Kolumne von Florian Grummes

Silber: "Bis zum Frühsommer ist noch Geduld notwendig"

Silber in US-Dollar

Rückblick:

Trotz des erfolgreichen Ausbruchs aus dem Keil konnte der Silberpreis in den letzten Wochen nicht die präferierte Dynamik entfachen. Mitte März gelang den Bullen mit 16,12 USD zwar noch ein neues Fünfmonatshoch, seitdem konnten die Bären die Notierungen aber zwischenzeitlich unter die 50-Tagelinie (15,16 USD) als auch bis an die 200-Tagelinie (14,90 USD) zurückdrängen. Letztlich läuft der Silberpreis, ähnlich wie der Goldpreis, seit Mitte Februar volatil seitwärts.

Silber Monatschart:

Der logarithmische Monatschart stellt die Kursentwicklung der letzten 15 Jahre dar. Das Ende der fünfjährigen Baisse wurde höchstwahrscheinlich mit dem Ausbruch aus dem fallenden Keil im Februar vollzogen. Zwar hat sich die für einen Keilausbruch typische Dynamik bisher nicht entfalten können, der Rücklauf in den letzten Wochen dürfte aber lediglich eine Bestätigung des Ausbruchs bringen.

Betrachtet man die beiden Bollinger Bänder, so müsste sich der Silberpreis in den kommenden Monaten zwischen 13,52 USD und 17,47 USD bewegen. Damit liegt die Handelsspanne bzw. die vorherrschende Volatilität auf dem tiefsten Stand seit 2003! Da an allen Märkten auf eine Phase mit niedriger Volatilität immer eine Phase mit hoher Volatilität folgt, wird innerhalb der nächsten zwei Jahre wieder deutlich mehr Bewegung in den Silbermarkt hineinkommen. Langfristig denkende Investoren nutzen diese "ruhigen" Marktphasen idealerweise um Positionen auf- und auszubauen, bevor Bewegung in den Markt kommt. Nach fünf Jahren Baisse drehen die Indikatoren gerade erst nach oben, die Wahrscheinlichkeit für eine starke bullische Bewegung ist daher extrem hoch.

Ein positives Signal kommt mittlerweile den 3.Monat in Folge vom Parabolic SAR Indikator, welcher seit Februar ein Kaufsignal liefert. Erst bei Kursen unterhalb von 13,77 USD dreht dieser genial einfache Indikator wieder auf "Verkaufen". Erfreulich ist zudem die Tatsache, dass der MACD sein erstes Kaufsignal seit über vier Jahren weiter ausbauen konnte. Ebenso überzeugt die Stochastik auf dem Monatschart mit einem Kaufsignal auf sehr niedrigem Niveau. Längerfristig betrachtet verfügt die Stochastik hier über extrem viel Luft nach oben.

In der Summe bleibt der Monatschart weiterhin stark überverkauft und intensiviert langsam aber sicher die Signale einer übergeordneten bullischen Trendwende.

Es bleibt beim Prädikat "vorsichtig bullisch".

Silber Wochenchart:

Auf dem logarithmischen Wochenchart ist der Ausbruch aus dem Keil bereits etwas besser zu erkennen. Ebenso die Tatsache, dass der Rücksetzer in den letzten Wochen lediglich bis an die Oberseite des Keils führte und damit derzeit den Ausbruch testet. Solange sich der Silberpreis per Wochenschluss oberhalb des Keils halten kann, bleibt das potentielle Kursziel von 25,00 USD aktiviert.

Die Indikatoren senden aktuell allerdings etwas unterschiedliche Signale. Während der MACD sein Kaufsignal vorerst verteidigen konnte, hat die Stochastik nach unten gedreht und sendet damit ein Verkaufssignal. Idealerweise fällt dieser Momentum-Indikator bis zum Frühsommer noch in seine überverkaufte Zone unterhalb von 30 Punkten zurück. Dann läge die ideale Ausgangsposition für eine mehrmonatige dynamische Rally vor. Ein heftiger Abverkauf ist zum Erreichen der überverkauften Zone allerdings nicht zwingenderweise nötig, auch eine mehrmonatige Seitwärtsphase kann ausreichen, um den Indikator zu beruhigen.

Zusammengefasst kann auch der Wochenchart mit "vorsichtig bullisch" bewertet werden. Bis zum Frühsommer ist eine Seitwärtsphase zwischen 14,00 und 16,00 USD das wahrscheinlichste Szenario.

