorangegangenen Hausse deutlich abgekühlt. Der Spotpreis für U308 liegt rund 25 % niedriger als vor einem Jahr, Uranbergbau Aktien (gemessen am Northshore Global Uranium Index) gaben sogar um mehr als 28 % nach.
Aktien von Junior Uranbergbauunternehmen verloren (gemessen am Nasdaq Sprott Junior Uranium Miners Index TR) sogar über 35 % an Wert. Demgegenüber büßte der breite Bloomberg Commodity Index mit rund zwei Dutzend Rohstoffen im selben Zeitraum weniger als 1 % ein.
Im April aber kehrte sich die Entwicklung um: Sowohl der Uran Spotpreis als auch die Kurse von Uranaktien entwickelten sich besser als der breite Rohstoffmarkt und ließen auch den S&P 500 hinter sich.
"Anfang Mai gab es einen weiteren Aufwärtstrend, angetrieben durch eine gestiegene Risikobereitschaft und Short Covering. Viele Uranminenaktien weisen derzeit hohe Short Interest Ratios auf, was bedeutet, dass Hedgefonds auf fallende Aktien setzen, was zu starken Short Covering Rallyes führen könnte", konstatiert White in dem Bericht. Demnach könnte eine Fortsetzung der guten Kursentwicklung Shortseller rasch zur Wiedereindeckung zwingen.
Die politische Situation für den Uranmarkt ist nicht einfach, gewinnt aber zunehmend an Klarheit. Vom Zollpaket war der Brennstoff nicht betroffen. Es läuft aber eine Untersuchung kritischer Mineralien nach Abschnitt 232, was zu künftigen Importbeschränkungen führen könnte. White betont, dass Energieversorger zunehmend inländische und verwandte Versorgungsquellen bevorzugen.
Stabilität für den Spotmarkt verspricht auch der langfristige Uranpreis, der weitgehend konstant bei 80 USD liegt. Unterschreitet der Spotpreis den langfristigen Preis, rentiert sich für Marktakteure ein Carry Trade. "Händler und Finanzintermediäre kaufen zunehmend Pfund am Spotmarkt zur Lieferung in Terminkontrakte. Diese Dynamik sorgt für zusätzliche Liquidität und stützt die Preise", konstatiert der Bericht. "In früheren Zyklen ging anhaltende Carry-Trade-Aktivität oft einer breiteren Preiserholung voraus – eine Dynamik, die möglicherweise wieder im Gange ist."
Nachfrage nach Uran steigt durch China, KI und weitere Faktoren
Die Nachfrage nach Uran sieht Sprott in den kommenden Jahren spürbar zunehmen. Steigende Arbeitslasten im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und das exponentielle Wachstum von Rechenzentren schaffen neuen Strombedarf, der häufig durch AKWs gedeckt wird.
So wird prognostiziert, dass Rechenzentren bis 2030 2,5-mal mehr Strom verbrauchen werden, was dem heutigen gesamten Stromverbrauch Japans entspricht. Im April kündigte Google an, den Bau von drei neuen Kernkraftwerken mit jeweils mindestens 600 Megawatt (MW) zu finanzieren.
Auch China als weltweit größter Energieverbraucher setzt auf die Kernkraft. Im April genehmigte die Volksrepubik den Bau von zehn weiteren Reaktoren und verzeichnete damit das vierte Jahr in Folge mindestens zehn neue Genehmigungen. "Chinas nuklearer Ausbau stellt eine der zuverlässigsten und nachfragesichersten Komponenten in der globalen Uranentwicklung dar", analysiert der Sprott-Bericht.