New Millennium Iron verkündet positive Ergebnisse für die Machbarkeitsstudie zu dem Taconite-Projekt
Am 27.03.2014 gab New Millennium Iron Corp. (WKN: A1JB2V | ISIN: CA64753V1067 | TSE: NML) die von Aktionären (darunter auch meine Wenigkeit) lang ersehnten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu dem Weltklasse-Taconite-Eisenerzprojekt bekannt. Die Machbarkeitsstudie wurde am 6. März 2011 durch die mit Tata Steel geschlossene Rahmenvereinbarung zur Taconite-Projektentwicklung in Auftrag gegeben. Die Kosten der Studie von ca. $50 Mio. werden zu 64% von Tata Steel und zu 36% von NML getragen. Da die Studie nun veröffentlicht wurde, hat Tata Steel bis zu 4 Monate Zeit, sich für oder gegen eine Investitionsentscheidung mit anschließender Finanzierung zu dem Projekt zu entscheiden. Dabei gibt es 3 mögliche Szenarien:
- die Entwicklung der KéMag-Liegenschaft (im 100% Besitz von NML),
- die Entwicklung der LabMag-Liegenschaft (im 80% Besitz von NML | im 20% Besitz der First Nation Gemeinde Naskapi Nation of Kawawachikamach),
- eine gleichzeitige Kombination aus den ersten beiden Szenarien.
Die Entscheidung darüber, welches Projektszenario auserwählt werden wird, wird erst mit der möglichen Investitionsentscheidung von Tata Steel verkündet werden. Die vollständige Studie wird innerhalb der nächsten 45 Tage auf SEDAR zur Einsicht online gestellt werden.
Finanzergebnisse der Machbarkeitsstudie
(in Mio. $CAD | eigenständig kalkuliert für LabMag und KéMag)
Der Capex für die KéMag Liegenschaft lag nach Vor-Machbarkeitsstudie aus 2009 bei $4,451 Mrd. und ist nun auf $8,239 Mrd. gestiegen. In der Vor-Machbarkeitsstudie waren Kosten für die Pipeline i.H.v. $1,023 Mrd. enthalten. LabMag ist von $3,238 Mrd. nach Vor-Machbarkeitsstudie aus 2006 auf nun $7,749 Mrd. gestiegen. Bei LabMag wurden damals in der Vor-Machbarkeitsstudie nur Pipelinekosten i.H.v. $307 Mio. veranschlagt.
Bei KéMag lagen die Produktionskosten nach Vor-Machbarkeitsstudie pro Tonne Eisenerzkonzentrat bei $20,38 mit $1,09 Pipeline- und $0 Bahnkosten. Eine Tonne Pellets (BF/DR) kosteten bei der Vor-Machbarkeitsstudie zwischen $27-30. Nun kostet eine Tonne Konzentrat $42,55 und eine Tonne Pellets $51,59. Bei LabMag lagen die Produktionskosten pro Tonne Konzentrat/Pellets nach PFS bei $35,99, nun bei $43,03 pro Tonne Konzentrat sowie $52,22 pro Tonne Pellets. Bei der Vor-Machbarkeitsstudie wurden damals aber auch ca. $10/t an Bahnkosten, miteinkalkuliert, die bei der Vor-Machbarkeitsstudie bei KéMag nicht mehr berücksichtigt wurden.
Erst die detailliertere Aufschlüsselung von Capex und Opex in der noch zu veröffentlichenden, vollständigen Studie wird mehr Aufschluss über die Kostenentwicklung geben. Erst dann kann man belastbare Einschätzungen und Bewertungen verkünden.
Obwohl die Studie auf einer jährlichen Produktionsrate von 22 Mio. Tonnen Konzentrat basiert, die zu 17 Mio. Tonnen Pellets und 6 Mio. Tonnen Pelletzuführung (sehr feines Eisenerz mit einer Partikelgröße von < 0,05 mm) verarbeitet werden sollen, überwiegen bei mir vor allem vor dem Hintergrund des immens gestiegenen Capex immer noch die Worte "assessment of alternative production scenarios", die NML in seiner Pressemitteilung vom 28. November 2013 veröffentlichte. Mehr wurde dazu – auch in den jetzigen Highlights zur Studie – noch nicht verraten. Wahrscheinlich werden die alternativen Produktionsszenarien in einem Unterpunkt in der vollständigen Studie dargestellt werden. Tata Steel und NML könnten so z.B. eine anfänglich reduzierte Produktionsrate von jährlich 11,5 Mio. Tonnen Konzentrat anstreben, welche zu 8,5 Mio. Tonnen Pellets und 3 Mio. Tonnen Pelletzuführung weiterverarbeitet werden könnten, also 50% der geplanten Produktionsrate. Da der Gesamtcapex um fast 100% gestiegen ist, wäre man dadurch wieder auf dem Investitionskostenlevel der Vor-Machbarkeitsstudien im Bereich zwischen $3,9 Mrd. und $4,1 Mrd. Zur Produktion der 17 Mio. Tonnen Pellets wurde die Installation von 2 Pelletanlage mit einer Kapazität von 8,5 Mio. Tonnen konzipiert. So könnte man in dem reduzierten Szenario erst mit 1 Pelletanlage anfangen und in einigen Jahren später eine zweite hinzufügen. Für die Aktionäre wäre dies wohl eine sehr gute Entscheidung.
