Kolumne von Markus Blaschzok

Kriegsangst treibt Gold auf 20-Monatshoch

Kriegsangst treibt Gold auf 20-Monatshoch bigstockphoto

Die Preise der Edelmetalle stiegen am Mittwoch kurzzeitig stark an, als die Angst vor einer militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland umherging. Von den Neocons getrieben, kündigte US-Präsident Trump einen völkerrechts- und verfassungswidrigen Angriff auf das souveräne Syrien an. Bereits über einen Tag vorher wurde durch internationale Beobachter belegt, dass es sich bei dem vermeintlichen Giftgasanschlag um eine inszenierte False Flag Operation der terroristischen Rebellen handelte und so nie stattgefunden hat. Russland hatte bereits vor Wochen vor einem solchen Ereignis gewarnt. Zweck dieser Operation unter falscher Flagge, sowie der letzten vermeintlichen Giftgasangriffe der Rebellen, ist die Einbeziehung der USA in den Konflikt. Damit wird scheinbar versucht in dem praktisch verlorenen Krieg das Ruder noch einmal herum zu reißen. Russland entgegnete, Raketen der USA abzufangen und deren Abschussbasen (Kriegsschiffe) im Falle eines Angriffes zerstören zu wollen. Ausgangspunkt und Intention erinnern stark an den Angriff auf die USS Liberty von 1967, dessen Ziel es war, die USA zu einem Atombombenangriff auf Ägypten zu bewegen. Damals waren die Atombomber bereits in der Luft und es war daher ein riesiges Glück, dass eine Instrumentalisierung der US-Streitkräfte gerade noch verhindert werden und so Millionen Menschenleben gerettet werden konnten. Das aktuell sehr außergewöhnliche Ereignis, dass die bundesrepublikanische Fregatte "Hessen" den amerikanischen Kampfverband auf ihrem Weg ins Mittelmeer begleitet, lässt daher aufhorchen.

Die Angst vor einem erneuten Krieg, der sich zu einem Weltkrieg ausweiten könnte, wurde sofort an den Märkten eskomptiert und so stiegen die Preise der Edelmetalle, allen voran der Goldpreis, sowie auch der Rohölpreis, stark an. Zeitweise wurden signifikante Widerstände überwunden, sodass Gold aus der Flaggenformation zeitweise ausbrach und bis an den letzten Widerstand bei 1.365$ anstieg. Trader hatten diese Marke fest unter Beobachtung, denn ein Anstieg über 1.365$ hätte ein kurzfristiges Kaufsignal bedeutet. Die Psyche von Tradern, Spekulanten und Investoren ist bekannt, weshalb die Notenbanken hier vermutlich auch in den Markt eingriffen und den Goldpreis an einem weiteren Anstieg hinderten, um so ein Kaufsignal in letzter Sekunde zu verhindern. Und so kam es, dass der Widerstand hielt und der Preis von dort aus wieder bis auf 1.333$ fiel, nachdem Trump zurückruderte und seinen verbalen Ausraster relativierte

Gold wäre fast aus der Flaggenformation bullisch ausgebrochen, als die Kriegsangst hochkochte.

Russischer Rubel fällt um 12%

Bereits am Montag, drei Tage vor der Kriegsdrohung der USA, kam der russische Rubel bereits unter massiven Verkaufsdruck und stürzte um 12% bis zum Mittwoch ab. Der Goldpreis in Rubel legte daraufhin auch sofort um 11% zu, was den Absicherungscharakter des Goldes gegen Währungsabwertungen noch einmal verdeutlicht. Scheinbar haben die Märkte eine mögliche Konfrontation der beiden Supermächte nach dem vermeintlichen Giftgasangriff bereits vorausschauend eingepreist.

Der russische Rubel stürzte um 12% in dieser Woche ab – wer sein Geld in Gold hatte, erlitt hingegen keine Verluste

Gold zeigt enorme relative Stärke – die nächste Rallye darf man nicht verpassen

Die Edelmetalle korrigieren nun seit über drei Monaten, wobei Silber, Platin und Palladium unter Verlusten zu leiden hatten. Der Goldpreis verteidigt seither jedoch sein Hoch und probte in dieser Woche sogar den Ausbruch einer bis dato bullischen Flaggen-Fortsetzungsformation. Die Stärke des Goldes hat mehrere Gründe.

