Chinas Machthunger erreicht nun auch das Silber-Fixing

Chinas Machthunger erreicht nun auch das Silber-Fixing

Der Trend Chinas, immer mehr Einfluss auf Währungen und Edelmetalle weltweit zu erlangen, ist mittlerweile unübersehbar geworden. Nicht nur dass die Börsen Shanghai und Hong Kong einen großen Teil des Goldhandels steuern, so ist der chinesische Yuan seit vergangenem November auch im Korb der Weltwährungen US-Dollar, Euro und japanischem Yen vertreten.

Wie vergangenen Sonntag berichtet wurde, wird nun die China Construction Bank Corp (CCB) als erste Bank des Landes an der Silberpreisfestsetzung der London Bullion Market Association (LBMA) teilnehmen. Das ist insofern bedeutend, da China nun erstmals auch Einfluss auf den internationalen Silbermarkt bekommt. Sie ist nun das sechste Mitglied in der Reihe von HSBC Bank USA NA, JPMorgan Chase Bank, der Bank of Nova Scotia, der Toronto Dominion Bank und UBS AG.

CCB

Quelle: China Construction Bank

Ausgeübt werden nun die Preisfixierungen durch die CME Benchmark Europe Limited und Thomson Reuters, die seit August 2014 das operative Geschäft der LBMA führen, nachdem sie die Verantwortung von der London Silver Market Fixing Limited übernommen hatten.

Diese Entwicklung folgte einem im Oktober 2015 abgeschlossenen MoU (Memorandum of Understanding) zwischen der CME und der China Construction Bank, in dem angeboten wurde erstmals chinesische Future Kontrakte zur physischen Auslieferung von Silber in London durchzuführen. Die CCB agiert in diesem Fall als Clearingbank in London. Im Gegenzug wurde die Aufnahme der CCB in den Kreis der preisbildenden Banken zugesagt. Darüber hinaus wird die CCB den Handel von Produkten der CME in China durchführen.

Man muss sehen welche Auswirkungen das künftig auf die Stabilität der Preisfestsetzungen haben wird, denn alleine in den letzten 6 Monaten wurden von Bankenseite 10 mal andere Benchmarks gesetzt als die von der CME gegebenen. Ein wohl überwiegend unbekannte Schritt zur besseren Regulierung des Silberpreises wurde bereits 2014 mit der elektronischen Erfassung gesetzt, nach dem die 117 Jahre davor alles über Telefon ermittelt und festgesetzt wurde. Chinas Beitritt kommt auch gerade zu einem Zeitpunkt als bei vielen Investoren die CME stark an Glaubwürdigkeit verloren hatte. Ob sich diese Situation durch den Beitritt Chinas ändern wird bleibt abzuwarten. China hat allerdings mit diesem Beitritt erneut ein starkes Zeichen an die Finanzwelt abgegeben und ihre Machtposition um ein Kapitel erweitert.