Das Projekt hat einen internen Zinsfuß (internal rate of return | IRR) nach Steuern von 14,1% bzw. 13,2%. Auf den ersten Blick mag das schlecht aussehen, da man normalerweise sagt, alles unter 20% generell schlecht ist. Aber man muss die IRR und die dazugehörige Amortisationsdauer ("payback period”) in Relation zur Projektlaufzeit setzen. Bei einem 70:30 Schulden-Eigenkapital-Finanzierungsmix ist die gigantische Mine nach nur 3,5 Jahren (!) abfinanziert bei einer Minenlaufzeit von 39 bzw. 22 Jahren. Bei solch langen Laufzeiten relativieren sich kleinere IRR-Werte ganz schnell.
Von den Reserven der Liegenschaften wurden 523 Mio. Tonnen bei LabMag und 493 Mio. Tonnen bei KéMag in der Finanzkalkulation nicht berücksichtigt, da diese höhere Siliciumdioxid-Gehalte aufweisen, die es nicht ermöglichen würden, die geplanten, hochwertigen Konzentrat- und Pelletprodukte produzieren zu können:
- 12 Mio. Tonnen blast furnace ("BF”) pellets mit einem durchschnittlichen Eisenerzgehalt von 66,4% Fe und einem Siliciumdioxidgehalt von 2,5% SiO2
- 5 Mio. Tonnen direct reduced ("DR”) pellets mit einem durchschnittlichen Eisenerzgehalt von 67,9% Fe und einem Siliciumdioxidgehalt von 1,8% SiO2
- 6 Mio. Tonnen pellet feed mit einem durchschnittlichen Eisenerzgehalt von >69,0% Fe und einem Siliciumdioxidgehalt von 2,2% SiO2
Für die Finanzanalyse wurde mit einem Langzeiteisenerzpreis von US $103 für 62% Fe sinter fines CFR China kalkuliert. Die Einnahmekalkulation beruht daher nach Bereinigungen um Frachtkosten und Erzqualitäten für pellet feed auf einem Einnahmepreis von US $90,00 pro Tonne, für BF pellets von US $116,61 und für DR pellets von US $126,86.
Hier eine Gegenüberstellung der Daten der Machbarkeitsstudie von Alderon Iron Ore's Kami Projekt und NML's LabMag und KéMag Liegenschaften:
Dafür, dass NML im Vergleich zu Alderon lt. Machbarkeitsstudie fast 3mal soviel produzieren will, ein Vielfaches der Reserven/Ressourcen besitzt, qualitativ mit die besten Endprodukte weltweit herstellen kann und in Verbindung mit der ferroduct-Pipeline eine einzigartige, aber kostenintensivere Transportalternative vorzuweisen hat, sind die neuen Investitionskosten trotz des immensen Antstiegs weiterhin akzeptabel. Tata Steel kann es sich nicht erlauben, solch ein Weltklasse-Projekt an einen Mitbewerber zu verlieren. Zumal die strategische Allianz zwischen NML und Tata Steel bereits durch das DSO Projekt, welches seit September 2012 in Produktion ist und in welches Tata Steel über $508 Mio. investiert hat, intensiviert wurde.
Die Machbarkeitsstudien der weiteren Nachbarn von NML sind noch in Arbeit. Die Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie von Adriana Res. für deren Lac Otelnuk Projekt wird zum September 2014 erwartet, die Fertigstellung von Century Iron Mines' Machbarkeitsstudie für deren Attikamagen Projekt, welches durch einen Deal mit Champion Iron Mines nun im 100% Besitz von Century ist, wird bis Ende dieses Jahres erwartet. Bei Champion Iron Mines wird ebenfalls die Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie für deren Consolidated Fire Lake North Projekt bis Jahresende erwartet. Bekannterweise sind Verzögerungen bei solch größeren Projekten im Bergbaubereich Usus.
New Millennium Irons Aktien konnten gestern in Kanada auf $0,49 mit einem Zuwachs von 22,5% zulegen. In erhoffter Erwartung einer positiven Investitionsentscheidung von Tata Steel in den nächsten Monaten ist es für NML nun sehr wichtig, dass der Aktienpreis in Vorbereitung auf eine anstehende Finanzierung zulegen sollte, damit der Eigenkapitalanteil nicht zu verwässernd wird.
NML's 10 Jahreschart Kanada linear
NML's 6 Monatschart Kanada Candlestick
Hinweis analog zu §34b WpHG: Der Autor (zugleich auch Blogbetreiber) hält Aktien von New Millennium Iron.
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