Zum einen zieht die ohnehin künstlich niedrig ausgewiesene Teuerung in der westlichen Welt wieder an. Diese führt letztlich zu einer Absicherung von Investoren gegen Inflation, die dafür den sicheren Hafen Gold suchen. Die Konsumentenpreise in den USA stiegen selbst nach offizieller Lesart um über 2% an, die Produzentenpreise stiegen auf Jahressicht über 2,5% und selbst die Lohnzuwächse liegen bei 2,9%. Rohöl hatte in dieser Woche den Widerstand bei 67$ überwunden, womit charttechnisch nun Raum nach oben frei wäre. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieser Anstieg nachhaltig ist oder lediglich ebenfalls durch Kriegsangst getrieben wird.

Der Rohölpreis hat sich seit Anfang 2016 nahezu verdoppelt

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Geldpolitik deutet auf schwächeren Euro hin

Das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank enthüllte am Mittwochabend eine Tendenz hin zu einer restriktiveren Geldpolitik mit weiteren Zinsanhebungen. Die aktuellen Zahlen zur Inflation in den USA bestätigt die Notenbanker auf ihrem weiteren Weg zu mehr Zinsanhebungen. Die USA Notenbank plant in diesem Jahr noch zwei- bis drei Mal die Zinsen anzuheben.

Auf der anderen Seite des Atlantiks bleibt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hingegen weiterhin extrem locker. Das italienische Bankensystem ist stark gefährdet, die Schulden des italienischen Staates steigen in den Himmel, während deren Anleihen unverkäuflich sind. Die Europäische Union steht vor der Zerreisprobe und es scheint, als könnte sich die EZB aktuell keine Straffung der Geldpolitik erlauben. Die dieswöchige Ankündigung des EZB-Ratsmitglieds Nowotny, dass er nichts gegen eine Anhebung des Einlagensatzes bei der EZB von -0,4% auf -0,2% im kommenden Jahr hätte, ist nicht restriktiv, sondern ein schlechter Witz. Dennoch sprangen die Eurobullen sofort auf diese Meldung an, fühlten sich bestätigt und trieben den Euro um einen halben US-Cent nach oben.

Gerade die katastrophale Geld- und Wirtschaftspolitik im Euroraum sollte Investoren mahnen und dazu bewegen, den sicheren Hafen Gold zu suchen. Nach neun Jahren künstlicher, geldmengeninduzierter Hausse am Aktienmarkt und künstlichem Boom in der Europäischen Wirtschaft, der auf Sand gebaut ist, scheint die Gefahr für die Vermögen der Europäer akut zu sein. Ein stagflationäres Umfeld aus einer deutlichen Abwertung des Euros sowie einer realen Rezession wird den Goldpreis und die Preise der anderen Edelmetalle beflügeln, während der Aktien- und Anleihenmarkt real einbrechen werden. Sorgen Sie vor – die nächste Krise wie 2008, klopft bereits an die Tür.

Technische Analyse zu Platin

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Die aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht "CFTC" veröffentlichten Daten für Platin zeigen eine mittlerweile gute Bereinigung des Terminmarktes. Zum Stichtag Dienstag war der Terminmarkt zu 85% bereinigt und somit so gut wie reif für einen neuerlichen Anstieg. Auch Palladium und Silber weisen gute bis sehr gute Terminmarktdaten zum Stichtag Dienstag vergangener Woche auf. Die Intermarketanalyse gibt ein grünes Licht, weshalb Ende der letzten Woche bereits ein gutes Umfeld für erste antizyklische Käufe gekommen war.

Der Terminmarkt ist zu 85% bereinigt.
Die einfache Darstellung zeigt, dass sich Platin im neutralen bis bullischen Terrain befindet.

