Besuch der Diggers & Dealers 2014

Als Diggers & Dealers wird die größte und bedeutendste Minenkonferenz Australiens bezeichnet, die heuer zum 23. Mal veranstaltet wurde und mit rd. 120 Ausstellern exzellent besetzt war.

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Nachdem wir vom Miningscout bereits die Woche zuvor in Perth etliche Minenunternehmen in deren Büro besucht hatten, reisten wir in das 600 km östlich von Perth liegende Kalgoorlie. Was uns erwartete war in jeder Hinsicht eine Überraschung. Erwartet hatten wir eine aufstrebende Industriestadt, da Kalgoorlie von unzähligen Bergbaubetrieben umgeben ist. Doch Kalgoorlie bietet dem Besucher einen Anblick wie ein altes amerikanisches Goldgräberdorf des 19. Jahrhunderts. Und tatsächlich stammen viele Gebäude aus dieser Zeit und vermittelten bereits bei der Ankunft das Flair eines Goldgräberzentrums.

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Es war unser erster Besuch in dieser australischen Region und wir waren daher sehr gespannt, wie auf diesem Kontinent solch eine Konferenz organisiert wird. Noch dazu waren wir im Hochwinter vor Ort und der Konferenzort verwöhnte uns mit täglichem Sonnenschein und aus unserem Empfinden mit frühsommerlichen Temperaturen von bis zu 25 Grad. Eine Grundstimmung, wie sie besser nicht sein könnte, um sich auf die folgende Konferenz zu freuen.

Bereits am ersten Tag, aber auch an den beiden folgenden, war das riesige Zelt permanent von weit über 1.000 Besuchern belagert.

So altertümlich der Ort aussah, so modern und perfekt war die Konferenz organisiert. Neben den Ständen der Unternehmen nahmen der Vortragssaal und die Cateringplätze für die Versorgung der Gäste viel Platz ein und gaben der gesamten Veranstaltung einen lockeren Rahmen. Apropos Catering. Keine Abspeisung, wie üblich, sondern ausgesprochen leckere und vielfältige Kost. Dazu noch vor der Halle ein Stand mit frischen Vitamindrinks, einfach köstlich.

Doch kommen wir zum Wesentlichen, zu den Unternehmen.

Bereits der erste Tag brachte uns die Erkenntnis, dass die Diggers&Dealers anders ist, anders als alle anderen Konferenzen, die wir bislang besucht hatten und deren Stimmung wir kennen. Bis auf wirklich nur vereinzelte Ausnahmen herrschte hier ein freundlicher, fast freundschaftlicher Ton in den Gesprächen. Man hatte das Gefühl bei Freunden auf Besuch zu sein. Wie wir nach der Konferenz intern analysierten, war es die Art der australischen Minenbetreiber, die dies ausstrahlte und bewirkte. Dazu noch die Arbeitsmentalität der Leute, die wir als Mitteleuropäer wohl besser verstehen als die so vieler anderer Länder. Keine Propagandamaschinerie sondern dokumentierte harte Arbeit der Leute aus den Minen war das was uns die Unternehmen vermittelten. Etwas, was wir in dieser Form bei Konferenzen noch nie in so geballter Form erlebt haben. Vom Sachlichen her bekamen wir den Eindruck dass der Kontinent ein in sich geschlossenes System bildet, über deren Landesgrenzen man zwar schauen möchte, aber offensichtlich die Zugänge dafür fehlten. Sowohl die Aktionäre wie auch die Finanzierungen der Unternehmen scheinen hauptsächlich rein australisch organisiert zu sein. Selten mal ein zweites Listing in London. Klar, bei der nach wie vor präsenten englischen Dominanz auf dem Kontinent. Dabei würden die australischen Minengesellschaften sehr gut zur europäischen Investorenmentalität passen. Das Interesse sich in diese Richtung zu verändern spürten wir bei sehr vielen Gesprächen.

Neben den vielen Einzelgesprächen an den Ständen der Unternehmen fanden wir auch Platz im Vortragssaal, der stets gut gefüllt den Präsentationen der einzelnen Unternehmen folgte.

Hier, auf übergroßer Videoleinwand ein Schnappschuss des Vorstandes von metals-x, Peter Cook, der seine Erfolgsgeschichte dem Publikum präsentierte.

Zum lockeren Ausklang jedes anstrengenden Gesprächstages wurden die Gäste auf "minentaugliche" Weise verwöhnt. Bier und tolle Häppchen.

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Doch dies war nur der Auftakt zu einem intensiven aber tollem Abendprogramm. Nach der Konferenz traf man sich in einer der antiken Bars um in geselliger Runde mit den Minenbetreibern den Kontakt zu vertiefen. Erstaunlich für uns, dass dabei so gut wie niemand fern blieb. So waren die wenigen Lokale zum Bersten voll und mit ausreichend Bier wurde so der Abend bis spät in die Nacht ein großes Freundschaftsfest.

So vergingen die 3 Tage wie im Flug und wurden zum Abschluss noch von einem fantastischen Dinner gekrönt, bei der ebenfalls so gut wie alle Minengesellschaften und Besucher anwesend waren. Tolles Menü, ein hervorragendes Begleitprogramm nebst vielen Ehrungen in einem edlen Rahmen zeigte, dass man es versteht, auch hohen Ansprüchen gerecht zu werden.

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Neben dem Besuch der Konferenz und den Besuchen etlicher Minengesellschaften in Perth konnten wir noch an einigen Minenbesuchen teilnehmen, die unser australisches Programm abrundeten. Darüber berichten wir jedoch noch in separater Form.

Was konnten wir von der Diggers & Dealers mitnehmen?

Konferenz:

  • Top organisiert
  • keine Enge bei den Ständen, ausreichend Platz für gute Gespräche
  • fantastische Versorgung der Gäste durch abwechslungsreiches Catering
  • bemühter und hilfreicher Support bei allen Anliegen
  • stimmiger Ort, passend zum Thema Bergbau.
  • außergewöhnliches Galadinner mit Top-Programm als perfekter Abschluss

Sentiment:

  • Australien ist anders
  • Im australischen Bergbau wird mit aller Konsequenz aufs Unternehmen geachtet.
  • Australische Unternehmen sind aufgeschlossen für den Weg nach Europa
  • Der freundschaftliche Umgang mit Gästen ist beeindruckend.
  • Die Dichte an guten bis sehr guten Unternehmen ist größer als auf anderen Kontinenten.

Wir können absolut bestätigen, dass uns die Reise nach Australien nicht nur hervorragende Einzelerlebnisse bei den Site Visits und der Konferenz beschert hat, sondern viel an Investorenvertrauen zurückgegeben hat. Uns würde es daher freuen könnten wir im kommenden Jahr diese Top-Konferenz wieder besuchen und die gewonnenen Eindrücke vertiefen.