Kolumne von Björn Junker

Commerzbank rechnet mit im Jahresverlauf merkbar höherem Kupferpreis

Der Kupferpreis hat in den vergangenen fünf Handelstagen eine bemerkenswerte Erholung hingelegt, kletterte von im Tief rund 5.635 auf mittlerweile wieder 6.065 USD pro Tonne.

Der Aufschwung des Kupferpreises hat zum einen mit der aktuellen Schwäche des US-Dollars zu tun und zum anderen damit, dass einer der größten Produzenten des roten Metalls weltweit Freeport McMoRan (WKN 896476) einen Produktionsstopp auf seiner Kupfer- und Goldmine Grasberg in Papua Neu Guinea meldete. Zwischen 50 und 100 Arbeiter blockieren Berichten zufolge den Zugang zur Mine.

Anleger könnten also derzeit darauf wetten, dass dies zu einer Unterbrechung im Kupferangebot führt. Bislang hat es das allerdings nicht getan, denn Freeport liefert weiter Material – von den Haldenbeständen. Doch die Möglichkeit einer Angebotsunterbrechung erfährt derzeit mehr Aufmerksamkeit, da es scheint, als wären Angebot und Nachfrage am Kupfermarkt ausgeglichener als zuletzt angenommen.

Das bedeutet, Angebotsunterbrechungen könnten dieses Jahr eine größere Chance haben, die Balance zu stören, was den Kupferpreis, der zuletzt schwer unter Druck geraten war, stützen würde. Die Analysten der Commerzbank haben am Freitag darauf hingewiesen, dass Freeports Entscheidung, den Betrieb auf Grasberg zunächst einzustellen, noch keine Auswirkungen auf das Angebot habe, eine längere Unterbrechung aber zum Problem werden könnte.

Sollte die Produktion auf Grasberg länger stillstehen, könnte das negative Auswirkungen auf den Kupfermarkt haben, so die Commerzbanker. Ihrer Ansicht nach ist das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage ohnehin eng und könnte ungeplanten Angebotsausfällen nicht wiederstehen. Man rechne daher im Jahresverlauf mit merkbar höheren Kupferpreisen, hieß es.