Die Rohstoffwoche: Azure Minerals, SQM, NevGold, Kodiak Copper, Codelco, JSW Steel, Teck Resources, Stellantis, Controlled Thermal Resources, Ford Motor

Die Rohstoffwoche: Azure Minerals, SQM, NevGold, Kodiak Copper, Codelco, JSW Steel, Teck Resources, Stellantis, Controlled Thermal Resources, Ford Motor picture alliance / Zoonar / Sunshine Seeds

SQM bot schon im Juli 585 Mio. USD für weitere Anteile an Azure Minerals – und sorgte nun mit einer Zurückweisung der Offerte für klare Verhältnisse. Diesen kommt auch NevGold immer näher: Nun wurde die erste eigene MRE für das Nutmeg Mountain Projekt veröffentlicht – mit ansehnlichen Ergebnissen. Vorzeigbar ist auch der erste ESG-Bericht von Kodiak Copper, der mit einer guten Note endete. Gute Noten erhielt auch der Kodiak Vorstand auf der Jahreshauptversammlung.

Schwieriger indes wird das Terrain für Codelco: Eine Studie des chilenischen Bergbauverbands befürchtet in Abgleiten in die Überschuldung. JSW Steel will derweil 75 % der Kohlesparte von Teck Resources übernehmen – und sucht nach Finanzierungspartnern. Als Finanzierungspartner tritt dagegen Stellantis auf: Mindestens 100 Mio. USD fließen in ein grünes Lithiumprojekt in Kalifornien. Ford geht es noch etwas größer an und investiert zusammen mit Partnern knapp 900 Mio. USD in eine CAM-Fabrik. Die Rohstoffwoche im Überblick. 

Azure Minerals lehnt Angebot von SQM ab

Der australische Lithium-Explorer Azure Minerals (WKN: A0LG22, ISIN: AU000000AZS2) hat ein 585 Mio. USD schweres Übernahmeangebot von SQM (WKN: 895007, ISIN: US8336351056) abgelehnt.

Wie das Unternehmen am Dienstag als Reaktion auf Spekulationen in den Medien via Pressemitteilung bekanntgab, hatte SQM zuletzt am 12. Juli tatsächlich ein Angebot über 2,31 AUD pro Aktie vorgelegt. SQM besitzt seit März bereits 19,99 % der Anteile an Azure Minerals. Das Unternehmen wies in der Mitteilung darauf hin, dass der eigene Aktienkurs am 08. August infolge guter Nachrichten bei bis zu 2,96 AUD gelegen habe und wies die Offerte zurück.

Azure besitzt 60 % an dem Lithiumprojekt Andover in der westaustralischen Region Pilbara, für das im kommenden Jahr die erste Mineralressourcenschätzung angestrebt wird.

NevGold mit erster eigener Mineralressourcenschätzung für Nutmeg Mountain

Der Edelmetallexplorer NevGold Corp. (TSX-V: NAU, WKN: A3CTE1, ISIN: CA6415361071) hat am Donnerstag die erste eigene Mineralressourcenschätzung (MRE) für das Goldprojekt Nutmeg Mountain im Südwesten des US-Bundesstaats Idaho vorgelegt. Die MRE schätzt das Vorkommen des Projekts laut Pressemitteilung auf 1,01 Mio. Unzen angezeigte Ressourcen mit 0,61 g/t Au und 275.000 Unzen abgeleitete Ressourcen mit 0,48 g/t Au.

Damit konnte NevGold durch eigene Explorationsarbeiten einen erheblichen Zuwachs um 32 % im Vergleich zur historischen Ressourcenschätzung aus dem Jahr 2020 erreichen. Zu den weiteren Erkenntnissen gehören ein Abraumverhältnis von weniger als 1:1, ein hochwertiger Kern innerhalb der Lagerstätte und daraus resultierend eine geringe Cutoff-Sensitivität.

NevGold sieht weiteres erhebliches Explorationspotenzial und strebt die PEA für das kommende Jahr an.

Kodiak Copper veröffentlicht ersten ESG-Bericht

Das kanadische Explorationsunternehmen Kodiak Copper Corp. (TSX-V: KDK, A2P2J9, ISIN: CA50012K1066) hat am Dienstag über die Ergebnisse des ersten ESG-Berichts des Unternehmens informiert.  Der Bericht wurde durch Digbee ESG erstellt – einer führenden unabhängigen Bewertungsplattform für die Bergbauindustrie.

Der ESG-Bericht enthält eine umfassende Bewertung der Leistung von Kodiak im Hinblick auf ein breites Spektrum an ESG-Kriterien. Kodiak erhielt eine ESG-Gesamtbewertung von "A". Digbee CEO Jamie Strauss zufolge hat Kodiak "die Vorteile der Einbettung von ESG in ein Explorationsunternehmen veranschaulicht". Kodiak Copper CEO Claudia Tornquist zeigte sich "stolz" im Hinblick auf die "sehr gute Note".