Silber Tageschart:

Auf dem Tageschart ist der Silberpreis nach dem erfolgreichen Ausbruch über die Keilbegrenzung an der nächsthöherliegenden Abwärtstrendlinie bei 16,17 USD zunächst gescheitert. Der Rückfall führte die Notierungen zurück unter die steigende 50-Tagelinie (15,16 USD) und an die Keiloberkante. Hier sorgen aber zum Wochenauftakt die vereinten Unterstützungskräfte bestehend aus der 200-Tagelinie (14,90 USD), dem unteren Bollinger Band (14,89 USD) sowie der Keiloberkante für eine Erholung. Diese hat zunächst Platz bis zur horizontalen Widerstandslinie um ca. 15,45 USD. Im besten Fall wäre aber auch ein erneuter Angriff auf die Abwärtstrendlinie knapp unter 16,00 USD denkbar.

Bei den Indikatoren meldet der MACD ein Verkaufssignal. Die Stochastik hingegen ist klar überverkauft und dreht bereits wieder nach oben. Demnach müsste sich der Silberpreis in den nächsten Tagen bzw. Wochen zunächst wieder nach oben orientieren können.

In der Summe ergibt sich nach dem zwischenzeitlichen Rückfall wieder ein zunehmend bullisches Bild, welches für den Frühling mögliche Kursziele bei 15,45 USD und ca. 16,00 USD ermöglichen sollte. Größere Dynamik dürfte sich aber erst mit einem klaren Tagesschlusskurs oberhalb von 16,20 USD eröffnen. Bis dahin haben die Silberbullen noch jede Menge Arbeit vor sich. Bis zum Frühsommer ist daher ein undurchsichtiges Verbleiben in der Handelspanne zwischen 14,00 USD und 16,00 USD das wahrscheinlichste Szenario.

Gold/Silber-Ratio

Das Gold/Silber-Ratio erreichte Ende Februar mit über 83 Punkten einen markanten Hochpunkt. In der Folge konnte Silber gegen Gold zwar zwischenzeitlich deutlich zulegen, in den letzten Tagen stieg das Ratio aber erneut an. Der übergeordnete Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt und liefert damit noch keine klaren Signale für die erwartete Trendwende an den Edelmetallmärkten.

Auffällig und damit mittelfristig positiv bleibt die Divergenz beim RSI-Indikator, welcher den Aufwärtstrend seit über einem Jahr nicht mehr bestätigt.

Sobald der Trend beim Gold/Silber-Ratio klar erkennbar dreht, müsste der Startschuss für eine große mehrjärhige Rally am Silbermarkt erfolgt sein. An deren Ende ist ein Gold/Silber-Ratio von 15:1 auf Sicht durchaus realistisch. Silber dürfte längerfristig also über ein enormes Anstiegspotential verfügen.

Silberminen-ETF

Die Gold- und Silberminenaktien sind bisher die Top-Performer des Jahres 2016. Dennoch haben die meisten Anleger die explosive Rally seit Mitte Januar verpasst und verfolgen mit Sorge und Ungeduld, wie sich die Minen-Indices trotz heiß gelaufenen Sentiment und überkauften Indikatoren immer weiter nach oben schieben konnten.

Der für den Silberminensektor repräsentative ETF Global X Silver Miners (SIL) konnte in den letzten vier Wochen nicht nur zahlreiche Angriffe der Bären parieren, sondern sich auch auf ein neues Hoch bei 28,38 USD vorarbeiten. Damit stehen in der Spitze Kursgewinne in Höhe von 89,9% seit dem Januartief (14,94 USD) zu Buche.

Zuletzt wirkt das Kursgeschehen aber doch etwas zäh und hat in jedem Fall bereits konsolidierenden Charakter. Zudem ist der Abstand zur 200-Tagelinie (21,14 USD) mit über 20% doch beträchtlich. Immerhin steigt nun die 50-Tagelininie (22,99 USD) zügig an und hat die erste Unterstützungszone um 23,00 USD schon erreicht.

Nach mehreren Versuchen scheinen mir die immer wieder angepassten Fibonacchi-Retracement Levels jetzt doch endlich stimmig zu sein. D.h. der vermutlich gestartete Rücksetzer müssten mindestens bis zum 38,2%-Retracement bei 23,25 USD laufen. Alternativ, und das ist grundsätzlich wahrscheinlicher, geht es zurück bis in die hellblaue Box zwischen das 50% und das 61,8%-Retracement, also 21,66 USD bis 20,07 USD.

