Goldhungriges China beteiligt sich offiziell an russischem Rohstoffonds

Dass China permanent bemüht ist seine wirtschaftlichen Einflüsse weltweit zu vergrößern ist mittlerweile nichts Neues mehr. Und dass Russland und China einander traditionell schon seit langer Zeit sehr nahe stehen ist auch keine Weltneuheit. Wie sich jedoch in letzter Zeit zeigt, streckt China seine Finger auch vermehrt in Richtung russischer Minen aus, wobei die Goldminen oberste Priorität genießen.

Chinas USD 40 Mrd. Plan "Seidenstraße", also die Wiederbelebung der historischen Handelsroute bis Deutschland unter Einbeziehung aller Staaten entlang der Route, ist ein mehr als deutliches Zeichen, in welchen Dimensionen China bei seinem Ausbau denkt. Ein klares Augenmerk des 40 Mrd. Venturefonds neben den Handelsbeziehungen stellt jedoch der Erwerb von Goldminen dar, wie kürzlich bekannt wurde. So ist man gemeinsam mit China National Gold bemüht Glencores aktive Goldmine Vasilkovskoje in Kazakhstan um rd. USD 2 Mrd. zu übernehmen. Interessant dabei ist, dass auch Unternehmen wie Zhongjin Gold Corp., Shandong Gold Mining Co. und Zijin Mining Group Co. als Landeskonkurrenz Mitbieter sind. Dies sei nur als Beispiel zur Kreativität Chinas bei den Bemühungen um Zugriff auf Gold zu erlangen angeführt.

Ende letzter Woche langte eine Nachricht in unserer Redaktion ein, die erneut aufhorchen lässt. Berichtet wird von den Verhandlungen zwischen der staatlichen chinesischen "National Gold Group" und Russlands "Far East Development Funds". Dieser russische Fonds besitzt knapp die Hälfte aller russischen Golddepots, knapp 40% der russischen Kupfervorkommen sowie bedeutende Vorkommen an seltenen Erden. Eine Verstärkung des Fonds soll dazu dienen russische Projekte im Bergbau voranzutreiben, die bislang mangels Kapitalkraft nicht entwickelt werden konnten. Passt doch genau in Chinas Marschrichtung sich weitere Rohstoffzugänge zu sichern, vor allem, wenn Gold mit im Spiel ist.

Nach derzeitigem Stand, so die Zeitung "Sputnik News", würde China 90% des Betrages beisteuern, der notwendig ist um 10% der Projektgesamtkosten des Landesteiles zu stemmen. Der Rest soll von Venture-Partnern und externen Geldgebern kommen. Staatliche chinesische Unternehmen haben lt. regionalem Entwicklungsminister Alexander Galushka in letzter Zeit ohnehin bereits rd. USD 2,4 Mrd. in Projekte im östlichen Teil Russlands investiert. Der Schulterschluss mit dem staatlichen "Far East Development Funds" wäre eine direkte staatliche Beteiligung an den Rohstoffen Russlands und eine offizielle Bestätigung des Machtausbaus von China. China, das ohnehin bereits Russlands stärkster Partner im Osten und dem Asia-Pazifik-Raum ist, wird durch dieses Engagement einen weiteren Schritt zu mehr Einfluss und Geschäftsfeldern im Rohstoffbereich bei seinem Wirtschaftsnachbar Russland setzen. Welche Auswirkungen, außer dem Entwicklungspotential für brachliegende Minenprojekte, dies für Russland selbst haben wird ist noch nicht bekannt All diese Maßnahmen, egal ob jetzt Projekt Seidenstraße, Beteiligung am russischen Entwicklungsfonds oder die vielen weltweiten Kapitaleinsätze chinesischer Minenbetriebe zeigen in eine eindeutige Richtung. Gold ist für China zu einem wichtigen Wirtschaftsgut geworden und man ist bestrebt sich so viel als möglich für die Zukunft zu sichern.