Fünf Faktoren für Misserfolge bei Rohstoffförderung und Gewinnentwicklung

Fünf Faktoren für Misserfolge bei Rohstoffförderung und Gewinnentwicklung

Gold, Kupfer, Polymetall – George Wall blickt in seiner beruflichen Vita auf umfangreiche Erfahrungen in leitender oder beratender Funktion bei verschiedenen Bergbauunternehmen zurück. Basierend auf seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz listet der derzeit als Consultant aktive Experte fünf Kardinalfehlerquellen auf, die bei der erfolgreichen Rohstoffförderung zur Gewinneinbuße oder zum Scheitern des Projektes führen können.

Die Entdeckung und Ausbeute von Rohstoffvorkommen sind profitabel, aber hochriskant, solange nicht jeder Planungsschritt, jedes Szenario penibel durchdacht werden. Fehlerquellen lauern vor allem in Personal und der Sorgfalt bei der Planung:

Branchenfremde Manager

Personalabteilungen tun sich allzu oft schwer mit der Gewinnung von Top-Personal in leitenden Funktionen. Der Grund: Stellen werden meist hinsichtlich formaler Fähigkeiten wie Führungserfahrung oder Verhandlungsgeschick besetzt. Die tatsächliche Verbundenheit eines Bewerbers zur Branche wird weniger hoch gewichtet. Die Folge: theoretisch versierte Kräfte, die aber keine praktische Erfahrung im Bergbau haben, bekommen den Posten. Fatal, meint Wall. Es sei weitaus effektiver, einen Anwärter mit solidem Branchen-Hintergrund über Schulungen und Zusatzqualifikationen zum Manager fortzubilden als umgekehrt einen Manager in die hochkomplexe Branche einzuführen.

Personelles Interface zwischen Wissenschaft und Technik

Auch wenn es um die Bewertung von Ressourcen (noch nicht geförderte Vorkommen) und Reserven (Vorkommen, die nach aktuellem technischen Stand abbaubar sind) geht, müssen Profis ans Werk: Die Schnittstelle zwischen der auf Forschung und Feldarbeit beruhenden Arbeit der Geologen und der technischen Seite der Bergbauingenieure mit ihrem Wissen über Möglichkeiten und wirtschaftliche Faktoren des Abbaus muss mit Experten besetzt werden. Um sogenannte modifizierende Faktoren auszumachen, müssen diese eine Brücke zwischen Geologen, Industrie, Metallurgen und letztlich den Wirtschaftsinstanzen schlagen, um Risiken technischer als auch wirtschaftlicher Art für die Bergbauunternehmen zu minimieren .

Nachlässige Studien gefährden Projektentwicklung

Kapitalinvestitionen müssen stets Machbarkeitsstudien vorausgehen, in deren Rahmen die Beschaffung von Mitteln und Personal, Bau, Montage etc. durchgeplant wird. Dies ermöglicht den Investoren, geeignete Strategien zu entwickeln. Von den ersten Konzepten am Schreibtisch bis zum laufenden Projekt vergeht Zeit und entstehen Kosten. Wird hier aus Kostengründen oder aufgrund schlechter Planung nicht sorgfältig genug gearbeitet, kann dies in Budgetüberschreitungen oder gar Finanzierungskosten münden.

Fachkundige Ökonomen definieren den Rahmen

Um Projekte auszuwerten, müssen zunächst die notwendigen Rahmen-Parameter als Ecksteine festgelegt werden. Diese Kriterien hängen von zahlreichen technischen und ökonomischen Größen ab, an deren Ende die beste technische Lösung mit dem besten Kosten-Nutzen-Faktor stehen soll. Dazu kommen zahlreiche Investitions-Vergleichsmethoden: Ein Job für hochkompetente Fachleute, sorgfältig jedes Detail prüfen und bewerten, um zum optimalen Resultat zu kommen.

Ganz wichtig: Erst planen – dann handeln

Wie überall im Leben, muss auch im Bergbau gute Planung das A und O sein. Um Handlungsschritte optimal vorzubereiten, müssen verschiedene Zeitrahmen und Strategieszenarien entworfen werden, um in jeder möglicherweise eintretenden Situation optimal reagieren und agieren zu können. Mangel an Planung oder inkonsistentes Handeln oder fachlich nicht geeignetes Personal macht jedoch die schönste Strategie hinfällig.