Der MACD bestätigt mit einem Verkaufssignal die angelaufene Korrektur. Der RSI hat sich bereits etwas abgekühlt und ist derzeit neutral.

Insgesamt mehren sich die Bestätigungen für eine angelaufene Korrektur oder zumindest für eine Seitwärtskonsolidierung oberhalb der 200-Tagelinie. Wer den Zilbug bisher verpasst hat, ist gut beraten geduldig zu warten. Es wird in jedem Fall bis zum Frühsommer eine günstige Gelegenheit geben, um in die Minenaktien einzusteigen.

CoT-Report

Der neueste CoT-Report meldet eine kumulierte Netto-Shortposition der kommerziellen Händler von 68.104 leerverkauften Silber-Kontrakten. Dies ist im langfristigen Vergleich ohne Zweifel eine hohe und gefährliche Shortposition der Profis. Zuletzt waren solche Werte im Sommer 2008 kurz vor dem Deflationscrash zu beobachten. Auch für den Goldpreis ist die derzeitige Konstellation am Terminmarkt alles andere als günstig.

Dennoch müssen diese hohen Shortpositionen nicht notwendigerweise mit einem brutalen Abverkauf wie in den letzten Jahren aufgelöst werden. Denkbar ist auch eine volatile Seitwärtskonsolidierung mit einem finalen Ausverkauf im Frühsommer. Das könnte den Profis eventuell schon reichen. Zudem geht ein Teil der Hedges sicherlich auf das Konto der Minengesellschaften, die sich jetzt angesichts der ungünstigen Saisonalität die hohen Goldpreise für einige Monate sichern wollten.

Dennoch liefert der Terminmarkt ein klares und deutliches Verkaufssignal.

Sentiment

Die derzeitige Stimmung an den Edelmetallmärkten ist neutral. Selbst die zwischenzeitlich von einem stark übertriebenen Optimismus begleiteten Minenaktien melden bereits wieder leicht zu pessimistische Sentimentwerte. Ungünstig bleibt allerdings der hohe Bullenanteil bei der wöchentlichen Gold Kitco Umfrage.

Insgesamt also ein neutrales Ergebnis wobei die Wahrnehmung in der breiten Öffentlichkeit immer noch von Desinteresse und gesunder Skepsis geprägt ist.

Saisonalität

Auch wenn der Monat April im langfristigen Durchschnitt mit einem kleinen Plus von 0,251% aufwarten kann, so befindet sich Silber nun doch mitten in der schlechtesten Phase des gesamten Jahres. Die Statistik ist eindeutig und spricht für ein finales Tief Ende Juni. Erst danach, also ab Juli, beginnt die traditionell beste Phase.

Silber in EUR

Rückblick:

In Euro gerechnet ist der erwartete Ausbruch aus dem Dreieck zunächst gescheitert. Anstatt die zahlreichen Chancen beim Schopfe zu packen, ließ die Kraft der Bullen immer mehr nach. Konsequenterweise folgte ein scharfer Rücksetzer, welcher den Preis für eine Feinunze Silber in den letzten zwei Handelstagen direkt bis unter die wichtige Aufwärtstrendlinie auf 12,97 EUR zurückwarf.

Euro-Silber Wochenchart:

Auf dem logarithmischen Wochenchart konzentriert sich das Geschehen nach wie vor auf das symmetrische Dreieck, welches sich seit Ende 2014 gebildet hat. Der Euro-Silberpreis läuft hier immer weiter in die Spitze des Dreiecks hinein und hat in den letzten Wochen sowohl die Ober- als auch die Unterseite getestet. Grundsätzlich baut sich in Dreiecksformationen meist sehr starker Druck auf, welcher sich bei einem Ausbruch dynamisch entlädt. Je weiter die Notierungen jedoch in das Dreieck vordringen, umso geringer ist normalerweise die nachfolgende Dynamik bei einem Ausbruch. Aber auch im vorliegenden Fall sollte ein bullischer Ausbruch die Notierungen zügig bis zur nächsten Widerstandslinie knapp unterhalb von 16,00 EUR voranbringen können. Allerdings wird kurzfristig eher um die Ausbruch nach unten gekämpft. Die Bullen müssen bereits in den nächsten Tagen ganze Arbeit leisten, um dies zu verhindern. Sollten sich die Bären durchsetzen können, ist ein schneller Rücksetzer bis an das untere Bollinger Band (12,00 EUR) vorprogrammiert. Leider sind die Indikatoren momentan wenig hilfreich. Der MACD deutet ein Verkaufssignal gerade erst an, während die Stochastik bereits bis in den neutralen Bereich zurückgesetzt hat. Auch der RSI präsentiert sich neutral.

