Rystad Energy: Jährlich neu installierte Batteriekapazität verzehnfacht sich bis 2030

Rystad Energy: Jährlich neu installierte Batteriekapazität verzehnfacht sich bis 2030 bigstockphoto

Das nach eigenen Angaben unabhängige Research- und Business Intelligence-Unternehmen Rystad Energy rechnet mit einem sehr starken Zuwachs der jährlich neu installierten Batteriekapazität. Einer Modellierung zufolge sollen die jährlichen Batteriespeicherinstallationen bis 2030 400 Gigawattstunden (GWh) überschreiten. Dies entspräche annähernd einer Verzehnfachung der Neuinstallationen des Jahres 2022. Im vergangenen Jahr wurden weltweit Batteriekapazitäten von 43 GWh installiert – ein Anstieg um 60 % gegenüber 2021.

Rystad beschreibt Batterie-Energiespeichersysteme (BESS) als "eine Konfiguration miteinander verbundener Batterien, die dazu dienen, einen Überschuss an elektrischer Energie zu speichern und für den bevorstehenden Bedarf freizugeben". Es geht also um Batterien, die in der Infrastruktur des Stromnetzes eine Rolle spielen und z.B. überschüssigen Strom aus Windrädern oder Photovoltaikanlagen speichern.

Batteriekapazitäten wachsen 2023 um 72 %

Im laufenden Jahr werden weitere 74 GWh an Batteriekapazität hinzukommen. Den Anstieg von 72 % führt Rystad zum einen auf die sinkenden Kosten von Batteriesystemen, zum anderen auf staatliche Förderprogramme vor allem in Nordamerika und Europa zurück. Auch der "robuste" Ausbau der Kapazitäten auf dem chinesischen Festland trage zum Wachstum bei.

Die Zunahme der Kapazität um mehr als 400 GWh im Jahr 2030 unterstellt der Bericht "unter der Annahme eines politischen Status-quo-Szenarios". Da sich GWh auf die Energieeinheiten beziehe, während Gigawatt (GW) die Leistungseinheit darstelle, entspreche dies einem Kapazitätszuwachs von etwa 110 GW auf Strombasis. Dies entspreche "fast dem Spitzenstromverbrauch von Privathaushalten in Frankreich und Deutschland zusammen".

In staatlichen Unterstützungs- und Lenkungsmaßnahmen sieht Rystad einen wichtigen Hebel für den Ausbau der Stromspeicherung. So habe etwa der Inflation Reduction Act (IRA) in den USA "den Ausbau erneuerbarer und sauberer Technologien vorangetrieben, die erwartete Solar- und Onshore-Windkraftkapazität um 40 % gesteigert und (…) mehr als 20 GW Batteriekapazität hinzugefügt." Auch deshalb werde die US-Batteriekapazität bis 2030 130 GW überschreiten.

Asien wird Batteriemarkt dominieren

Keine gute Nachricht für Europa: Die Musik spielt dem Bericht zufolge auch in der Zukunft woanders. Von den 110 GW, die 2030 weltweit neu installiert werden, sollen 58 % auf Asien entfallen. 20 GW werden in Nordamerika installiert, lediglich 18 GW in Europa. Der Anteil Nordamerikas an der Installation (nicht zu verwechseln mit der Produktion) beträgt derzeit noch 45 % und sinkt der Prognose zufolge somit.

Eine entscheidende Rolle kommt China zu: Das Land habe "seine Solar- und Batterieproduktionskapazität ausgereift" und werde "weiterhin in die Erweiterung der lokalen Lieferkette investieren". China hat sich zum Ziel gesetzt, das Wachstum seiner CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 zum Stillstand zu bringen.

In Europa tragen Maßnahmen wie der European Green Deal Industrial Plan zur Ausweitung der Kapazitäten bei. Genannt wird auch ein Energiespeicher-Förderprogramm in Höhe von 32 Mio. GBP im Vereinigten Königreich. Europäer seien "Vorreiter bei der Nutzung von BESS" in Wohnhäusern.

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"Batterien werden grundlegende Rolle spielen"

Batterien in Wohnhäusern sind der Analyse zufolge "von entscheidender Bedeutung", wenngleich der Löwenanteil der Kapazitätserweiterungen Versorgungsebene erfolge. Die hohen Strompreise für Verbraucher in Europa kurbeln die Nachfrage nach Batteriespeicherlösungen (und Photovoltaikanlagen) an.

Sepehr Soltani, Energiespeicheranalyst bei Rystad Energy, sieht "Batterien in der Zukunft der Energieerzeugung und des Strombedarfs eine grundlegende Rolle spielen". Die Speicher könnten "das Intermittenzproblem der erneuerbaren Energieerzeugung lösen".

Die wachsende Nachfrage nach Batteriespeichern treibt erkennbar die Nachfrage nach Batteriemetallen wie Lithium an. Rohstoffproduzenten müssen ihren Output erheblich steigern, um die absehbare Nachfrage der kommenden Jahre decken zu können.