"Goldgierige" Privatanleger in China - Starkes Signal für den Markt

„Goldgierige“ Privatanleger in China - Starkes Signal für den Markt

Ein kleiner "Goldrausch" ist unter chinesischen Privatanlegern ausgebrochen. Im ersten Quartal 2017 ist dort die Nachfrage nach dem Edelmetall um satte 30% gestiegen. World Gold Council-Mitglied und Investment Relations-Leiter John Mulligan bewertet das als starkes Marktsignal und prognostiziert weiterhin anhaltendes Wachstum.

Chinesische Privat-Investoren

Die Nachfrage der chinesischen Anleger nach Gold in Barren- oder Münzenform betrug in diesem Zeitraum insgesamt 106 Tonnen. Das macht den Großteil weltweit gestiegenen Retail-Investitionsmarkts aus. Die globale Nachfrage stieg um 9% auf 289,8 Tonnen im Gegenwert von 11 Milliarden USD.

Die chinesische Nachfragesteigerung fußt auf mehreren Faktoren: Dortige Prämien lagen über 14 USD pro Unze über dem Welthandelspreis. Als Antrieb kommen weiterhin ein schwächelnder Devisenkurs und die Situation des chinesischen Immobilienmarktes hinzu. Auch die Politik zur Beschränkung grenzüberschreitender Kapitalströme und Nahversorgungsengpässe spielen eine Rolle.

John Mulligan sieht viel Bewegung hinter den Neuerungen in der chinesischen Privatinvestorenszene. Die Anleger konzentrierten sich zunehmend auf Produktpakete mit Renditeoptionen, sagte er in einem Interview mit der Onlineausgabe von Mining Weekly. Auf einen Pro-Kopf-Wert umgelegt ist die Investition in China dennoch vergleichsweise niedrig, so dass die chinesische Nachfrage eher als langfristiger Trend zu bewerten ist.

Europa und EFT

Betrachtet man den internationalen Goldmarkt, ist auch die anhaltende Nachfrage aus Europa ein relevanter Faktor. Die lag im ersten Quartal 2017 bei 61 Tonnen, um 9% höher als im Vorjahreszeitraum.

Die Nachfrage des Investmentfunds ETF nach 109 Tonnen Gold ist zwar immer noch bemerkenswert, beträgt aber nur noch etwa ein Drittel der Nachfrage vom ersten Quartal des Vorjahres – damals 340 Tonnen. Die Käufe in dieser Tonnage stammen vorwiegend aus Europa und Großbritannien.

Zurückhaltende Zentralbanken

Die Anforderungen seitens der Zentralbanken verringerten sich hingegen im ersten Quartal. Insgesamt 76,3 Tonnen wurden in die Rücklagen aufgenommen – vorwiegend von Russland.

Die Zentralbanken zeigen weniger Interesse an Goldzukäufen, während Chinas offizieller Beschaffungsprozess aufgrund der unter Druck stehenden Devisenreserven stockt. Dass die Zentralbanken das Angebot an Gold durch Ankäufe nicht ausschöpfen, ist laut Mulligan auf umfangreichere Gesichtspunkte in den Ländern und deren jeweilige Devisenrücklangen zurückzuführen.

Ein Großteil der Zentralbanken ist derzeit dabei, ihre Position angesichts der insgesamt gesenkten Devisenreserven auszuloten. Ganz ähnlich geschieht es in China, dessen offizielles Ankaufprogramm im Hinblick darauf, dass der Wert der Devisen sich wesentlich verändert haben könnte, stockt. Eine Sonderrolle im ersten Quartal spielte Russland, das versucht, sich von den von US-Dollarwerten definierten Vermögenswerten zu diversifizieren.

"Die meisten Nationen sind darum bemüht, dollarbedingten Risiken zu vermeiden. In Russland gibt es geballte Bemühungen", fügte Mulligan im Gespräch mit Mining Weekly Online hinzu.

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