Summa summarum ergibt sich ein neutrales Bild, solange sich der Silberpreis innerhalb des Dreiecks halten kann. Unterhalb von 13,00 EUR wird es bärisch, während die Bullen oberhalb von 14,15 EUR die Oberhand gewinnen.

Euro-Silber Tageschart:

Der logarithmische Tageschart macht klar, dass sich die Lage beim Silberpreis in Euro gerechnet stark zugespitzt hat und allerspätestens bis zum Frühsommer eine Entscheidung bringen wird.

Allerdings sind die Bullen bereits kurzfristig in höchster Not. Unbedingt müssen sie das Tief vom letzten Freitag bei 12,97 EUR verteidigen, sonst droht ein schneller Kursrutsch in Richtung 12,30 EUR. Da in diesem Fall auch das Dreieck nach unten aufgelöst worden wäre, ergäben sich mittelfristig deutliche negative Konsequenzen. Allerdings kommt die überverkaufte Stochastik in dieser schwierigen Lage den Bullen zur Hilfe. Schwingt dieses "Momentum-Pendel" hier wieder in die andere Richtung, dürfte die heute gestartete Erholung auf Sicht der nächsten Tage und Wochen durchaus Potential bis zur oberen Begrenzung des Dreiecks bei ca. 14,15 USD haben. Zunächst wäre es aber wichtig, sowohl die 200-Tagelinie (13,48 EUR) als auch die etwas höher verlaufende steigende 50-Tagelinie (13,66 EUR) zu erreichen.

Insgesamt ist der Tageschart aufgrund des Dreiecks neutral, der scharfe Rücksetzer der letzten zwei Wochen birgt aber ohne Zweifel Gefahren. Dennoch erscheint mir die aktuelle Lage eine Kaufchance zu sein.

Handelsempfehlung:

Das vor vier Wochen empfohlene Nachkauflimit bei 13,50 EUR wurde am 30.März erstmals ausgeführt. Auch in den vergangen Tagen blieb das Kursgeschehen klar unter dieser Marke. Mit dem heutigen Kursanstieg (aktuell 13,34 EUR) greift das Limit aber noch immer. Nutzen sie diese Chance! Wird das Dreieck nach oben aufgelöst, werden wir Kurse unterhalb von 13,50 EUR/Feinunze nicht mehr sehen.

Platin

Dem Platinpreis gelang es nicht, die mehrjährige Abwärtstrendlinie direkt zu überspringen. Vielmehr hangelten sich die Notierungen an dieser Abwärtstrendlinie leicht nach unten, ohne dass dadurch jedoch Verkaufsdruck aufkam. Die immer noch fallende 200-Tagelinie (946,87 USD) bildete dabei eine solide Auffangstation.

Diese Konsolidierung auf hohem Niveau ist nach der starken Rally durchaus gesund und normal. Neben der 200-Tagelinie stößt nun auch die steigende 50-Tagelinie (938,67 USD) zügig in diese Region vor und verstärkt damit die Unterstützung. Ein deutlicher Kursrutsch erscheint daher eher unwahrscheinlich. Im extremsten Fall würde wohl die neue Aufwärtstrendlinie knapp oberhalb von 920,00 USD dem Treiben der Bären Einhalt gebieten.

Eher ungünstig präsentiert sich der MACD. Hier kam es seit Mitte Februar zu einem zweifachen Verkaufssignal, wobei der Indikator noch jede Menge Platz nach unten hat. Die Stochastik hingegen hat bereits wieder nach oben gedreht und liefert ein Kaufsignal.

Insgesamt müsste Platin damit weiter innerhalb der sich verengenden Trendlinien seitwärts verlaufen, d.h. unterhalb von 990,00 USD, aber oberhalb von 930,00 USD. Ganz kurzfristig sind wohl erst mal die Bullen am Drücker und könnten die Notierungen in den kommenden Wochen noch bis 990,00 USD treiben.

Das Gold/Platin-Ratio spricht mit aktuell 1,29 mittelfristig für eine Aufholrally des Platinpreises gegen Gold. Schließlich sollte eine Feinunze Platin eines Tages wieder deutlich mehr als eine Feinunze Gold kosten.

