Kolumne von Hannes Huster

Goldaktien: Wurden hier absichtlich wichtige Marken beim HUI und XAU unterschritten?

In der vergangenen Woche habe ich Ihnen über den ungewöhnlichen Ausverkauf bei den Goldaktien in Kanada berichtet. Sollten Sie den Artikel verpasst haben, so finden Sie diesen unter folgendem Link: Plötzlicher Ausverkauf bei den nordamerikanischen Goldminenaktien: Meine Vermutung

Goldaktien absichtlich nach unten gedrückt?

Die Goldaktien, besonders diejenigen, die auch in den weltweit beachteten Gold-Minen-Indizes HUI (Amex Gold Bugs) und XAU (Philadelphia Gold and Silver Index) inkludiert sind, zeigten eine deutliche Schwäche, obwohl sich Gold und Silber gut gehalten haben.

Meine erste Vermutung war, dass es einen Fonds, Hedge-Fonds oder institutionellen Anleger "erwischt" hat und dieser zu Zwangsliquidationen gezwungen wurde. Beim genaueren Hinsehen, erscheint aber auch eine weiter Theorie wahrscheinlich.

Absichtliche Unterschreitung der runden Marken?

Bei den Goldaktien-Indizes wurden mit der Abwärtsbewegung zwei ganz wichtige technische und psychologisch wichtige Marken unterschritten.

Beim XAU Index war es die runde Marke von 40 Punkten, die nicht nur psychologisch wichtig ist, sondern auch das 20-Jahrestief aus dem Jahre 2000 darstellt:

XAU INDEX unterschreitet kurz die 40-Punkte-Marke und somit auch das 20-Jahrestief

Wie Sie im Chart sehen können, wurde die Marke in der vergangenen Woche unterschritten, aber bereits in den darauffolgenden Tagen wieder zurückerobert!

Ein ähnliches Bild war auch beim HUI-Index zu beobachten, in dem die 15 größten Goldaktien und Silberaktien enthalten sind.

Die entscheidende Marke lag beim HUI bei 100 Punkten. Eine magische Marke, sowohl technisch als auch psychologisch. Derartige Marken sind "Klassiker".

Viele Anleger sichern sich (dummerweise) sehr oft auf diesen runden Marken ab, um Verluste zu begrenzen.

Das wissen natürlich auch die Banken!

Es werden viele Zertifikate, Knock-Out-Papiere und Optionen auf diesen runden Marken gepreist und wird eine derart markante Marke auch nur kurz unterschritten, sind viele diese Papiere umgehend wertlos!

HUI Goldaktien-Index unterschreitet ganz kurz die 100 Punkte

Mit einer solchen Bewegung werden also viele Stopps ausgelöst, die zu einer weiteren Verkaufswelle führen. Als "angenehmer Nebeneffekt" für die Banken und die Emittenten von Zertifikaten, lösen sich hunderte von ausgegebenen Papiere in Luft auf!

Fazit

Wenn wir 1 und 1 zusammenzählen, dann könnte die unerklärliche Schwäche der Goldaktien in der vergangenen Handelswoche erneut ein "legaler Betrug" der Hochfinanz gewesen sein. Obwohl Gold und Silber stabil waren, wurden gezielt diverse Aktien aus den Goldaktien-Indizes nach unten gedrückt. Kurz nachdem die 40-Punkte-Marke beim XAU und die 100-Punkte-Marke beim HUI unterschritten wurden, kam es zu einer Gegenbewegung nach oben.

Anleger, die auf "Papier-Goldminen" gesetzt haben (Zertifikate auf XAU und HUI) haben ihren Einsatz verloren und mussten dann zusehen, wie die Indizes wie von Geisterhand über die Stopp-Marken gestiegen sind…..

Wall-Street kauft seit Jahresbeginn GOLD

Interessant ist zudem, dass die wichtigen Goldminen ETF´s seit Beginn des Jahres deutliche Mittelzuflüsse bekommen. Im Januar 2016 gab es bislang nur einen Handelstag, an dem Geld aus den Gold-ETF´s gezogen wurde.

An allen anderen Handelstagen wurde Geld in die GOLD-ETF´s investiert, was zu entsprechenden Käufen führte.

Nachfolgend sehen Sie eine Zusammenfassung aller Käufe in den öffentlichen Gold-ETF´s in den vergangenen 3 Monaten. Der Januar sticht mit kontinuierlichen Käufen heraus!

Wichtig zu wissen ist, dass die Gold-ETF´s besonders für die ganz großen Anleger der Wall-Street die beliebtesten Anlageprodukte im Gold-Bereich sind. Viele Gold-Aktien sind zu klein, um mit großen Summen einzusteigen, ohne die Kurse massiv zu beeinflussen. Daher bieten die Gold-ETF´s eine gute Möglichkeit, großes Kapital unterzubringen.

Mit den besten Grüßen

Ihr

Hannes Huster