Kolumne von Ingrid Heinritzi

Analysten kontra Zukunft

Bank-Analysten haben Macht. Stufen sie ein Unternehmen herauf oder herab, reagieren die Anleger entsprechend. Doch liegen sie mit ihrer Einschätzung falsch, kann sich enormes Potenzial aufbauen. Dies könnte jetzt bei Timmins Gold der Fall sein.

Macquarie Equities ist eine hervorragende Adresse, wenn es um Rohstoff-Research und die Einschätzung der Produzenten geht. Und in der Regel haben sie auch Recht mit ihren Einschätzungen. Doch im Gold-Sektor scheinen die Macquarie-Experten derzeit von etwas zu niedrigen Erwartungen für den Goldpreis auszugehen. Im Durchschnitt des Jahres 2014 erwarten sie 1276 US-Dollar je Unze. Der aktuelle Kurs liegt zwar nahe daran. Doch waren wir auch schon höher im laufenden Jahr. Und da die geopolitischen Querelen noch lange nicht ausgestanden sind, würde es nicht wundern, wenn der Durchschnitt jenseits der 1300-Dollar-Marke läge. Um so mehr, da ja saisonbedingt eigentlich das zweite Halbjahr das stärkere des Goldpreises ist.

Auch längerfristig zeigen sich die Macquarie-Analysten kaum als Gold-Fans. Der Durchschnitts-Goldpreis solle 2015 und 2016 nur gering steigen und bei 1331 Dollar die Unze beziehungsweise 1390 Dollar zu liegen kommen. Für Goldgesellschaften ist dies allein eigentlich schon gute Kunde. Denn bei einem mehr als 100 Dollar höheren Preis würden sie sicherlich besser verdienen als heute. Und auch Explorationsgesellschaften sollten bessere Märkte vorfinden.

Dennoch lassen die Macquarie-Experten ihre Einschätzung für Timmins Gold (ISIN: CA88741P1036) nur bei "halten". Doch diese Einschätzung könnte sich ändern, wenn das Timmins-Management kluge Schachzüge vornimmt. Sei es auf der Produktions- oder der Explorationsseite. Auch Anzeichen von einem Zusammenschluss oder möglichen Aufkauf könnten die Analysten umstimmen. Und sollte in den nächsten Monaten tatsächlich das Votum auf "kaufen" umschwenken, dürften Investoren Nachholbedarf bei der Timmins Gold-Aktie verspüren. Und im laufenden Jahr hat sich die Aktie ja auch schon prächtig entwickelt, was die Analysten auch schon so nicht auf der Pfanne hatten.