Kolumne von Florian Grummes

Gold – Zähe Konsolidierung um die 200-Tagelinie

Gold – Zähe Konsolidierung um die 200-Tagelinie

Seit dem Tiefpunkt bei 1.764 USD am 30.November konnte sich der Goldpreis zunächst wie erwartet schnell und eindrucksvoll erholen. Mit einem starken Jahresauftakt erreichte der Preis für eine Feinunze Gold am 6.Januar mit 1.959 US-Dollar zügig ein Zwei Monats Hoch. Seit jenem Mittwoch hat sich das Bild jedoch etwas eingetrübt, denn die zwei massiven Abverkaufswellen am 6. und 8.Januar lassen den Goldpreis seit Wochen nicht mehr so recht in die Gänge kommen. Stattdessen ist ein zähes und richtungsloses Hin- und Her um die 200-Tagelinie zu beobachten.

Obwohl die Währungskreation aus dem Nichts weltweit auf Hochtouren läuft, machen die Finanzmärkte aktuell einen etwas labilen Eindruck. Insbesondere die Aktienmärkte wären gefährdet. Sollten die Kurse hier deutlicher ins Rutschen kommen, wird wohl auch der Edelmetall-Sektor unter Druck geraten. Noch kann man dem Goldpreis allerdings ein höheres Tief zugute schreiben und eine Konsolidierung oberhalb von 1.800 US-Dollar als halbwegs gesund bzw. noch akzeptabel betrachten. Auch ein zweites Standbein um das November-Tief herum wäre ein typisches Muster, welches wir von früheren Goldpreis-Korrekturen her kennen. Allzu lange sollten die Bullen sich aber nicht mehr verstecken, andernfalls droht eine Wiederaufnahme der im August begonnen Korrektur.

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Noch schneller als erwartet schoss der Goldpreis seit unserer letzten Analyse nach oben. Mit 1.959 US-Dollar wurde das November-Hoch bei 1.965 US-Dollar am 6.Januar 2021so gut wie erreicht. Angesichts dieses Widerstands in Verbindung mit der kurzfristig überkauften Lage war eine vorübergehende Reaktion bzw. Korrektur durchaus abzusehen. Allerdings attackierten die Bären aus dem Stand heraus und urplötzlich doch recht heftig. So drückten sie die Goldpreise in nur vier Handelstagen von 1.959 US-Dollar bis auf 1.802 US-Dollar um fast 160 US-Dollar gen Süden. 

Von diesem Schock können sich die Bullen bislang nicht wirklich erholen. Es reichte lediglich zu einer vorübergehenden Erholung bis auf 1.875 US-Dollar. Im Anschluss rutschen die Kurse seit einer Woche wieder nach unten. Damit hat sich das technische Bild ohne Frage eingetrübt. Noch ist es aber zu früh, um hier alle Alarmsirenen schrillen zu lassen. Denn sollte die 200-Tagelinie (1.848 US-Dollar) in Verbindung mit der Oberkante des Aufwärtsrenakanls letztlich doch halten, könnte eine erneute Erholung in Richtung 1.900 US-Dollar schnell möglich werden.

Da die saisonale Komponente bis Ende Februar weiterhin vielversprechend ist, bleiben steigende Notierung in den kommenden Wochen die primäre Erwartung. Zudem ist der Goldpreis auf den kurzfristigen Zeiteinheiten klar überverkauft. Sollte allerdings die Handelsspanne um die 200-Tagelinie (also ca. 1.830 bis 1.855 US-Dollar) deutlicher nach unten verlassen werden, droht Ungemach. Dann wäre ein neuerlicher Test der November-Tiefpunkte um 1.765 US-Dollar fast schon vorprogrammiert.

Im größeren Bild korrigiert und konsolidiert der Goldpreis weiterhin die fulminante zweijährige Aufwärtsbewegung von 1.160 bis auf 2.075 US-Dollar. Dabei werden die Nerven der Anleger derzeit mit einer zähen Streckfolter und unvermittelt heftigen Kurseinbrüchen getestet. Trotzdem bleiben Gold und Silber eine einzigartige Versicherung gegen die sich beschleunigende Geldentwertung und dürfen daher in keinem Portfolio fehlen dürfen. 

Kauflimit bis 1.550 Euro bleibt bestehen

Unser maximales Kauflimit bei 1.550 Euro bleibt bis auf weiteres bestehen und hat Ihnen in den letzten Wochen zahlreiche Kaufgelegenheiten beschert. Aktuell notiert der Goldpreis in Euro knapp 13,3% unter seinem neuen Allzeithoch vom letzten Sommer. Derartige Rücksetzer sollte man problemlos aussitzen können. Und obwohl der Goldpreis in Euro derzeit etwas deutlicher unterhalb seiner 200-Tagelinie (1.586 Euro) handelt, kann man aktuell von einem günstigen Chancen/Risiko-Verhältnis sprechen.