Zink: Das Rätsel um den Preis

Zink: Das Rätsel um den Preis

Wie entwickelt sich der Zinkpreis in den kommenden Monaten und Jahren? Experten sind sich darüber recht uneins. Kostete die Tonne Zink 2011 noch 2.213 Dollar, so mussten 2012 nur noch 1.965 Dollar je Tonne bezahlt werden. 2013 sank der Preis erneut auf 1.941 Dollar je Tonne ab. Marktbeobachter sind sich nicht sicher, ob sich dieser Trend fortsetzen wird oder ob es wieder einen Aufschwung geben wird. Eines scheint jedoch klar, die Zeiten von 2006 und 2007, als eine Tonne Zink um die 3.200 Dollar kostete, werden mittelfristig nicht wieder erreicht werden.

Zink wird in der Autoindustrie benötigt, bei der Stahlproduktion, auf dem Bau, für Kraftwerke etc. All diese Branchen scheinen 2014 vor einer weiteren Erholung zu stehen. Das sind positive Anzeichen für den kommenden Zinkpreis, hier könnte sich eine neue Dynamik ergeben. Andererseits haben sich in den vergangenen Jahren Lager aufgebaut, seit 2007 ist mehr Zink gefördert als nachgefragt worden. Doch es gibt Anzeichen, dass dieser Trend endet. Analysten sehen sogar schon einen langsamen Lagerabbau.

Laut aktuellen Studien von Morgan Stanley hat es 2013 erstmals seit 2006 wieder einen leichten Nachfrageüberschuss gegeben. Dieser Trend soll sich 2014 und 2015 klar verstärkt fortsetzen. China wird als Konsument wieder bedeutender, die Nachfrage in dem asiatischen Land soll stetig steigen, mit den entsprechenden Folgen für den Markt. Einige Beobachter glauben jedoch, dass Zinkproduzenten im Land die Spitzen auffangen können, indem sie ihre Produktion nach oben schrauben. Ob dies machbar ist und ob dabei die Qualität stimmt, muss jedoch abgewartet werden.

Doch auch andere Faktoren bestimmen das Preisgeschehen. So soll eine Reihe von Zinkminen 2016 und 2017 stillgelegt werden. Ob und wann neue Minen ihren Betrieb aufnehmen können, ist mit einem leichten Fragezeichen zu versehen. Investoren haben zuletzt aufgrund der fallenden Preise eher mit ihren Entscheidungen gezögert. Das könnte Spätfolgen haben. Zudem sind Juniorcompanies von der Finanzkrise getroffen worden und haben nicht immer das Geld für den Bau von Minen bekommen, das sie sich wünschten.

Experten gehen davon aus, dass im laufenden Jahr bis zu 800 Millionen Dollar in neue Zink-Projekte investiert werden müssen, um die Zukunft zu sichern. Für 2015 liegt die Investitionssumme bei 2 Milliarden Dollar.

Morgan Stanley zeigt sich trotz aller Fragezeichen am Markt sehr optimistisch für die Entwicklung der Preise. Man hat in einer Studie jüngst die eigenen Erwartungen um bis zu 5 Prozent angehoben. Die Analysten rechnen für 2014 mit einem Zinkpreis je Tonne von 2.127 Dollar, 2015 soll der Preis auf 2.331 Dollar steigen. Bis 2019 werden sogar Preise von bis zu 2.646 Dollar je Tonne prognostiziert. Dabei soll der Markt in den kommenden Jahren zumindest ausgewogen sein, so dass in dieser Hinsicht kein Druck auf den Preis entstehen kann.