Kolumne von Hannes Huster

Vom langweiligen Explorer zur sexy Aktie!

Liebe Leserinnen und Leser,

heute werden wir uns einmal etwas aus der Reihe bewegen und ich kann Ihnen jetzt schon sagen, es wird spannend, informativ und unterhaltsam zugleich. Wir sprechen heute über sexy Aktien, Marihuana rauchende Vorstände und warum all dies für Sie extrem wichtig ist!

In Kanada und Australien gibt es hunderte an der Börse notierte Produzenten oder Explorationsunternehmen. Jedes dieser Unternehmen buhlt um das vorhandene Kapital der Anleger und gerade die kleinen Firmen haben derzeit große Probleme frisches Kapital aufzutreiben.

Welche neuen Wege derzeit eingeschlagen werden und warum mir das ziemlich bekannt vorkommt, erfahren Sie gleich.

Wenn aus Geologen plötzlich High-Tech Gurus werden

Wenn Sie, wie ich auch, schon einige Jahre im Aktienmarkt tätig sind, dann muss ich Ihnen nicht erzählen, dass die Rohstoffunternehmen von 1995 bis Ende 2000 eine sehr harte Zeit durchlebt haben. Die Investoren haben den Sektor komplett abgeschrieben und sich auf Internet- oder Biotechaktien versteift. Die Aktien an der NASDAQ und dem NEUEN MARKT explodierten fast täglich und im Grunde konnte man als Anleger in diesem Sektor kaum etwas verkehrt machen.

Die Banken in den USA, aber auch in Deutschland, unterstützten diesen ganz normalen Wahnsinn. Es wurden abenteuerliche Bewertungsberichte für die neuen Börsengänge erstellt, die vor mutigen Wachstumsprognosen nur so strotzten.

Ganz selbstlos war dies natürlich nicht. Die Banken machten oft den größten Reibach und die zusätzlichen Provisionen für die Börsengänge waren enorm. Fast täglich knallten die Champagnerkorken in New York und Frankfurt und hinter vorgehaltener Hand lachten sich die Banker über die Dummheit der Anleger schlapp.

Doch zurück zum Thema. In dieser Zeit war es für Rohstoffunternehmen schwer, teilweise gar unmöglich, an frisches Kapital für die Expansion der Projekte zu kommen, geschweige denn für reine Exploration.

Um nicht komplett vom Markt zu verschwinden und auch noch die Börsennotierung zu verlieren, musste ein neues Geschäftsmodell her. Also entschieden sich viele der ausgebluteten Rohstoffunternehmen in den boomenden Hightech-, Internet- oder Biotechnologiesektor einzusteigen. Die Kapitalbeschaffung war einfach und die Marktteilnehmer waren auf jede Firma heiß, die schon eine Internetseite hatte.

So kam es ab 1999 zu dem Trend, dass viele der Rohstoffunternehmen plötzlich der letzte Schrei im Internet-Business waren. Ihre im Cent-Bereich notierenden Aktien schossen plötzlich in die Höhe. Die ehemaligen Geologen der Unternehmen zauberten plötzlich für die Vita Erfahrungen im Internetgeschäft aus dem Hut und Minen-Ingenieure waren von heute auf morgen Vorstände bei Biotechnologieunternehmen.

Vom langweiligen Explorer zur sexy Aktie

Die Liste der Unternehmen ist lang, doch ein Beispiel kennen Sie vielleicht noch von früher oder vom Hörensagen. Es war das kleines Explorationsunternehmen WESTERN MINERALS, welches in Australien und auch hier in Europa für Furore sorgte. WESTERN MINERALS hatte nach sieben Jahren im Rohstoffsektor keine Lust, doch vor allem kein Geld mehr. So beschloss das Management in den boomenden Internetsektor zu wechseln.

Aus dem langweiligen Explorer wurde über Nacht der Internet-Highflyer ADULTSHOP.COM! Eine extrem sexy Aktie, die mit dem neuen Geschäftsmodell die BEATE UHSE von Australien werden sollte. Das Unternehmen eröffnete einen Online-Shop für Sex-Spielzeuge und alles was Mann oder Frau für die gemeinsamen Stunden gerne hätte und erlangte damit Berühmtheit.

Die Aktie des am Boden liegenden Explorers explodierte! Im August 1999 wurde der Namenswechsel durchgeführt und nach einem ersten Anstieg fiel die Aktie von 0,50 AUD auf etwa 0,40 AUD. Doch dann lief die Marketingmaschine an und die Feierstimmung an der NASDAQ und dem NEUEN MARKT schwappte auf Australien über. Die Aktie von ADULTSHOP explodierte auf über 1,70 AUD binnen kürzester Zeit:

Kurz danach begann der Abgesang der Technologieaktien

Es kam, wie es kommen musste! Kurz nachdem viele kanadische und australische Rohstoffunternehmen in die Boom-Branchen gewechselt waren, brachen diese Märkte ein. Der NASDAQ Index verlor fast 80% an Wert und viele der ehemaligen High-Flyer-Aktien verloren Milliarden von US-Dollar an Marktwert:

Wie Sie an der Zeitachse und dem Chart gut sehen können, war die Umfirmierung vieler Rohstoffunternehmen in die Technologiebranche der letzte Kick, bevor das Kartenhaus in sich zusammenfiel.

Auf der anderen Seite drehten nur wenige Wochen später die Minenaktien nach oben. Während das Blut an der NASDAQ und am NEUEN MARKT in Strömen floss, stiegen die Goldminenaktien plötzlich nach oben.