Handelsempfehlung:

In Euro gerechnet ist der Platinpreis in den letzten Wochen überraschend deutlich bis auf 836 EUR zurückgekommen. Wer noch nicht investiert ist, sollte versuchen mit einem Abstauberlimit unterhalb von 830 EUR zum Zuge zu kommen.

Palladium

Palladium konnte zunächst erwartungsgemäß seine Rally weiter fortsetzen und erreichte am 22.März ein Hoch bei 608,16 USD. In den letzten zwei Handelswochen folgte dann aber ein Rücksetzer, welcher sich bis dato oberhalb des ehemaligen Abwärtstrendkanals halten kann. Die 200-Tagelinie (588,02 USD) konnte nur kurz überschritten werden und verläuft bereits wieder über dem aktuellen Marktgeschehen.

Das Chartbild präsentiert sich jedoch weiterhin positiv. Zwar hat der überschaubare Rücksetzer zu einem Verkaufssignal beim MACD Indikator geführt, gleichzeitig ist aber die Stochastik bereits überverkauft, so dass zunächst eine Erholung zu erwarten ist. Da sich der MACD aber auf sehr hohem Niveau bewegt, wäre auf Sicht der nächsten Monate eine Fortsetzung der Konsolidierung/Korrektur nur gesund und auch logisch.

In der Summe bleibt Palladium leicht bullisch. Insgesamt müsste es aber bis zum Frühsommer vermutlich eher seitwärts gehen. Vor allem muss die 50-Tagelinie (534,90 USD) bis zum aktuelle Preisniveau vorarbeiten.

Handelsempfehlung:

Im Rückblick erwies sich der Einstieg in Palladium mit einem Limit von 450,00 EUR als Volltreffer. Palladium bleibt eine Halteposition.

Zusammenfassung & Konklusion

Nach den stürmischen Februar-Wochen hat sich die Aufregung am Goldmarkt zuletzt etwas beruhigt. In das Zentrum der Berichterstattung war er ja trotz der erfolgten Kursexplosion nie vorgedrungen. Mittlerweile haben sich die Marktteilnehmer aber zunehmend an Preise oberhalb von 1.200 USD gewöhnt. Vor allem die physische Nachfrage seitens der Gold-ETFs blieb auch auf dem erhöhten Preisniveau stabil und dürfte einer der Hauptpreistreiber gewesen sein. Damit lässt sich auch die berechtige Argumentation der Bären, welche auf die gefährlich hohen kommerzielle Shortpositionen hinweisen, zumindest teilweise entkräftigen. Auch waren in den Jahren 2009-2011 schon sehr viel höhere kommerzielle Shortpositionen zu beobachten gewesen. Gerade die gestiegene institutionelle Nachfrage (Stichwort "Münchner Rück") kommt eher über den physischen Markt, denn diese Spieler kaufen Gold nicht wegen Spekulationsgewinnen, sondern als Absicherung. Für Spekulationsgewinne nutzt ein professionelles Handelsteam deutlich liquidere und leichter handelbare Märkte als den Gold- und Silbermarkt. Wer sich aber gezielt gegen Negativzinsen und die Zerstörung der Währung schützen will, braucht das Material physisch. Deswegen scheinen die kommerziellen Händler am Papiergoldmarkt (COMEX) momentan nicht die Kraft zu besitzen, die Preise in die gewünschte Richtung zu drücken.

Gleichzeitig benötigt der Goldpreis aber noch mehr Zeit, um den steilen Anstieg zu verdauen. Typischerweise müsste die 200-Tagelinie (aktuell 1.140 USD) vor dem nächsten großen Anstieg noch einmal kurz "geküsst" werden. Insofern bleibe ich bei meiner Erwartung, dass der Goldmarkt vorerst auf hohem Niveau volatil hin- und her konsolidieren müsste, bevor es dann zwischen Mai und Juli (allerspätestens bis Mitte August) den typischen schnellen Ausverkauf gibt. Im Anschluss müsste sich der Goldpreis dann auf den Weg machen, das aktivierte Kursziel bei 1.500 USD bis zum Frühjahr 2017 zu erreichen. Silber wird wohl ebenso bis zum Frühsommer noch konsolidieren und seitwärts laufen. Ab August erwarte ich hier aber ein Kursfeuerwerk und bis zum Frühjahr 2017 mindestens Kurse um 25,00 USD.