Junior-Bergbauunternehmen: Australien plant Steuererleichterung für Investoren
Unter den sinkenden Rohstoffpreisen und der schlechten Stimmung in der Branche leiden vor allem Junior Explorer. Für sie wird es schwieriger und schwieriger, an frisches Geld zu gelangen. Kaum ein Investor will derzeit in die unsichere Zukunft einer Gesellschaft investieren, die noch auf der Suche nach Rohstofflagerstätten ist. Viele Junior Bergbauunternehmen mussten schon aufgeben, da ihre Geldmittel zu Ende gingen, viele andere stehen vor großen Problemen.
Mittelfristig werden sich diese Probleme auf die Industrie aber auch auf die Konsumenten auswirken. Denn es wird viel zu wenig nach neuen Lagerstätten gesucht, um die Nachfrage der Zukunft zu bewältigen. Derzeit ist dies sogar ein fast verständliches Verhalten, da eine Suche selten honoriert wird und sich viele Abbauinitiativen aufgrund der niedrigen Rohstoffpreise nicht lohnen. Man darf aber nicht vergessen, dass zehn oder mehr Jahre ins Land ziehen können, bis aus der Suchaktion eine wirklich fördernde Mine geworden ist. In dieser Zeit wird sich die gesamte Branche weiter gewandelt haben.
Veränderungen nach der Gillard-Phase
Ein sehr rohstoffreiches Land, das diese Probleme erkannt hat, ist Australien. Dort kam in den vergangenen Jahren erschwerend hinzu, dass die Beziehungen zwischen den Regierungen der Premierminister Kevin Rudd bzw. Julia Gillard einerseits und den Rohstoffgesellschaften andererseits längst nicht immer harmonisch waren. Mit verschiedenen Steuern haben die Regierungschefs die Rohstoffbranche überzogen, die darauf entsetzt reagierte. Projekte wurden teils eingefroren, Investitionen wurden gestreckt, neue Suchen wurden abgesagt.
Das neue Kabinett unter Leitung von Regierungschef Tony Abbott will in dieser Hinsicht vieles anders machen. Man möchte die Rohstoffunternehmen wieder fördern, den Ruf Australiens in der Branche verbessern und vor allem den kleinen Unternehmen helfen, wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen.
Steuererleichterungen sollen die Suche in Schwung bringen
Dabei liegt das besondere Augenmerk der Politik auf den Junior Explorern. Seit Monaten wird eine neue Gesetzesinitiative diskutiert, die ihnen helfen soll, die die Explorationstätigkeiten down under wieder in Schwung zu bringen. Jetzt hat das zuständige Ministerium ein Diskussionspapier publiziert, das verschiedene Möglichkeiten aufzeigt. Alles dreht sich dabei um einen Aspekt: Steuererleichterung für Investoren, die in Junior Explorer investieren.
Wenn alles glatt geht, kann das Gesetz im Juli in Kraft treten. Für die ersten drei Jahre stehen dafür nach derzeitigen Plänen 100 Millionen Dollar im Staatshaushalt bereit. Viele Punkte sind noch unklar, zwei Aspekte sind jedoch fix. Nur solche Unternehmen sollen davon profitieren, die noch keinen Umsatz bzw. einen Verlust machen. Gesellschaften mit arbeitenden Minen sollen ihren Investoren keine entsprechenden Steuervorteile gewähren können. Zudem sollen die Gesellschaften im Bereich der "greenfield" Exploration tätig sein, also wirklich auf der Suche nach neuen Lagerstätten von Rohstoffen. Machbarkeitsstudien und ähnliches sollen nicht unterstützt werden. Ausländische Investoren sollen von den Steuererleichterungen nicht profitieren, diese richten sich speziell an australische Anleger. Viele Fragen sind aber noch offen, hier müssen die kommenden Wochen für Aufklärung sorgen. Erklärter Willen der Regierung ist es jedoch, dass solche Investoren Steuererleichterungen erhalten, die echte Junior Explorer mit ihrem Geld fördern.