Im folgenden Chart sehen Sie den Crash beim NASDAQ und in Gold die Performance des Goldminenindex HUI:

Seit Monaten exakt die gleiche Situation!

Kommen wir nun, nach etwas Unterhaltung und Geschichte, einmal zum aktuellen Bild an den Märkten. Seit Monaten haben wir nämlich exakt die gleiche Situation vorliegen!

Viele der kanadischen Rohstoffunternehmen sind seit Anfang 2014 in das MEDICAL MARIHUANA Business gewechselt. Nach der Legalisierung von Marihuana in den USA und Kanada soll dort das große Geld verdient werden. Erfolglose Explorationsunternehmen sind plötzlich die neuen Super-Stars an der TSX-Venture Exchange! Ein News-Release hat meist ausgereicht, um die tote Aktie auf neue Höchststände zu treiben.

Nachfolgend nur ein Beispiel zur Veranschaulichung. Insgesamt sind derzeit mehr als 20 Unternehmen an der TSX-Venture gelistet, die entweder vorhaben in diesen Sektor zu wechseln oder es bereits getan haben. Die Aktie von ENERTOPIA (CNSX: TOP) notierte zum Jahreswechsel bei genau 0,01 CAD! Es folgte die Ankündigung, dass das Unternehmen in das Marihuana Geschäft wechseln möchte. Die Aktie explodierte unter sehr hohen Umsätzen um unglaubliche 10.900% auf 1,10 CAD innerhalb weniger Wochen:

Das Marihuana Geschäft ist nur eines von vielen Beispielen. Einige andere Rohstoffunternehmen sind nun Biotechnologie-Unternehmen oder im Softwarebereich tätigt. Einige versuchen auch nur mit Ankündigungen eines Business-Wechsels frisches Kapital aufzutreiben und die Gier der Anleger zu wecken.

Wir haben also exakt die gleiche Situation wie 1999/2000 vorliegen. Der NASDAQ Index lockt die letzten Dummen an, zu welchen leider auch wieder viele Rohstoffunternehmen gehören.

Einige der Unternehmen die sich jetzt neu aufstellen, werden sicherlich auch Erfolg haben – keine Frage. Kommt das richtige Management an Bord und haben die Firmen ein ordentliches Geschäftsmodell, kann dies auch funktionieren. Doch wer die Geschichte von 1999 und 2000 kennt, der weiß jetzt, was zu tun ist!

Fazit:

Es gibt Indikatoren wie Sand am mehr und viele sprechen aktuell dafür, dass der Rohstoffsektor zu deutlich abgestraft wurde und einen Boden ausbilden sollte.

Doch es sind nicht nur die technischen Indikatoren oder die fundamentalen Bewertungen, auf die wir achten. In der heutigen Ausgabe des kostenfreien Newsletters haben wir Ihnen gezeigt, dass es die Zeiten alle schon gegeben hat, in welchen die Gold- und Silberunternehmen das Handtuch geworfen und sich zu neuen Ufern aufgemacht haben.

Mit nur wenigen Monaten Verzögerung war dieser Trendwechsel im Jahre 2000 die beste Kaufgelegenheit bei den Goldminenaktien überhaupt und der beste Verkaufszeitpunkt für die High-Tech-Aktien.

Viele Anleger werden leider tagtäglich von den Massenmedien weiter für dumm verkauft! Sie werden dazu animiert, eigentlich wertlose oder total überteuerte Firmen zu kaufen. Das große Geld ist dort bereits verdient und die Banken laden seit Monaten Aktien in diesen Sektoren auf die letzten gutgläubigen Anleger ab!

Leider werden sich jetzt viele von Ihnen denken DIESMAL IST ES ANDERS!

Hierzu nur kurz ein Zitat von Investorenlegende Sir John Templeton: "Diesmal ist alles anders – ist der teuerste Satz an der Börse."

Seien Sie schlau und kaufen Sie jetzt die günstigen Gold- und Silberminen ein, die den Käufern zum Jahrtausendwechsel das große Geld eingespielt haben!

Risikohinweis und Haftung

Alle im DER GOLDREPORT veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche. Die Informationen stellen weder ein Verkaufsangebot für die besprochenen Aktien dar, noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Den Ausführungen liegen Quellen zugrunde, die der Herausgeber und seine Mitarbeiter für vertrauenswürdig erachten. Für die Richtigkeit des Inhalts kann trotzdem keine Haftung übernommen werden. Besonders Werte mit geringen Marktkapitalisierungen (Small Caps) und speziell Explorationswerte sowie alle börsennotierte Wertpapiere sind zum Teil erheblichen Schwankungen unterworfen.

Deshalb ist auch die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der hier behandelten Ausführungen für die eigenen Anlageentscheidungen möglicherweise resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Die Depotanteile einzelner Aktien sollten gerade bei Rohstoff- und Explorationsaktien und bei gering kapitalisierten Werten nur so viel betragen, dass auch bei einem möglichen Totalverlust das Gesamtdepot nur marginal an Wert verlieren kann. Zwischen den Abonnenten und Lesers von DER GOLDREPORT kommt kein Beratungsvertrag zustande, da sich unserer Empfehlungen nur auf das Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers bezieht. Weiterhin weisen wir darauf hin, dass die Autoren Aktien der besprochenen Unternehmen halten dürfen. Zudem unterstützt DER GOLDREPORT LTD. die journalistischen Verhaltensgrundsätze und Empfehlungen des Deutschen Presserates zur Wirtschafts – und Finanzmarktberichterstattung und wird im Rahmen der Aufsichtspflicht darauf achten, dass diese von den Autoren und Redakteuren beachtet werden.