Indonesien: Einigung im Kupferstreit mit Freeport-McMoRan

Indonesien: Einigung im Kupferstreit mit Freeport-McMoRan

Die eisigen Zeiten zwischen der Regierung von Indonesien und den dortigen, internationalen Rohstoffproduzenten könnten sich dem Ende nähern. Ausgelöst wurden die heftigen Verstimmungen durch den Wunsch der Landesführung, mehr von den einheimischen Rohstoffen zu profitieren. Man warf den Konzernen vor, Rohstoffe im Inland zu fördern und sie dann unverarbeitet zu exportieren. So war die Wertschöpfung für die indonesische Wirtschaft beschränkt. Um den Druck zu erhöhen, hat das Land am Jahresanfang eine viel diskutierte und umstrittene Steuer auf Metallkonzentrate aufgelegt. In den kommenden Jahren sollte die Steuer immer weiter ansteigen, falls die Konzerne nicht reagieren.

Die Antwort der Konzerne fiel jedoch anders aus, als man das in Jakarta erwartet hatte. Viele Unternehmen haben die Ausfuhr von Rohstoffen schlichtweg gestoppt. Es wird geschätzt, dass alleine Kupferkonzentrate im Wert von 1,3 Milliarden Dollar zuletzt nicht verschifft worden sind. Die Situation nahm sowohl für die Konzerne als auch für die Regierung bedrohliche Formen an. Das Thema drängte sich auch im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf auf. Der letztlich siegreiche Joko Widodo hatte sich eine Lösung des Problems auf die Fahnen geschrieben. Widodo wird sein Amt im Oktober antreten.

Neue Gebührenordnung, neues Hüttenwerk

Doch es sieht so aus, also ob sich der kommende Präsident anderen Problemfeldern widmen könne. Denn es gibt eine erste Einigung zwischen Industrie und Regierung, die Vorbildcharakter für andere Konzerne haben kann. Freeport-McMoRan (ISIN: US356871D570) und das indonesische Handelsministerium haben eine Übereinkunft erzielt. Demnach hat man sich einerseits auf eine neue Gebührenordnung geeinigt, andererseits will Freeport ein neues Hüttenwerk in Indonesien errichten.

Bisher zahlte Freeport Royalties von 3,5 Prozent für Kupfer und 1,0 Prozent für Gold. Künftig steigen die Gebühren auf 4,0 Prozent bzw. 3,75 Prozent an. Zudem werden vorläufig weitere Exportgebühren von 7,5 Prozent fällig, bis der Konzern eine neue Hütte in dem asiatischen Land errichtet hat. Partner beim Bau der Schmelzanlage könnte Aneka Tambang sein, eine staatliche Gesellschaft. Sobald eine bestimmte Investitionssumme erreicht wird, sinkt die Exportgebühr auf 0 Prozent ab.

Export von Kupferkonzentrat startet zeitnah

Im Gegenzug nimmt Freeport die Ausfuhr von Kupferkonzentrat wieder auf. Die erste Schiffsladung soll zeitnah das Land verlassen. Bis zum Jahresende will der Konzern 756.000 Tonnen Kupferkonzentrat außer Landes bringen. Die Kupfermine von Grasberg soll künftig wieder normal betrieben werden.

Die Einigung wird von anderen Rohstoffförderern genau beobachtet. Erst vor wenigen Tagen hatte Newmont Mining (ISIN: US6516391066) ein internationales Schiedsgericht angerufen. Man glaubte, dass die indonesischen Auflagen den eigenen Verträgen mit der Regierung widersprechen würden. Jetzt wird bekannt, dass auch Newmont Mining mit der Regierung verhandelt. Man will die Arbeiten auf der Batu Hijau Mine ebenfalls bald wieder aufnehmen. Voraussetzung ist eine entsprechende Absichtserklärung beider Parteien. Die Einigung von Freeport könnte dabei den Weg für Newmont und Co. ebnen.