Kolumne von Björn Junker

Yellen-Ansprache am Donnerstag: Goldpreis vor weiterem Test

Schon Ende vergangener Woche ist der Goldpreis durch die psychologisch und technisch wichtige Unterstützung von 1.300 USD je Unze gefallen und notiert derzeit weiterhin knapp unter der Marke von 1.280 USD. Auslöser waren überraschend "gute" Arbeitsmarktdaten aus den USA.

Diese lösten Sorgen aus, die US-Notenbank könnte ihr Anleihekaufprogramm QE3 doch noch dieses Jahr im Umfang reduzieren. Aktuell schlägt die Fed noch mit 85 Mrd. USD pro Monat zu, sodass ihre Bilanz Ende des Jahres bei 4 Billionen USD stehen dürfte. Die Geldflut aus den USA und in geringerem Umfang aus Japan, Europa und anderen Ländern nach der Finanzkrise 2008 und 2009 hatte den Goldpreis damals stark angeschoben. Bevor Fed-Chef Ben Bernanke im November 2008 QE1 ankündigte, lag er noch bei 830 USD je Unze…

Zwar konnte die beispiellose Menge an neuem Papiergeld Gold 2013 nicht mehr in neue Höhe treiben, doch zog sie einen recht soliden Preisboden ein. Der allerdings wird nun sehr gründlich getestet, da die Inflation, deren Erwartung ein wichtiger Grund für den Anstieg des Goldpreises in der Vergangenheit war, sich nicht gezeigt hat und der US-Dollar trotz der gewaltigen Ausweitung der Geldmenge wieder Stärke zeigt.

Am Donnerstag nun, wird Janet Yellen, die für die Nachfolge von Ben Bernanke – oder Helikopter Ben, wie er auch genannt wird – nominiert ist, vor dem Bankkomitee des US-Senats aussagen. Dann wird der Markt ganz genau hinhören, ob sie an ihrer Meinung festhält, dass die derzeitige lockere Geldpolitik fortgeführt werden muss.

Bereits Gerüchte über ein früher als erwartetes Zurückfahren von QE3 führten dazu, dass Hedge-Fonds ihre Wetten auf einen steigenden Goldpreis zurücknahmen, sodass die Zahl der Shortkontrakte bis zum 5. November nach Daten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) um 37% stieg.

Das gelbe Metall ist mittlerweile seit Jahresanfang um mehr als 23% gefallen. Ende Juni erreichte es fast ein Dreijahrestief bei 1.220 USD pro Unze.

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