Bergbau: Gehälter in Kanada steigen moderat

Bergbau: Gehälter in Kanada steigen moderat picture alliance / Westend61 / zerocreatives

Die Gehälter im kanadischen Bergbau sind in diesem Jahr moderat angestiegen. Das berichtet die Fachzeitschrift "The Northern Miner" unter Berufung auf eigene Umfragen. Dabei sind die Bezüge von Mitarbeitern in leitenden Positionen offenbar stärker gestiegen als Gehälter in ausführenden Positionen.

Minenmanager: Gehaltsplus von 11,3 %

So stieg das Jahresgehalt von Minenmanagern um 11,3 % von 254.200 CAD auf 282.900 CAD. Minensuperintendenten verbuchten im Durchschnitt ein Gehaltsplus von 5,8 % und erhalten in diesem Jahr der Umfrage zufolge 168.400 CAD (Vorjahr: 159.100 CAD). Das Jahresgehalt von Minen Vorarbeiten legte um 3,5 % von 138.000 CAD auf 142.800 CAD vor. Chefgeologen verdienen demnach 95.800 CAD pro Jahr, was einem Plus von 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr (93.400 CAD) entspricht.

Die steigenden Löhne sind im Kontext der hohen kanadischen Inflation zu sehen. Im vergangenen Jahr stiegen die Verbraucherpreise um 6,8 % und damit so stark wie seit 40 Jahren nicht mehr. Mittlerweile hat sich die Situation etwas entspannt. Für August meldeten die Statistiker einen Anstieg der Verbraucherpreise um 4 %. Die Inflation hat sich auf die Lohnforderungen in Gehaltsrunden ausgewirkt. Aus dem kanadischen Autosektor sind etwa Lohnsteigerungen von bis zu 25 % bekannt.

An der Umfrage beteiligten sich 76 Minenbetriebe. 59 davon waren gewerkschaftlich organisiert, 17 nicht. 62 der 76 Minenbetriebe erhöhten die Gehälter um durchschnittlich 3 %, wobei die Bandbreite von 1,5 % bis 12,5 % reichte. Die Angaben beziehen sich auf die zwölf Monate im Vorfeld der Studie, die zwischen März und August durchgeführt wurde. In 14 Minen blieben die Löhne unverändert.

Mineningenieure und Umweltkoordinatoren verdienen weniger

Einzelne Posten werden schlechter vergütet. Das durchschnittliche Jahresgehalt von Mineningenieuren fiel demnach um 3,1 % von 109.200 CAD im Vorjahr auf 105.800 CAD im laufenden Jahr. Die Bezüge von Umweltkoordinatoren blieben mit 93.400 CAD unverändert. Der Stundenlohn von Mühlenbetreibern sank um 8,8 % von 44,50 CAD auf 40,60 CAD. Dabei könnte es sich jedoch um einen Ausreißer handeln. Dafür spricht, dass die Stundenlöhne von Mühlenkontrollraumbetreibern – der typischerweise höchsten Lohnposition – um 4,3 % auf 46,96 CAD gestiegen sind.

Der Fachkräftemangel im Bergbau bleibt wie auch in anderen Ländern ein Problem. Doug Groh von Sprott Asset Management etwa betonte, dass es nicht um Kosten, sondern auch um Arbeitsmobilität und Fertigkeiten gehe. Es sei immer noch eine Herausforderung, Mitarbeiter zu finden, die zuverlässig in der Lage sein, die Aufgaben vor Ort zu bewältigen. Der Personalmangel habe Minenbetreiber dazu gezwungen, stärker auf externe Auftragnehmer zurückzugreifen. Dies sei nicht unbedingt förderlich für die Produktivität und bringe eine zusätzliche Kostenebene mit sich.

Michael Gray, Bergbauanalyst bei Agentis Capital in Vancouver, weist auf eine hohe Fluktuation gerade in abgelegenen Gegenden hin. "Die Mitarbeiterbindung ist bei einigen Projekten im Norden Kanadas ein Problem und führt zu einer Lohninflation". Dies hätten ihm mehrere CEOs im Hinblick auf Projekte in der Provinz British Columbia als Problem genannt.

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Boni und Extras zur Mitarbeiterbindung

43 der 66 Minen setzen irgendeine Form von Bonus ein, 30 Minen nutzen einen Mitarbeiterbindungsplan. Krista Noyes, Geschäftsführerin und Kostenschätzerin von Costmine – der Unterabteilung von The Northern Miner, die die Umfrage durchgeführt hat – zufolge zahlen viele Betreiber Barprämien für gute Leistungen im Bereich Sicherheit. "Die häufigste Form ist eine feste Prämie für das Erreichen einer unfallfreien Bilanz über einen bestimmten Zeitraum."

Auch Boni auf der Grundlage von Verbesserungen gegenüber dem historischen Produktionsdurchschnitt oder Prämien pro Tonne produziertem Erz ohne Unfall mit Ausfallzeiten seien verbreitet. Weitere Vergünstigungen seien der Transport zur Mine, bezahlte oder subventionierte Kindertagesstätten, Reisekosten, zusätzliche Altersvorsorge, Unfall- und Lebensversicherung, Aktienkaufpläne, Sicherheitsausrüstung, Werkzeugzuschüsse, Stipendien für unterhaltsberechtigte Kinder sowie Bildung und Ausbildung.  

Generell sind die Ergebnisse der Umfrage als Durschnitt zu verstehen. Große Abweichungen abhängig von Einsatzort, Projektstadium und genauer Position sind möglich.

Michael Gray geht aufgrund der schwierigen Aktienmärkte davon aus, dass es bei der Gehaltsentwicklung bei Explorationsgesellschaften in nächster Zeit keine großen Sprünge geben wird. Erfahrene Mitarbeiter könnten jedoch in bestimmten Ländern "atemberaubende Löhne" erzielen – etwa in Pakistan.