Chinas nächster Schritt zur Goldmacht Nr. 1
Seit geraumer Zeit ist zu beobachten dass China alle Chancen ergreift zur Weltwirtschaftsmacht Nr. 1 aufzusteigen und als größter Goldkonsument auch diesen Markt langsam an sich zu ziehen. Speziell als weltgrößter Käufer von Gold ist China bestrebt, sich von der preisbildenden Londoner Börse abzunabeln und so dem Diktat der westlichen Welt auszuweichen. Auch wenn die gehandelten Voluminas gegenüber der Londoner Goldbörse noch relativ als klein zu bezeichnen sind, so darf künftig von steigenden Ziffern ausgegangen werden.
Als nächsten Schritt in diese Richtung gab man nun bekannt die Goldbörsen in Shanghai und Hong Kong zu vernetzen. Dadurch erwartet man sich eine größere Durchschlagskraft bei der Preisbildung und eine Herausforderung für die westlichen Mitbewerber. Durch diese Massnahme verspricht man sich aber auch eine weitere Verstärkung des inländischen Händlermarktes.
Fakt ist, dass bereits jetzt alle Goldkäufe Chinas über die Börse in Shanghai zu laufen haben. Zusätzlich zu den Käufen über den internationalen Handel muss man wohl auch die Produktionen aus dem eigenen Land hinzu zählen. So ist es nicht verwunderlich dass die Börse Shanghai die größte Edelmetallbörse der Welt ist. Für die Börse in Hong Kong würde diese Vernetzung eine sehr gute Anbindung an den chinesischen Markt bedeuten und sie weiter stärken.
Chan Sheung Chi, Präsident der Chinesischen Gold & Silber Börse in Hong Kong verrät zwar noch keine Details über die genaue Art der Vernetzung, sagte aber, dass man mit dem Start im Juni 2015 rechnen könne. Die chinesische Gold & Silber Börse, gegründet 1910, hat mittlerweile 171 Mitgliedsunternehmen und wickelt seit 2011 die Goldkontrakte in der Landeswährung Juan ab.
Dass diese streng regulierte Massnahme der Börsenkooperation gerade in einer Zeit erfolgt, in der bekannt wurde, dass gegen viele westlichen Banken Untersuchungen über Preismanipulationen am Edelmetallmarkt laufen, ist bezeichnend und könnte als eine bewußt gesetzte Aktion gegenüber der westlichen Welt verstanden werden. Damit setzt China ein weiteres Zeichen sich regulierend und maßgeblich auf dem Edelmetallmarkt zu etablieren und den westlichen Börsen langsam aber sicher auf Sicht die bestimmende Macht zu entziehen.