Kolumne von Florian Grummes

Gold: Nach der Seitwärtsfalle kommt der Frühsommerschlussverkauf

Gold in USD

Rückblick:

Planmäßig konnte sich der Goldpreis in den letzten vier Wochen zunächst deutlich erholen und erreichte bereits am 6.April mit 1.224,50US$ das Hoch der Erholungsbewegung. Seitdem laufen die Kurse seitwärts um die Marke von 1.200,00US$. Das Maximalziel der "Zwischenerholung" bei 1.240,00US$ wurde klar verfehlt, denn die Bullen scheiterten letztlich schon an der Widerstandsmarke um 1.220,00US$.

Die Seitwärtsfalle der letzten zwei Wochen ist für diese Jahreszeit typisch. Ganz ähnlich lief es auch im letzten Jahr ab. Aktuell stehen sich Bullen und Bären an der psychologischen Marke von 1.200,00US$ gegenüber, ohne dass eine der beiden Parteien bisher durchsetzen konnte. Da übergeordnet der Abwärtstrend weiterhin intakt ist, bleiben die Bären aber natürlich im Vorteil.

Gold in USD Monatschart:

Da der logarithmische Monatschart nur einmal pro Monat eine Kerze erzeugt, tut sich im vierwöchigen Analyserhythmus natürlich nicht all zu viel. Dennoch ist ein regelmäßiger Blick auf das "große Bild" wichtig.

Nach wie vor steckt der Goldpreis hier in einer Korrektur. Die langjährige Aufwärtstrendlinie wurde im September 2014 unterschritten und damit gebrochen. Im Januar 2015 folgte der Anlauf bzw. Test dieser ehemaligen Unterstützung von unten, welcher aber klar scheiterte. Dadurch wurde ein erneuter Abverkauf provoziert, welcher die Goldnotierungen zuletzt bis an das untere Bollinger Band (1.142,24US$) drückte. Diese Unterstützung konnte aber bis dato halten. Überhaupt laufen die Bollinger Bänder seit fast einem halben Jahr seitwärts. Das obere Bollinger Band wurde zuletzt im November 2011 kurz touchiert! Allein dieser Umstand erklärt wie massiv überverkauft der Goldpreis auf dem Monatschart ist und das eine Gegenbewegung nach oben langsam aber sicher fällig wird. Dennoch wollen wir nicht vergessen, dass Kurse tiefer fallen können als sich das die meisten Marktteilnehmer vorstellen können und dass auch nicht zwingenderweise auf eine derart überverkaufte Situation ein neuer Bullenmarkt folgen muss.

Die nächste wirklich tragfähige Unterstützung liegt weiterhin um die psychologische Marke von 1.000,00US$. In diesem Bereich liegt das parabolische Hoch vom März 2008 bei 1.037,00US$. In der Folge benötigte der Goldpreis damals eineinhalb Jahre und vier Anläufe bevor die Marke von 1.000,00US$ letztlich nachhaltig überwunden werden konnte. Klassischerweise werden ehemalige Widerstände zu starken Unterstützungen. Insofern bleibt der Bereich um 1.000,00US$ das logische Ziel des laufenden Bärenmarktes.

Muss der Goldpreis noch bis in diesen Bereich weiter fallen? Natürlich nicht, alles ist möglich und auch das Gegenteil, gesund wäre es aber schon, denn diese große runde und vor allem psychologische Marke liegt auf dem Goldmarkt wie Blei. Ein zunächst katastrophal erscheinender Panikausverkauf bis auf etwa 1.035,00US$ könnte sich daher im weiteren Verlauf als der große Befreiungsschlag entpuppen und den Goldmarkt wieder den Bullen übergeben. Im großen Bild lässt sich die vierjährige Korrektur nämlich auch als eine bullische Flagge interpretieren. Nach Abschluss dieser potentiellen Formation wären Kursziele jenseits von 5.000,00US$ keine Utopie, sondern lassen sich bereits jetzt charttechnisch belegen. Noch fehlt aber jegliche Bestätigung für diese Formation. Erst ein Anstieg über 1.500,00US$ bringt hier nachhaltig Klarheit.

