Sicherer Anlagehafen: Pessimismus beflügelt die Goldkurse

Sicherer Anlagehafen: Pessimismus beflügelt die Goldkurse

In Zeiten, in denen Krisenängste nicht nur wegen der Flüchtlingsproblematik, dem Ölpreis und der instabilen Wirtschaft in China, wieder vermehrt in den Köpfen der Anleger toben, profitiert wieder in wachsendem Maße eine Anlageform: Edelmetalle.

Schon die Vergangenheit zeigte: Steigen das Misstrauen und der allgemeine Pessimismus der Menschen, wird die Börse wegen vermeintlicher Instabilität und Unsicherheit weitestgehend gemieden. Auch Devisen und andere Wertpapiere haben in solchen Zeiten schlechte Karten. Eine Alternative muss her.

Und da Anleger sich in Krisenzeiten gerne an ihrem Vermögen festhalten, liegt keine andere Geldanlage näher als das Investment in Edelmetalle. Vor allem der Goldpreis hat seit Jahresanfang eben wegen den steigenden Krisenängsten einen regelrechten Hype erfahren: Knapp 14 Prozent Wachstum in nicht einmal vier Monaten.

Als stabile Wertanlage oftmals in den Himmel gelobt soll Gold ein krisensicheres Fundament für Anleger jeder Größenordnung bieten. Seit Jahrtausenden wird Gold laut aktien-depot.de als Währung und Geldanlage genutzt und hat fast ausnahmslos einen Aufwärtstrend erfahren.

Und gerade jetzt, wo zunehmend politische Probleme die internationalen Kapitalmärkte infizieren, suchen Anleger nach Handlungsalternativen. Gold bietet – wie das überwältigende zweistellige Wachstum seit Jahresbeginn zeigt – in jetzigen Zeiten einen sicheren Anlagehafen. Aber auch Goldminen Aktien sind stark gefragt. Auf aktien-depot.de erklären Experten, was Aktiendepots sind und wie Privatanleger diese in Anspruch nehmen.

Steigender Pessimismus führt zur Flucht in Gold

Gold Barren Glänzen

Bild: Goldbarren, nach wie vor eine beliebte Anlage. Bildnachweis: Pics-xl – 159680021 / Shutterstock.com

Die internationalen Problemfelder weiten sich seit einiger Zeit scheinbar unkontrollierbar aus. Löcher müssen an allen Ecken und Enden gestopft werden – meist geschieht dies leider nur notdürftig und lückenhaft. Die Folge: Die Kritik nimmt zu, immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in Politik und Wirtschaft.

Viele Anlageformen fallen infolge der gestiegenen Skepsis für Investoren raus. Zu hoch das vermeintliche Risiko. Genau aus diesem Grund halten sich gerade seit Anfang 2016 wieder viele Anleger an eine altbewährte als wertstabil bekannte Anlageform fest: Gold.

Aber wo liegen die Gründe dafür, dass der Hype um Gold in aktuellen Stunden wieder derart drastisch zunimmt?

Auf der Suche nach Ursachen

Gründe dafür, warum wieder deutlich mehr Menschen Angst vor Krisen haben, sind ganz unterschiedlicher Natur. Ein Problemfeld, das heute in aller Munde ist, sind die unkontrollierten und nicht abgeebbten Flüchtlingsströme.

Finanzierung und Integration dieser Menschenmassen bereiten auch immer mehr Anlegern ernsthafte Bauchschmerzen. Die Politik – gerade in Deutschland – scheint dieses scheinbar übermächtige Problem einfach nicht in den Griff zu bekommen – mit schmerzhaften Konsequenzen. So ist zumindest der Eindruck, doch am meisten fehlt es wohl nicht an Finanzierungsmöglichkeiten, sondern an menschlichen Kapazitäten.

Doch es zwickt auch in anderen Bereichen. So sorgt auch die Wirtschaft in China, deren Wachstum vermutlich hinter den (hohen) Erwartungen bleiben wird, für eine verstärkte Defensive. Schließlich wirkt sich ein zu geringes Wachstum eines derart bedeutsamen Staates wie dem Asien-Giganten riegellos auf die internationale Wirtschaft aus.

Des Weiteren sorgt auch der Ölpreis, der sich seit einiger Zeit auf Talfahrt befindet, für steigenden Pessimismus. Abgerundet wird diese belastende Stimmung noch vom anhaltenden Syrien-Konflikt sowie Befürchtungen, dass bald ein Kalter Krieg mit Russland bevorstehen könnte.

Probleme zusammengefasst:

  • Krisenängste haben vielseitige Ursachen
  • Flüchtlingsproblematik
  • Wirtschaft in China
  • Ölpreis
  • Syrien-Konflikt
  • Befürchtungen um einen zukünftigen Kalten Krieg
  • All diese Ursachen beflügeln den Gold-Hype

Immobilien und Edelmetalle gehen als Gewinner hervor

Während viele andere Märkte über diese Entwicklung ächzen, werden die Edelmetallkurse dagegen beflügelt. Warum? Ganz einfach: Anleger suchen in problemträchtigen Zeiten nach wertstabilen Sachwerten. Immobilien und Edelmetalle sind da auf der Hand liegend. Während es bei Immobilien jedoch sehr stark auf die Lage des Objektes ankommt und sich aus einem Immobilienkauf natürlich vielseitige Pflichten ergeben, bleibt man beim Kauf von Edelmetallen frei und flexibel.

