Gegen den Trend: Bestände der Platin-ETPs steigen wieder
Während die Rohstoffanleger weltweit sich aus vielen Rohstoffen verabschieden, fließt Platinfonds derzeit stetig neues Kapital zu.
An der Börse handelbare Produkte (ETP oder Exchange Traded Products), die auf dem Edelmetall basieren, haben einen Anstieg auf 88,6 Tonnen verbucht, was nur rund 1% unter dem bisherigen Rekordvolumen liegt, zeigen Daten von Bloomberg. Südafrikanische Fonds, in dem Land wird ein Großteil des weltweiten Platins produziert, wiesen den höchsten Mittelzufluss auf.
Das sind für Analysten positive Zeichen. Die Experten der Deutschen Bank (WKN 514000) sind der Ansicht, dass die Platinproduzenten, jetzt da der Preis für das Edelmetall in der Nähe eines Sechsjahrestiefs liegt, die Produktion senken müssen. Die Bank geht davon aus, dass der Platinpreis bis Ende 2016 um 20% auf 1.198 USD pro Unze steigen wird.
Platin befindet sich jetzt seit zwei Jahren in einem Bärenmarkt und Beobachtern zufolge schreiben die Unternehmen in Südafrika bei bis zu 40% ihrer Produktion Verluste. Seit Ende Juni hat der Platinpreis Bloomberg zufolge 7,5% an Wert verloren. Aktuell kostet eine Unze rund 996 USD.
Lonmin (WKN 856046), der drittgrößte Platinproduzent der Welt, hatte bereits im Juli erklärt, dass man einige Schächte schließen und bis 6.000 Stellen streichen werde, um die Kosten zu senken. Das wird dazu führen, dass der Jahresausstoß des Konzerns um rund 100.000 Unzen sinkt.
Bei den aktuellen Preisen, so die Deutsche Bank, lohne es sich für die Produzenten nicht, neue Platinvorkommen zu erschließen. In 12 bis 18 Monaten würden, die Minen weniger Metall fördern, hieß es weiter.
Die zwei südafrikanischen Platinfonds — der AfricaPlatinum ETF der Standard Bank und der NewPlat ETF der Absa Bank — verfügen zusammen über Assets von 18,3 Mrd. Rand oder umgerechnet ca. 1,4 Mrd. USD. Im Vergleich zum größten Gold-ETF, dem SPDR Gold Shares, der über 24,2 Mrd. USD verfügt, sind sie damit vergleichsweise klein. Seit Ende Juni sind die Bestände der beiden Platinfonds aber um 5,5 Tonnen gestiegen.
Einem Bericht des World Platinum Investment Council zufolge investieren die Platinproduzenten immer weniger in die Minenentwicklung, was nach Ansicht des WPIC dazu führen könnte, dass die Platinproduktion im kommenden Jahr um 16% auf 3,4 Mio. Unzen fällt. In Rand gerechnet seien die Investitionen der Branche nun in den vergangenen zwei Jahren gefallen.
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