Schizophrene Edelmetalle: Gold bullisch – Silber der Nachzügler?
Üblicherweise laufen Gold und Silber parallel, wobei Silber die stärkeren Ausschläge verzeichnet. Aktuell wandelt sich das Bild des Paares. Ist Silber nur der Nachzügler in Sachen Anstieg oder kommt es tatsächlich zu einer Abkoppelung?
Gold – Tageschart
Silber – Tageschart
Der Goldpreis korrigiert seit Mitte März den massiven Anstieg seit Dezember und setzt aktuell auf die Unterstützungszone bei 1.200 USD auf. Dort prallt das Edelmetall heute nach oben ab und könnte damit eine Bodenbildung vollziehen. Diese wäre mit einem Anstieg über 1.230 USD abgeschlossen und zudem ein sich abzeichnendes Dreieck nach oben durchbrochen – ein weiteres bullisches Signal. In diesem Fall könnte der Goldpreis sogar die gesamte Korrektur seit 1.283 USD beendet haben und damit wieder an dieses Hoch steigen. Darüber hat der Wert Potenzial bis 1.308 und mittelfristig sogar 1.335 USD. Erst ein Rücksetzer unter 1.200 USD würde die Bullen derzeit einbremsen und für Abgaben bis 1.180 und 1.165 USD sorgen.
Der Silberpreis sieht dagegen längst nicht so positiv aus. Nach dem Verlaufshoch bei 16,15 USD ist das Edelmetall Mitte März in einer steilen Verkaufswelle an und schließlich auch unter die kurzfristige Aufwärtstrendlinie auf Höhe von 15,25 USD eingebrochen. Anschließend fiel der Wert an die Unterstützung bei 14,71 USD zurück, konnte sich jedoch kurz vor dem Erreichen der Marke wieder leicht erholen. Derzeit sieht alles nach einem bärischen Pullback an die Trendlinie aus, dem ein weiterer Rutsch an die 14,71 USD folgen dürfte. Damit könnte sich die Performanceschere zwischen Gold und Silber noch weiter ausweiten. Ein Einbruch unter die Unterstützung hätte ein weiteres Verkaufssignal zur Folge und könnte den Wert bis 14,25 USD drücken. Um ein annähernd bullischen Setup zu liefern, wie dies der Goldpreis aktuell vermag, muss Silber mindestens über 15,50 USD ansteigen. Erst in diesem Fall wäre mit einer weiteren Aufwärtsbewegung an das Märzhoch zu rechnen.
Research-Team JFD Brokers Germany
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Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.