Ist nun auch Griechenland minenfeindlich eingestellt?

Als ob Griechenland nicht schon genug Probleme hat und wohl auch dem Euroland bereitet, so lässt dieses schwer gezeichnete Land nun erkennen, dass es gewillt ist sich im Bergbau, wie viele andere Länder auch, in die Belange von ausländischen Investoren einzumischen.

Die neue Regierung hat dem kanadischen Goldproduzenten Eldorado Gold (TSX:ELD; WKN:892560; ISIN:CA2849021035) einfach die Tür vor den Kopf geschlagen. Und das obwohl das Unternehmen 2011 die Genehmigungen für den Bergbau erhalten hat und die Errichtung der Produktionsstätte vorbereitet.

Teile der Bevölkerung aber hatten seitdem dagegen opponiert. Nun vertritt man auch offiziell die Meinung, dass das Projekt von Eldorado Gold schlecht für die Umwelt wäre und darüber hinaus dem Tourismus schade.

Diese Behauptungen kennt man am Markt ja bereits von vielen anderen Ländern, wo sich dann schlussendlich nach vielen Bemühungen die Regierungen zu zumeist minenfeindlichen neuen Gesetzen entschlossen. Dieser Schuss gegen das kanadische Unternehmen zeigt eindeutig in die gleiche Richtung, ist aber erst der Start in eine ungewisse Zukunft.

Wie Energieminister Panagiotis Lafazanis, Repräsentant des radikalen Flügels der Syriza Partei, bekannt gab, würden die neuen Regierungsmitglieder versuchen das Projekt einzufrieren, aber offiziell vorerst einmal die nächsten Schritte des Unternehmens untersuchen.

Wie man aus der Historie zur Genüge weiß, werden in solchen Untersuchungen in erster Linie die Interessen des Staates berücksichtigt, die der Unternehmen hingegen nur unbedeutend.

Dabei gibt es genügend andere Meinungen im Land, die das Projekt von Eldorado Gold für gut befinden. Brächte es doch viele 100 Millionen an ausländischem Kapital ins Land, schafft neue Arbeitsplätze und unterstütze somit auch die ohnehin schwächelnde Wirtschaft im Lande.

Ob und wie es nun weiter geht mit Eldorado Gold, die für heuer Investitionen von rd. USD 200 Mio. für den Minen- und Konstruktionsaufbau für die geplante Produktionsaufnahme 2016 veranschlagt hatten, kann in Anbetracht der absolut neuen Situation noch niemand mit Bestimmtheit sagen.

Es wäre jedoch ein Paukenschlag, würde das größte ausländische Bergbauunternehmen in Griechenland durch die Bestrebungen der neuen Regierung scheitern. Sollte die neue Regierung diese Meinung beibehalten, dann darf man wohl künftig Griechenland in die Reihe jener Länder aufnehmen, von denen man als Investor eher Abstand nehmen sollte, da solch eine Einstellung der Regierung als sehr hohes Risiko einzustufen wäre.

Noch ist natürlich keine definitive Entscheidung zu erkennen, doch der eingeschlagene Weg der Regierung darf nicht negiert und muss konsequent verfolgt werden. Diesen Weg der Machthaber werden wir vom Miningscout genau verfolgen und darüber zu gegebener Zeit berichten.