TMCs Lizenzantrag ist Startschuss für den Tiefseebergbau

TMCs Lizenzantrag ist Startschuss für den Tiefseebergbau picture alliance / ZUMAPRESS.com / Charles M. Vella

Das kanadische Unternehmen The Metals Company (TMC) (ISIN: CA87261Y1060, WKN: CA87261Y1060) hat am Montag als nach eigenem Verständnis erster Explorer der Welt einen Antrag auf die kommerzielle Gewinnung von Tiefseemineralien auf hoher See gemäß US-amerikanischem Meeresbodenbergbaugesetz eingereicht.

Antrag auf Tiefseebergbau früher als erwartet

Der Schritt war erwartet worden: TMC hatte bereits vor einigen Wochen den Beginn des Antragsprozesses in Aussicht gestellt und auch über ein Treffen mit Vertretern der Regierung berichtet. Der bisherige Zeitplan hatte den Beginn der Antragstellung allerdings erst für den 27. Juni vorgesehen.

Der Mitteilung des Unternehmens zufolge wurden unmittelbar nach der Unterzeichnung der Executive Order für den Tiefseebergbau durch Donald Trump in der vergangenen Woche bei der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Anträge auf zwei Explorationslizenzen und eine kommerzielle Gewinnungsgenehmigung gemäß dem Deep Seabed Hard Mineral Resources Act (DSHMRA) eingereicht.

Das Antragsgebiet für die kommerzielle Fördergenehmigung umfasst eine Gesamtfläche von 25.160 Quadratkilometern in der Clarion Clipperton Zone. Außerdem wurden zwei Explorationslizenzanträge mit einer Gesamtfläche von 199.895 Quadratkilometern eingereicht.

Die Erwartungen an die Vorkommen in der Tiefsee sind immens. "Wir gehen davon aus, dass die Explorationsgebiete SEC SK 1300-konforme Ressourcen von 1.635 Millionen Tonnen polymetallischer Knollen enthalten, mit einem zusätzlichen Explorationspotenzial von geschätzten 500 Millionen Tonnen", heißt es bei TMC. Insgesamt werden die Ressourcen auf etwa 15,5 Millionen Tonnen Nickel, 12,8 Millionen Tonnen Kupfer, 2,0 Millionen Tonnen Kobalt und 345 Millionen Tonnen Mangan geschätzt.

"Einsatzbereiter Weg zu neuen und reichlichen Vorkommen"

TMC CEO Geradc Barron kommentierte: "Mit diesen Anträgen eröffnen wir den Vereinigten Staaten einen sofort einsatzbereiten Weg zu neuen und reichlichen Vorkommen an Nickel, Kupfer, Kobalt und Mangan (…) Nach anhaltenden Verzögerungen auf internationaler Ebene haben die Vereinigten Staaten nun die klare Chance, ihre Führungsrolle in der Tiefsee zurückzuerobern (…).

Trump hatte am vergangenen Donnerstag eine Executive Order zur "Freisetzung kritischer Mineralien und Ressourcen vor der Küste Amerikas" unterzeichnet. "Riesige Offshore-Meeresbodengebiete bergen kritische Mineralien und Energieressourcen. Diese Ressourcen sind von entscheidender Bedeutung für die Stärkung unserer Wirtschaft, die Sicherung unserer Energiezukunft und die Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten für kritische Mineralien", heißt es darin.

Die USA kontrollierten außerdem die mineralischen Rohstoffe des Meeresbodens in einem der größten Meeresgebiete der Welt und könnten durch Tiefseebergbau auf "riesige Ressourcen in Form von polymetallischen Knollen des Meeresbodens" mit strategischen Mineralien wie Nickel, Kobalt, Kupfer, Mangan, Titan und Seltenen Erden zugreifen.

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Trumps Executive Order soll Tiefseebergbau beschleunigen

Mit der Order wird u.a. das Handelsministerium aufgerufen, die Erteilung von Bergbaugenehmigungen gemäß dem Deep Seabed Hard Minerals Resource Act von 1980 zu beschleunigen und ein Verfahren zur Erteilung von Genehmigungen entlang des äußeren Kontinentalschelfs der USA einzurichten. Vorgesehen ist auch eine beschleunigte Überprüfung der Genehmigungen für Meeresbergbau "in Gebieten außerhalb der nationalen Gerichtsbarkeit" – mit möglichen Kollisionspunkten gegenüber anderen Ländern.

Ein US-Regierungsbeamter sagte am vergangenen Donnerstag, dass sich in US-Gewässern "schätzungsweise" mehr als eine Milliarde Tonnen Knollen befinden. Durch deren Abbau könne das US-BIP in den nächsten zehn Jahren um 300 Milliarden Dollar gesteigert und 100.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Befürworter des Tiefseebergbaus argumentieren, dass dadurch die Notwendigkeit großer Bergbauaktivitäten an Land verringert werden und dadurch der Widerstand der Bevölkerung zurückgehe. Zudem bestehe durch die Ressourcen in der Tiefe die Möglichkeit, größere Unabhängigkeit von Rohstoffimporten zu erlangen – und dies vergleichsweise schnell. Umweltschützer dagegen warnen vor möglichen Schäden für das Ökosystem in der Tiefsee.

TMC ist nicht das einzige Unternehmen mit Interesse an Tiefseebergbau. Impossible Metals etwa hatte die Behörden bereits Mitte April aufgefordert, eine kommerzielle Auktion für den Zugang zu Vorkommen vor der Küste Amerikanisch-Samoas zu starten.