Alle regelmäßig beobachteten Indikatoren bewegen sich auf mehrjährigen Tiefstständen. So notiert der extrem tiefe "MACD"-Indikator auf einem ähnlich überverkauften Niveau wie Ende der Neunziger Jahre, ein Kaufsignal lässt aber weiterhin auf sich warten. Immerhin dreht das dazugehörige "MACD"-Histogramm erstmals seit über drei Jahren wieder in den positiven Bereich. Der "RSI"-Indikator hingegen verharrt im Bärenmarktmodus, während die Stochastik leider schon wieder nach unten abdreht und damit auf Sicht der nächsten Monate ein neues Verkaufssignal generiert hat.

Insgesamt bleibt der Monatschart bearish, Kurse oberhalb von 1.290,00US$ würden das Bild aber deutlich aufhellen.

Gold in USD Wochenchart:

Auf dem logarithmischen Wochenchart sticht vor allem die Serie tieferer Hochs ins Auge. In Verbindung mit der Unterstützungszone um 1.180,00US$ lässt sich daraus ein absteigendes Dreieck mit einem Kursziel von knapp unter 1.000,00US$ ableiten. Allerdings wurde die Unterstützungszone um 1.180,00US$ bereits zweimal unterschritten, ohne dass sich die Bären nachhaltig durchsetzen konnten. Je länger die Unterstützungszone hält umso mehr läuft den Bären die Zeit weg. Gleichzeitig sind mehrmalige Fehlausbrüche vor der eigentlichen Bewegung keine Seltenheit, vor allem dann nicht, wenn viele Marktteilnehmer auf den Ausbruch (in diesem Fall nach unten) gewettet haben und ihre Positionen dann aber schnell glattstellen müssen, sollte der Ausbruch nicht an Fahrt gewinnen. Ein dritter Rutsch unter die 1.180,00US$ dürfte jedenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit zu neuen Tiefs unterhalb von 1.140,00US$ führen. Vermutlich würde damit auch der lange erwartete finale Abverkauf in Richtung 1.035,00US$ eingeleitet. Auf der Oberseite hingegen hätten die Bullen derzeit bis etwa 1.285,00US$ Platz ohne den übergeordneten Abwärtstrend zu brechen. Hier verläuft auch das obere Bollinger Band (1.284,50US$).

Die Indikatoren helfen momentan nur bedingt weiter, denn der "MACD"-Indikator liefert aktuell kein klares Signal, ebenso wenig der "RSI"-Indikator. Immerhin hat die Stochastik Mitte März ein Kaufsignal generiert. Zusammengefasst überwiegen auf dem Wochenchart weiterhin die negativen Tendenzen.

Gold in USD in Tageschart:

Auf dem Tageschart kam es ausgehend von 1.141,60US$ zu einer Erholung bis fast exakt zu meinem genannten Mindestkurziel bei 1.224,50US$. Seit gut zwei Wochen nun hängt der Goldpreis an der fallenden 50-Tagelinie (1.197,21US$) und läuft seitwärts, wobei die Tageschwankungen eher abnehmen. An sich ein positiver Umstand, der immerhin die Chance auf eine Fortsetzung der Erholung bis zur 200-Tagelinie (1.231,66US$) vorerst aufrechterhält. Da aber beide Durchschnittslinien weiterhin fallen, bleiben die Bären klar im Vorteil. Überhaupt ist der Weg nach oben jetzt mit zahlreichen Widerständen gespickt. Schon bei 1.214,79US$ wartet das obere Bollinger Band. Darüber folgt dann die ehemalige Aufwärtstrendlinie von den Tiefs aus dem letzten November. Die Marke von 1.240,00US$ ist ebenfalls ein sehr starker Widerstand, welchen die Bullen in ihrer derzeit doch recht lethargischen Verfassung kaum überwinden werden können.

Bei den Indikatoren meldet der "MACD" weiterhin ein Kaufsignal, das dazugehörige Histogramm dreht aber bereits nach unten. Der "RSI" ist derzeit neutral zu bewerten. Die Stochastik schließlich versucht sich aktuell an einem Kaufsignal in neutralen Gewässern.