Chartanalyse zu Platin in US-Dollar

Nachdem wir bei 1.020$ Gewinne mitgenommen hatten, erwarteten wir einen Rücksetzer auf 950$ je Feinunze Platin. Dort angekommen, zeichnete sich nach einer zweiten Zwischenerholung deutliche relative Schwäche ab, weshalb wir von da an einen erneuten Rücksetzer bis ca. 900$ sahen. In der vergangenen Handelswoche wurde dieses Preisziel mit einem Tief bei 906$ bereits erreicht, weshalb wir dieses Niveau nutzten, um erste antizyklische Käufe zu tätigen. In dieser Woche hat der Platinpreis bereits den Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend geprobt – einen Erfolg würde ein prozyklisches Kaufsignal mit dem Ziel bei 1.020$ je Feinunze liefern.

Aufgrund der exogenen Faktoren eines fallenden Aktienmarktes sowie der Kriegsangst im mittleren Osten, konnte sich der Terminmarkt nicht völlig bereinigen. Insbesondere der Goldpreis weist immer noch bestenfalls neutrale bis schlechte Terminmarktposition auf, weshalb das Umfeld für Käufe noch nicht optimal war und ist. Es könnte daher jederzeit noch einmal zu einem Test des Tiefs bei 900$ im Platin im Zuge einer Bereinigung im gesamten Edelmetallsektor kommen. Sollte es am Aktienmarkt jedoch einen Einbruch geben und/oder eine Eskalation zwischen den Supermächten USA und Russland, so wäre die Korrektur bereits abgeschlossen und der Preis würde weiter ansteigen. Das nächste Ziel läge demnach bei ca. 1.020$ je Feinunze und womöglich deutlich darüber.

Platin ist dabei den kurzfristigen Abwärtstrend zu brechen.

Chartanalyse zu Platin in Euro

Im Chart für Platin in Euro zeigt sich ein erneuter Test des Tiefs bei rund 750 Euro je Feinunze. Insbesondere aufgrund der schlechten fundamentalen Situation des Euros, der extrem bärischen Positionierung am Terminmarkt für den Euro, ist eine Schwäche des Euros in diesem Jahr zu erwarten. Der Platinpreis in Euro wird davon umso deutlicher profitieren und insbesondere für Investoren im Euroraum stellt der aktuelle Preis eine vermutlich langfristig sehr günstige Einkaufsgelegenheit dar.

Charttechnisch gesehen bietet sich aktuell ein antizyklischer Kauf an der Unterstützung bei 750 Euro je Feinunze an, der jedoch kurzfristig abgesichert werden sollte. Ein Anstieg um 100 Euro auf 850 Euro ist in den kommenden Monaten sehr gut möglich und hat eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit. Auch ein weiterer Anstieg bis auf 940 Euro oder gar 1.000 Euro ist durchaus denkbar, wenn es zu dem möglichen Einbruch des Euros im Zuge einer Bereinigung am Terminmarkt kommt.

Platin in Euro hat das Verlaufstief bei 750 Euro noch einmal getestet.

Platin-Palladium Ratio – Platin hat enorme Chancen!

Das Ratio des Platins zum Palladium ist mit 0,97 auf dem niedrigsten Niveau seit 2001. In der Geschichte der vergangenen fünfzig Jahre erreichte der Platinpreis sechs Mal eine fünffach höhere Bewertung als das Palladium. Nur einmal im Jahr 2001 waren beide Edelmetalle für den gleichen Preis zu erwerben. Wir gehen davon aus, dass sich diese Zyklik langfristig fortsetzen und das Ratio der beiden Metalle in den kommenden zehn Jahren wieder auf fünf ansteigen wird. Das bedeutet auch, dass Platin langfristig fünf Mal besser performen wird als Palladium. Deshalb empfehlen wir aktuell bevorzugt Platin, anstatt Palladium als Beimischung zu einem gut diversifizierten Edelmetalldepot.

Das Platin-Palladium-Ratio zeigt, dass Platin sehr günstig im Verhältnis zu Palladium ist.