Kolumne von Ingrid Heinritzi

Uran aus dem Athabasca-Becken

Jüngst veröffentlichte Fission Uranium Bohrergebnisse seines Patterson-Lake-South-Projekts. Es deutet sich eine der größten Uranentdeckungen der letzten Jahrzehnte an.

Das Athabasca-Becken in Saskatchewan, Kanada, ist berühmt für seine qualitativ ausgezeichneten Uranvorkommen. Kanada gehört mit Kasachstan aktuell bereits zu den wichtigsten Uran-Produzenten. Hier befindet sich auch die weltweit größte Uranmine, betrieben von Areva und Cameco. Und auch heute noch werden im Athabasca-Becken immer wieder neue Uran-Lagerstätten entdeckt. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Uran-Konzentration ist dort größer als in Kasachstan oder etwa Australien.

Einen solch phänomenalen Fund machte die kanadische Fission Uranium, die mit dem Joint-Venture-Partner Alpha Minerals das Patterson-Lake-South-Projekt bearbeitet. Ein Projekt, entdeckt in 2012, das den größten Uranfund seit 40 Jahren darstellt. Ein riesiger Vorteil ist dabei, dass im Tagebau abgebaut werden könnte. Es dürfte sich um das attraktivste Uranprojekt in der Hand eines Junior-Unternehmens handeln seit Hathors (übernommen von Rio Tinto) berühmten Rough Rider-Projektes. Die bereits niedergebrachten Bohrungen ergaben über 15,5 Meter 5,98 Prozent U308. In kürzeren Abschnitten lagen die Konzentrationen teilweise deutlich höher. Die exzellenten Ergebnisse lassen das Unternehmen auf ein Uranvorkommen von 40 bis 100 Millionen Pfund Uran hoffen.

Für den Winter plant Fission Uranium weitere Bohrungen abzuschließen. Und das Management dürfte gut wissen, auf was es sich einlässt. Denn der CEO Dev Randhawa kennt das Projekte von Anfang an. Randhawa gründete 1996 Strathmore Minerals, aus dem 2007 Fissions Energy herausgelöst wurde. Als Fissons Energy im April 2013 von Denison Mines übernommen wurde, handelte Randhawa aus, dass Fission Uranium davon losgelöst und selbständig bleiben sollte. Das Patterson-Lake-Projekte behielt der CEO darin.

Nun zeigt sich, dass der Schachzug exzellent war. Denn nach den aktuellen Explorationsergebnissen ist allein das South-Projekt-Joint-Venture einiges Wert. Geht man von aktuell bekannten 32 Millionen Pound mit 3,7 Prozent U3O8 aus, wie die Analysten des kanadischen Brokers Canaccord Genuity schätzen, so wären die 50 Prozent von Fission zirka 95 Cent bis 1,30 kanadische Dollar je Aktie wert. Da das Gebiet jedoch eher 50 Millionen Pound beherbergen dürfte – das sollten die restlichen Sommer-Ergebnisse sowie die Winter-Bohrungen zeigen -, sollte das Süd-Projekt eher zwischen 1,30 und 1,90 kanadische Dollar je Fission-Aktie auf die Waage bringen. Allein dies gibt noch einiges Potenzial für die Aktie.

Doch das ist nur ein Teil von Fission Uranium-Geschichte. Denn Fission Uranium besitzt mit Azincourt Uranium ein weiteres 50/50-Abkommen. Darin wird gemeinsam das Patterson-Lake-North-Projekt entwickelt. Bei dieser in einem noch wenig exploriertem Teil des Athabasca-Becken gelegenen Lagerstätte liegt das Uran weniger als 400 Meter unter der Erde. Ein Großteil der Uranmineralisierung könnte, so die erste Phase der Probebohrungen, zwischen 21 und 52 Prozent des Gebiets liegen. Ein Fund, der bereits jetzt auf großes Interesse in der Branche gestoßen ist. Kein Wunder, immerhin könnte Fission dort ebensolche Uranvorkommen zeigen wie im südlichen Projekt mit Alpha Minerals. Können die Joint-Venture-Partner dies im Nord-Projekt bestätigen, würde sich der Wert der Vorkommen je Fission-Aktie ebenfalls verdoppeln.

Fission Uranium könnte folglich, wenn die Erfolgsgeschichte so weitergeht, in den Fokus von Uran-Großkonzernen und vielen weiteren Anlegern gelangen. Auch arbeitet Fission Uranium im Athabasca-Becken noch am North Shore und am Clearwater West-Projekt. Wer bereits an an dem Kursaufschwung von Fission im Sommer mitverdient hat, könnte zudem auf Azincourt Uranium setzen. Das ist quasi eine noch relativ unentdeckte Option auf weitere Fission-Erfolge und das Gespühr von CEO Randhawa. Die Azincourt-Aktie ist damit deutlich spekulativer als die Fission Uranium-Aktie. Zwar kann auch ein Totalverlust nicht ausgeschlossen werden, falls die Bohrungen nicht das erwünschte Ergebnis bringen. Doch der Hebel nach oben ist ebenfalls enorm.