Im Zweifelsfall geht die quälende und tückische Seitwärtsphase noch ein bis zwei Wochen weiter. Die Erfahrung der letzten Jahre hat aber gezeigt, dass gerade im Mai auf so eine Bewegung normalerweise noch einmal ein Ausverkauf folgt. Erst ab Mitte / Ende Juni sehe ich daher die Chance für eine neue Aufwärtsbewegung. Je nachdem wie stark der Abverkauf in den kommenden Wochen ausfällt, wird es sich dann um die typische Frühsommerrally handeln oder aber den Beginn eines neuen Bullenmarktes. Anders ausgedrückt, ein finaler Ausverkauf in Richtung 1.035,00US$ in den kommenden zwei Monaten würde den Bärenmarkt endlich beenden, andernfalls geht die Streckfolter wohl noch deutlich länger weiter.

Der Tageschart ist derzeit neutral, steht aber gleichzeitig auf der Kippe. Unterhalb 1.180,00US$ dürfen wir uns auf die finale Kapitulation einstellen.

Gold/Silber-Ratio:

Das Gold/Silber-Ratio läuft seit Mitte Oktober seitwärts. Ausgehend von der 200-Tagelinie (69,72) zog das Ratio zuletzt aber wieder deutlich an. Der Silberpreis verhält sich also deutlich schwächer als der Goldpreis. Solange das Ratio zwischen 70 und 77 hin und her pendelt, hält sich die Aussagekraft in Grenzen.

CoT-Report:

Vor vier Wochen war die kumulierte kommerzielle Shortposition auf ein mehrmonatiges Tief gefallen. Konsequenterweise konnte sich der Goldpreis daraufhin erholen. Mit Stand vom letzten Dienstag (bei einem Goldpreis von 1.202,58US$) hatten die Profis aber bereits wieder 103.593 Kontrakte leerverkauft. Diese Positionierung ist eher neutral einzustufen und gibt derzeit keinen Aufschluss über die direkt bevorstehende Preisentwicklung. Auffällig ist aber doch, dass die Profis konsequent jede Kurerholung nutzen, um ihre Leerverkäufe wieder zu erhöhen. Von einer antizyklischen Engstelle für einen günstigen Einstieg sind wir aktuell jedenfalls deutlich entfernt.

Sentiment:

Die Sentimentdaten bleiben insgesamt eher günstig für den Edelmetallsektor, wobei man sie auch einfach als notorisch depressiv bezeichnen könnte. Aus antizyklischer Sicht fehlt derzeit noch ein gutes Stück zu wirklich extremen Zuständen. Der Silberpreis als auch die Minen (GDX) melden ein neutrales Sentiment. Gleichzeitig wurde der Optimismus beim US-Dollar aufgrund des Rücksetzers etwas abgebaut. Ein ideales Umfeld liegt aktuell sicherlich nicht vor.

Saisonalität:

Mit schnellem Schritt nähert sich der Goldpreis den beiden eher ungünstigen Monaten Mai und Juni. Im langfristigen Durchschnitt liegen hier zwar überschaubare, aber doch eindeutige Verlustmonate vor uns. Erst ab Juli dreht sich das Bild wieder.

Im letzten Jahr gab es ab Mitte Mai einen schnellen Kursrutsch und auch für dieses Jahr lässt die derzeitige Kursentwicklung ähnliches erwarten. Umso wichtiger ist es nun geduldig zu bleiben und auf die sich ab Mitte/Ende Juni eröffnende Chance zu warten. Wie aus der Grafik ersichtlich ist, startet der Goldpreis dann für gewöhnlich durch und erzielt im August und September deutliche Gewinne.

Gold in EUR

Rückblick:

Während sich der Goldpreis in US-Dollar weiterhin schwer tut, stellt sich das Bild in Euro gerechnet ganz anders dar. Nach dem parabolischen Hoch bei 1.168,00€ folgte eine schnelle Korrektur bis auf 1.049€. Seit Mitte Februar legt der €-Goldpreis aber wieder zu und konnte in der letzten Woche mit 1.142,00€ fast das Januarhoch erreichen. In den letzten Handelstagen waren aufgrund des erstarkten Euros deutliche Verluste zu verzeichnen, so dass dem Januarhoch nun ein tieferes Hoch gegenüber steht. Die von mir vermutete ABC-Korrektur hat sich noch nicht wirklich bestätigt, ist aber auch noch nicht vom Tisch.