Tornquist war kurz zuvor Anfang August auf der Jahreshauptversammlung mit 91 % der Stimmen im Amt bestätigt worden. Auch die anderen fünf Direktoren wurden durch die Anteilseigner bestätigt.

Codelco riskiert seine Schuldentragfähigkeit

Der im Staatsbesitz befindliche chilenische Bergbauriese Codelco riskiert seine Schuldentragfähigkeit. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht des Branchenverbands Centre for Copper and Mining Studies (CESCO), über die unter anderem Reuters berichtet.

Laut dem Bericht könnten explodierende Kosten bei der Modernisierung von fünf von Codelcos Minen dazu führen, dass die Verbindlichkeiten des Unternehmens von heute 18 Mrd. USD auf 30 Mrd. USD im Jahr 2030 ansteigen könnten.

Laut dem Bericht ist die Produktion von Codelco gesunken, obwohl 15 Milliarden US-Dollar in Flaggschiffprodukte investiert wurden, darunter El Teniente, wo die Kosten bisher um 75 % überschritten wurden, und Chuquicamata, wo die Kostenüberschreitung 53 % beträgt.

Codelco, so wird im Bericht postuliert, sollte die technische Machbarkeit seiner Projekte prüfen, "noch bevor mit den Investitionsentscheidungen fortgefahren wird, da … die Kosten in Bezug auf die Verschuldung die finanzielle Lebensfähigkeit und den Wert des wichtigsten Vermögenswerts unseres Landes gefährden".

Newsletter & Spezialreport

Uran erlebt aktuell ein grandioses Comeback. Der Spotpreis ist in den letzten 3 Jahren um über +200% angestiegen. Erfahren Sie in unserem neuen Spezialreport die wichtigsten Hintergründe und wie Sie als Anleger vom Uran-Boom profitieren können. Melden Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Newsletter an und erhalten Sie gratis als Dankeschön den Miningscout Spezialreport Uran.

JSW Steel will 75 % Kohlesparte von Teck Resources kaufen

Der indische Stahlproduzent JSW Steel (WKN: A2DJ3Z, ISIN: INE019A01038) will einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ein Konsortium gründen und darüber 75 % der Anteile an der  Kohlesparte von Teck Resources (WKN: 858265, ISIN: CA8787422044) erwerben, auf die auch Glencore (WKN: A1JAGV, ISIN: JE00B4T3BW64) bietet.

Im Juli war JSW Berichten derselben Agentur zufolge am Erwerb von 20 % der Anteile interessiert. Derzeit ist aber noch nicht klar, ob sich Finanzierungspartner finden. JSW befindet sich offenbar in Gesprächen mit mehreren Banken. Glencore hatte das Interesse an dem Kohlegeschäft von Teck jüngst untermauert.

Stellantis investiert 100 Mio. USD in "Hell´s Kitchen" Lithiumprojekt von CTR

Der Automobilkonzern Stellantis (WKN: A2QL01, ISIN: NL00150001Q9) investiert mehr als 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung des geothermischen Lithiumprojekts "Hell´s Kitchen" von Controlled Thermal Resources (CTR). Es handelt sich der Mitteilung von Stellantis zufolge um das weltweit größte geothermische Lithiumprojekt mit einer Gesamtproduktionskapazität von bis zu 300.000 Tonnen Lithiumcarbonatäquivalent jährlich – vollständig IRA-konform.

Die beiden Unternehmen stockten zudem die Abnahmevereinbarung von zuvor bis zu 25.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat (LHM) auf nunmehr bis zu 65.000 Tonnen über eine Vertragslaufzeit von zehn Jahren auf.

Mit dem Hell’s Kitchen-Projekt von CTR im kalifornischen Imperial County soll Lithium aus geothermischen Solen mithilfe erneuerbarer Energie und Dampf gewonnen werden – ohne Verdunstungssoleteiche, Tagebaue und ohne Weiterverarbeitung mit fossilen Brennstoffen.

Ford, EcoPro und SK ON investieren 900 Mio. USD in Kathodenfabrik in Kanada

Der Autohersteller Ford Motor Company (WKN: 502391, ISIN: US3453708600) teilte am Donnerstag mit, zusammen mit SK ON – der Batteriesparte des südkoreanischen Unternehmens SK Innovation – und dem ebenfalls in Südkorea ansässigen Batteriematerialhersteller EcoProBM knapp 900 Mio. USD in den Bau einer Kathodenproduktionsanlage in Bécancour in der kanadischen Provinz Québec zu investieren.

Der Start der Produktion ist für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen, die jährliche Kapazität soll bei bis zu 45.000 t CAM liegen. Bev Goodman, Präsident und CEO von Ford of Canada sieht in dem Bau der Fabrik die Möglichkeit, "eine vertikal integrierte, geschlossene Lieferkette für die Batterieherstellung in Nordamerika" zu erschaffen.