Kolumne von Florian Grummes

Silber- Nächster Angriff auf den Widerstand

Silber- Nächster Angriff auf den Widerstand bigstockphoto

Während der Goldpreis seit Jahresbeginn ausgehend von 1.959 US-Dollar bis zum Tief am vergangenen Montag bei 1.676 US-Dollar insgesamt fast 300 US-Dollar verloren hat, konnte sich der Silberpreis mit Tiefstkursen um 24,83 US-Dollar ein Stück weit besser halten. Trotzdem wurden natürlich alle Marktteilnehmer, die auf einen Silbersqueeze gehofft hatten, in den letzten Wochen deutlich enttäuscht. Mit Werten um 66 hat sich das Gold/Silber-Ratio jedoch seit dem Goldpreis-Allzeithoch am 7.August 2020 trotz der sieben Monate währenden Korrektur im Edelmetallsektor weiter zugunsten des Silberpreise verschoben. Eine Trendwende ist dabei bislang nicht absehbar, so dass Silber auf Sicht der kommenden Quartale den Goldpreis unterm Strich weiter outperformen dürfte.

Kurzfristig haben sich die Goldbullen nach dem desolaten Start in die laufende Handelswoche mittlerweile aber doch eindrucksvoll zurückgemeldet (in der Spitze bereits +3,5% vom Tief am Montag). So notiert der Goldpreis mit aktuell 1.735 US-Dollar schon wieder klar oberhalb der psychologischen Marke von 1.700 US-Dollar. Der Silberpreis legte im gleichen Zeitraum in der Spitze um 6,6% zu. Die Chancen für die Trendwende im Sektor sind damit deutlich gestiegen. Gold und Silber sind nach der langen Korrektur klar überverkauft und sollten in einem eher schwierigen saisonalen Umfeld in den kommenden Wochen trotzdem zumindest eine deutliche Erholung aufs Parket legen können. Ab Juni bzw. Juli wäre dann mit dem Beginn einer nachhaltigen Aufwärtswelle in Richtung 2.000 US-Dollar und höher beim Goldpreis sowie dem Ausbruch über die 30,00 US-Dollar Marke beim Silber zu rechnen.

Wochenchart Silber in US-Dollar – Seitwärts zwischen 23 und 28 US-Dollar

Auf dem Wochenchart hat das obere Bollinger Band (28,02 US-Dollar) den Silberpreis vor vier Wochen tatsächlich am weiteren Ausbruch gehindert. Nun müssen die Silberbullen ziemlich in der Mitte der Bollinger Bänder erneut ihre Kräfte sammeln, um das obere Band weiter in Richtung 30 US-Dollar aufbiegen zu können. Mit dem neutralen Stochastik-Oszillator ist dies zwar möglich, die Ausgangslage ist aber nicht wirklich ideal. Beim Goldpreis hingegen ist der Stochastik-Oszillator extrem überverkauft, so dass eine scharfe und weitreichende Erholungsbewegung wesentlich wahrscheinlicher ist. Gold wird den Silberpreis in den kommenden Wochen bis zum Sommer daher wohl mit nach oben ziehen müssen!

Tageschart Silber in US-Dollar – Erholung in Richtung 28 US-Dollar

Besser sieht die Lage auf dem Tageschart für den Silberpreis aus. Hier hat der Stochastik-Oszillator seit Montag klar aus der überverkauften Zone nach oben gedreht, womit das Momentum jetzt bullisch ist. Einer Erholung bis auf ca. 28 US-Dollar steht jetzt wenig im Wege. Interessant ist die Tatsache, dass die Silberbären erneut die weiter steigende 200-Tagelinie (24,23 US-Dollar) verpasst haben. Das deutet einerseits auf eine enorme Stärke der Bullen hin, andererseits dürfte Silber bis zum Sommer kaum ohne ein vorheriges Wiedersehen mit diesem wichtigen Durchschnitt nachhaltig nach oben durchstarten können. Insofern hat sich das Wiedersehen wohl einfach nochmals um ein paar Wochen oder Monate verschoben und dürfte dann auf höheren Niveaus stattfinden.

Insgesamt bleibt die Ausgangslage für den Silberpreis bullisch. Der Rücksetzer war und ist eine Kaufchance. Die Serie der höheren Tiefpunkte ist intakt und Silber sollte auf Sicht der kommenden Monate mehrmals die Widerstandszone um 30,00 US-Dollar attackieren. Im weiteren Jahresverlauf ist dann nach wie vor der Ausbruch über 30,00 US-Dollar zu erwarten.

Silber in Euro: Kauflimit bleibt bei 21,50 Euro

Zwischen dem 3. und 9.März hat das Kauflimit bei 21,50 Euro mehrmals problemlos gegriffen. Auch wenn sich die Notierungen schnell bis auf aktuell 22 Euro erholt haben, gibt es noch keinen Grund das Kauflimit zu erhöhen.

Wer noch überhaupt kein Gold und Silber besitzt, sollte zumindest fünf Prozent seines Gesamtvermögens sofort in die Edelmetalle tauschen. Dabei kommt es nicht auf den besten Preis an, sondern nur auf die Tatsache, dass man es in den eigenen Händen hält.

Autor: Florian Grummes Technischer Analystwww.goldnewsletter.deQuelle: GOLD.DE