Gold in EUR Wochenchart:

Die Stärke des Goldpreises in Euro ist beeindruckend, allerdings wäre nun eine zügige Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wünschenswert, sonst steht ein tieferes Hoch ambitioniert bewerteten Indikatoren gegenüber. Daraus könnte sich schnell eine größere Korrektur entwickeln. Fundamental dürfte der starke Euro-Goldpreis von der Unsicherheit bzgl. Griechenlands getrieben sein. Sollte sich hier in den nächsten Wochen eine wie auch immer geartete Lösung abzeichnen, könnte das die wohlverdiente Korrektur beim €-Gold einleiten. Die Märkte mögen keine Unsicherheit, lieben aber Klarheit.

Charttechnisch wäre nach dem erfolgreichen Ausbruch aus dem aufsteigenden Dreieck ein Test des Ausbruchsniveaus um die Marke von 1.010,00€ typisch. Aktuell liefert der Wochenchart aber noch keine Hinweise darauf. Der "MACD"-Indikator sieht trotz des noch immer aktiven Kaufsignals mittlerweile eher kraftlos aus. Das dazugehörige Histogramm bestätigt den kürzlich erfolgten Anstieg nicht. Der "RSI"-Indikator scheiterte zuletzt knapp unterhalb der überkauften Zone. Die Stochastik wirkt ebenfalls etwas schwach, hat aber noch ein aktives Kaufsignal.

Insgesamt ist der Aufwärtstrend intakt, das Rückschlagpotential steigt aber zunehmend an.

Gold in EUR Tageschart:

Meine vor vier Wochen geäußerte skeptische Haltung war eindeutig verfrüht. Mittlerweile mehren sich auf dem Tageschart aber die kurzfristigen Verkaufssignale. Somit bleibt auch die vermutete ABC-Korrekturformation noch möglich, wenn auch ich das Korrekturziel für Welle C wohl etwas nach oben anpassen muss. Auf dem Weg nach unten liefert zunächst die 50-Tagelinie (1.091,00€) eine erste Unterstützung. Darunter wartet das Bollinger Band (1.081,00€). Gesund wäre meines Erachtens aber ein Rücksetzer bis an die zügig steigende 200-Tagelinie (1.010,00€). Diese dürfte in vier Woche bereits bei ca. 1.025,00€ notieren, Ende Juni wohl bei etwa 1.040,00€.

Die Indikatoren drehen seit letzter Woche. Der "MACD" hat ein Verkaufssignal erzeugt. Ebenso die Stochastik. Der "RSI" bewegt sich neutral oberhalb von 50. Insgesamt ist der Tageschart trotz des kürzlich erreichten Hochs bei 1.142,00€ kurzfristig eher bearish zu interpretieren. Sollten sich die Bären durchsetzen, könnte sich bis zum Frühsommer nochmal eine Einstiegschance knapp unter 1.050,00€ ergeben.

Handelsempfehlung:

Das zuletzt genannte Nachkauflimit wurde bisher nicht erreicht. Ich weite meine ideale Nachkaufzone für physische Gold-Investments auf 1.000,00€ bis 1.050,00€ aus. Bleiben sie geduldig und kaufen sie gestaffelt.

Euro & US-Dollar

Der schwache Euro (bzw. der dadurch starke US-Dollar) bleibt das Hauptthema an den Finanzmärkten. Die Auswirkungen in alle Bereiche sind enorm. Normalerweise halten solche Währungstrends gerne 2 Jahre und länger an. Der Euro-Crash läuft nun seit fast einem Jahr. Seit Mitte März gelingt dem Euro zumindest eine Stabilisierung. Eine Bodenbildung oder gar eine Trendwende lässt sich aber bis jetzt noch nicht erkennen. Die Abweichung von der 200-Tagelinie (1,2243US$) ist mit aktuell 13,4% immer noch sehr groß. Allerdings eröffnet erst ein Anstieg über die letzten Hochs bei 1,1049US$ mittelfristig das Potential diese wichtige Durchschnittlinie wiederzusehen. Im Zweifelfall ist zunächst lediglich von einer Erholung im Abwärtstrend auszugehen. Allerdings schwächen sich die Wirtschaftsdaten aus den USA zunehmend ab, während die Profis an den Terminmärkten massiv auf eine Euro-Erholung positioniert sind.

