Kolumne von Florian Grummes

Goldedition: "Rally intakt und mit Luft nach oben"

Gold in USD

Rückblick:

Die am 16.Dezember angekündigte Erholung bzw. Rally hat sich seit dem Jahreswechsel klar und eindeutig ihren Weg am Goldmarkt gebahnt. So konnte der Goldpreis vom Tief bereits fast 100 USD zulegen, ohne dass es bislang zu einem nennenswerten größeren Rücksetzer gekommen wäre. Vielmehr schieben sich die Notierungen fast täglich wieder ein paar Dollar weiter nach oben. Sowohl die 50-Tagelinie (1.182 USD) als auch die psychologisch runde Marke von 1.200 USD wurden relativ problemlos überwunden. An der 38,2%-Fibonacchi Retracement Marke (1.219 USD), bezogen auf die gesamte Abwärtsbewegung ab Ende Juli bis Mitte Dezember, hat sich der Goldpreis nun aber seit gut einer Woche etwas festgelaufen.

Gold in USD Monatschart:

01 Gold in USD Monat

Auf seinem arithmetischen Monatschart scheint der Goldpreis weiter in die Spitze eines riesigen Dreiecks hineinzulaufen. Demnach wäre in diesem Frühjahr unterhalb von 1.300 USD zunächst ein Ende der laufenden Rally zu erwarten. Auch wenn Dreiecke grundsätzlich in beide Richtungen aufgelöst werden können, spricht doch deutlich mehr für einen mittelfristigen Ausbruch nach oben, denn der übergeordnete Aufwärtstrend ist trotz der Baisse zwischen 2011 und 2015 immer noch intakt. Gleichzeitig ist im weiteren Jahresverlauf zunächst eine fortschreitende Verengung der Handelsbreite zwischen 1.100 und 1.300 USD am wahrscheinlichsten.

Erst bei Kursen unterhalb von 1.100 USD wäre der Aufwärtstrend gebrochen. Nur dann dürfte Gold auch unter 1.000 USD fallen. Zu diesem Schreckensszenario hat sich der Goldpreis mittlerweile aber wieder deutlich Luft verschafft, so dass die Wahrscheinlichkeit dafür sehr niedrig bleibt.

Die Indikatoren geben aktuell noch keine bullischen Signale. Während der MACD kurz vor einem neuen Verkaufssignal steht, hat die Stochastik bislang nicht nach oben gedreht. Immerhin hat der Goldpreis das mittlere Bollinger Band (1.200 USD) zumindest ansatzweise wieder zurückgewonnen. Um aber das Verkaufssignal des Parabolic Sar Indikators zu drehen, bedarf es mit 1.363 USD deutlich höhere Kurse.

Insgesamt verändert die sich abzeichnende positive Januarkerze die Bewertung des Monatscharts auf "neutral". Ein Ausbruch aus dem Dreieck ist im zweiten Halbjahr denkbar.

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