14-Prozent-Plus: Gold als Krisenwährung

Miningscout Gold Infografik

Bild: Interessante Fakten zu Gold. Bildnachweis: Eigene Darstellung

Wenn der Goldpreis steigt, bedeutet das meist, dass der Pessimismus der Menschen ebenfalls in die Höhe schnellt. Und genau das ist seit Jahresbeginn wieder der Fall. Nach einer langen Durststrecke erfährt der Goldkurs endlich wieder eine drastische Positiventwicklung.

Noch November 2015 beklagte man den tiefsten Stand seit sechs Jahren. Die Talsohle scheint erreicht worden zu sein. Seit Beginn dieses Jahrs legte der Goldpreis drastisch zu: In der Spitze um bis zu 14 Prozent. Aktuell sind es immerhin noch fast 12 Prozent Plus. Der Preis pro Feinunze beträgt derzeit 1.112 US-Dollar (Stand: 22.03.16).

Edelmetallhändler werden von einer regelrechten Orderflut überrascht. Interesse zeigen die Investoren dabei sowohl an Barren als auch an Münzen. Im Vergleich zu alternativen Anlagemöglichkeiten wie Aktien, Devisen oder Anleihen zeigt sich schon auf dem ersten Blick: Kaum ein Anlageinstrument ist seit Jahresbeginn profitabler gewesen, als die Investition in Gold.

Überraschend: Trotz der Tatsache, dass sich die Börsenmärkte mittlerweile weitestgehend von den Turbulenzen erholt haben, ist Gold nach wie vor gefragt wie selten zuvor. Bislang nahm man an, dass der Hype um das wertvolle Edelmetall mit Erholung der weltweiten Aktienmärkte zurückgehen wird. Das Gegenteil ist der Fall.

Eine ähnlich positive Entwicklung ist übrigens auch beim Preis für Silber festzustellen. Zwar konnte nicht annährend das Wachstum wie beim Goldpreis erreicht werden, doch auch hier ist ein deutlich einsetzender Aufwärtstrend messbar.

Kurz und knapp:

  • Noch im November 2015 beklagte man das Rekordtief beim Goldpreis
  • Seit Beginn 2016 deutlicher Aufwärtstrend (bis zu 14 Prozent Plus)
  • Aktueller Goldpreis: 1.112 US-Dollar je Feinunze
  • Zuwachs beim Goldpreis lässt alle anderen Anlagen wie Devisen, Aktien oder Anleihen im Schatten stehen
  • Ähnlicher Aufwärtstrend auch bei Kursen für Silber und anderen Edelmetallen feststellbar

Background-Wissen

Zum Ende 2011 hielten Investoren auf der ganzen Welt etwa 32.500 Tonnen Gold als Geldanlage (Quelle: Thomson Reuters). Das entspricht einen Marktwert von derzeitig mehr als einer Billion Euro. Gold ist übrigens nicht nur als Geldanlage für private und institutionelle Anleger gefragt. Auch Staaten und Zentralbanken halten den begehrten Rohstoff als Rücklage. So besteht zum Beispiel mehr als 70 Prozent der Währungsreserven der Bundesrepublik Deutschland vom April 2012 aus Gold oder Goldforderungen.

Fazit

Die Attraktivität dieses schon seit Jahrtausenden beliebten Edelmetalls blüht immer dann besonders auf, wenn es in der internationalen Wirtschaft oder Politik kriselt. Das zeigt die aktuelle Entwicklung in Bezug auf Flüchtlingsproblematik, Syrien-Konflikt, Ölpreis oder die hinter den Erwartungen bleibende chinesische Wirtschaft.

Anleger glauben sich in einer Goldinvestition in einem Maximum an Sicherheit. Und das stimmt prinzipiell auch: Gold ist gerade in aktuellen Tagen ein sicherer Anlagehafen, den kaum eine andere Geldanlage in dieser Form bieten kann.

Quellen:

http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/gold-und-silber-bessere-aussichten-fuer-goldanleger/12989090.html

http://www.handelszeitung.ch/invest/gold-das-ist-die-anlage-der-stunde-1013004

http://www.gold.de/artikel,1793,goldpreis-korrektur-nach-zwoelfmonatshoch.html

http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/gold-als-geldanlage-was-den-goldpreis-2016-treibt/12770402.html

http://www.fr-online.de/geldanlage/aktien–festgeld-welche-anlagen-lohnen-sich-noch-im-zinstief-,1473054,34000064.html

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/frickes-welt-fluechtige-kosten-1.2890242

http://www.dw.com/de/china-will-investoren-beruhigen/a-19140983

http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/goldpreis-edelmetall-auf-tiefstem-stand-seit-sechs-jahren/12608176.html

http://www.gold.de/artikel,1695,goldnachfrage-steigt-im-q3-world-gold-council.html

http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article140289168/Gold-horten-gegen-den-Westen.html

Bildnachweise:

  • NikoNomad-380247820 / Shutterstock.com
  • Pics-xl – 159680021 / Shutterstock.com

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