Goldminen (GDX)

Da der Goldminen ETF "GDX" etwas bessere Datenreihen liefert und zudem repräsentativer für den Minensektor ist, werde ich zukünftig nur noch diesen ETF zur Analyse der Minenaktien heranziehen. Seit Mitte 2014 bewegen sich die Goldminenaktien in ein großes Dreieck hinein. Das letzte markante Tief wurde im November bei 16,34 Punkten erreicht. Seitdem konnte sich der Fond unter großen Ausschlägen um knapp 20,7% erholen. Sowohl die 50-Tagelinie (19,71) als auch die 200-Tagelinie (21,53) befinden sich aber weiterhin im Sinkflug oberhalb der aktuellen Notierungen und definieren alleine damit weiterhin einen Bärenmarkt. Die seit Mitte März laufende Erholung hat dazu geführt, dass die Stochastik im überkauften Bereich angelangt ist. Das noch vorhandene Anstiegspotential ist damit sehr überschaubar geworden, es sei denn, es gelingt den beiden Signallinien sich mehr als drei Tage oberhalb von 80 zu halten. Dann würde der Indikator in den "embedded Status" wechseln, womit der kurzfristige Aufwärtstrend festgezurrt wäre und höhere Notierungen sehr wahrscheinlich würden. Massiver Widerstand wartet aber bereits knapp oberhalb von 21 Punkten. Hier verläuft die Abwärtstrendlinie der letzten acht Monate sowie die fallenden 200-Tagelinie. Das obere Bollinger Band (20,13) wurde am vergangenen Donnerstag kurzzeitig überschritten. Sollte die Notierungen wieder unter die 50-Tagelinie (19,71) rutschen, wäre in der Folge ein Abverkauf bis ca. 18,60 zu erwarten. Hier entscheidet sich dann, ob das gezeichnete Dreieck hält oder ob die Minen ihre Tiefs aus dem vergangenen November nochmals testen werden.

Übergeordnet sollten sich langfristig denkenden Investoren mit einem Einstieg bis Ende Mai bzw. Mitte Juni gedulden.

Zusammenfassung & Konklusion

Die erwartete Erholung scheint gelaufen zu sein. Die Bullen sind bis dato erneut an der Widerstandsmarke um 1.220,00US$ kläglich gescheitert. Die verwirrende Seitwärtsphase der letzten zwei Wochen lässt in Verbindung mit der sich verschlechternden Saisonalität nichts Gutes erwarten.

Ich wäre daher nicht überrascht, wenn der Goldpreis kurz vor der finalen Kapitulation stünde. Ein Kursrutsch unter die Marke von 1.180,00$-1.175.00US$ würde wohl zu einem sich beschleunigenden Ausverkauf führen. Da die nächste Unterstützungszone um 1.140,00US$ dann zum dritten Mal angelaufen werden würde, sollte sie lediglich ein paar Tage Unterstützung bieten können. Ein Unterschreiten von 1.140,00US$ öffnet den Bären das Tor in Richtung 1.035,00US$. Auch wenn es dramatisch klingt, bin ich der festen Überzeugung, dass diese Tortur das Beste ist, was dem Goldmarkt passieren könnte. Mit einer finalen Kapitulation bis 1.035,00US$ wäre der Markt endlich bereinigt. Das ganze könnte sich tatsächlich innerhalb der nächsten zwei Monate ereignen. Im Anschluss sollte eine schnelle, steile V-förmige Erholung die Kurse noch in diesem Sommer zügig wieder bis in die derzeitige Region führen und bis zum Ende des Jahres sogar einen ersten Test der Widerstandszone um 1.500,00US$ ermöglichen.

Sollte es nicht so dramatisch kommen und die Bullen können das aktuelle Niveau verteidigen, wäre mittelfristig ein Anstieg in Richtung 1.285,00US$ zu erwarten. Dadurch würde sich aber wohl der Bärenmarkt nochmals deutlich verlängern.