Kolumne von Björn Junker

Steigende Nachfrage, sinkendes Angebot: Zink und Aluminium im Bullenmarkt

Der Zinkpreis setzt seinen Aufschwung fort und nähert sich einem Dreijahreshoch. Auch der Preis für Aluminium konnte angesichts der Aussicht auf eine steigende Nachfrage bei sinkenden Lagerbeständen zulegen.

Die von der London Metal Exchange überwachten Zinklagerbestände fielen den 17. Tag in Folge auf nun noch 656.275 Tonnen, was den niedrigsten Stand seit Dezember 2010 bedeutet, hieß es. Die Aluminiumbestände sanken den 15. Tag nacheinander auf 4,94 Mio. Tonnen und damit den geringsten Wert seit September 2012.

Nach Ansicht der Bank of America Merrill Lynch wird die Nachfrage nach weiterverarbeitetem Zink die Produktion im kommenden Jahr um 253.000 Tonnen übersteigen. Im Aluminiummarkt erwarten die Analysten 2015 ein Angebotsdefizit von 504.000 Tonnen.

Die Aussicht auf steigende Preise angesichts des rückläufigen Angebots und eine in allen großen Industrieregionen robuste Nachfrage habe dazu geführt, dass nun auch Anleger Long-Positionen eingehen, sodass sich die positive Entwicklung fortsetzen sollte, glauben Marktbeobachter.

Eine Tonne Zink kostet derzeit rund 2.366 USD. Das Metall, das dieses Jahr bereits eine Preissteigerung von 15% erfahren hat, erreichte zwischenzeitlich 2.373 USD pro Tonne und damit den höchsten Stand seit August 2011. Der Aluminiumpreis erreichte 2.054,75 USD pro Tonne und somit den höchsten Stand seit Februar 2013.

Anleger kaufen Metalle wie Zink und Aluminium in Mengen wie zuletzt 2009 und wetten darauf, dass die steigende Nachfrage zu einer Verknappung des Angebots führen wird. Analysten der Citigroup und Macquarie Group allerdings gehen davon aus, dass die Preisrallye in absehbarer Zeit enden wird.

Nach Ansicht der Experten von RBC Capital Markets befinden sich Zink und Aluminium in einem Bullenmarkt und haben die Widerstände bei 2.350 bzw. 2.020 USD pro Tonne angesichts der fallenden Lagerbestände durchbrochen.