Die größten Minen der Welt

Die größten Minen der Welt

In vielen Bereichen des Lebens hat sich inzwischen die Erkenntnis verbreitet, dass "größer" nicht automatisch "besser" bedeuten muss. In der Bergbau-Industrie gilt die alte Weisheit "big is beautiful" aber in der Regel immer noch. Mit großen Baggern werden der Erde große Mengen an Erzen abgegraben, welche mit großen Muldenkippern zu den Verarbeitungsanlagen weitertransportiert werden und oftmals ziemlich große Löcher in der Erde hinterlassen. Wir wollen den Begriff "groß" an dieser Stelle aber nicht zu eng fassen, und werfen einen Blick auf die Superlative der Bergbau-Industrie.

Tagebau

Große Tagebau-Minen gibt es viele, aber welche genau ist denn nun die Größte? Die Grasberg-Mine in Indonesien? Die Australische "Super-Pit"? Chuquicamata in Chile? Alle diese Minen sind dicht dran, aber wenn man das aktuell größte von Menschen in die Erde gebuddelte Loch besichtigen möchte, dann führt die Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika, genauer gesagt in die Bingham Canyon Copper Mine in Utah. Dieser seit 1906 betriebene Tagebau ist mit 4,5km Breite breiter als Chuquicamata (ca. 4,3km) und mit 1,2km Teufe (Tiefe ausgehend von der Oberfläche) nochmal ca. 200m tiefer als die chilenische Mine. Täglich werden hier 150.000t Kupfererz abgebaut, über die vergangenen mehr als 100Jahre Betriebsdauer sind hier schon mehr als 18 Millionen Tonnen Kupfer gewonnen worden. Würde man den Grund der Tagebaugrube als "Arena" nutzen und die Rampen als Stadiontribünen, so würden in dieses ultimative Stadion bis zu 9 Millionen Zuschauer passen. Falls sie bei der Organisation ihres nächsten Events mal wieder über Platzprobleme stolpern, so wäre eine solche Mine definitiv die Lösung!

Untertagebau

Nicht nur pure Größe ist eine prestigeträchtige Kennzahl im Bergbau, auch die Frage wie tief man in den Untergrund graben kann, beschäftigt schon Generationen von Bergbau-Ingenieuren. Aus dem "Herrn der Ringe" ist überliefert, dass die Zwerge in den Minen von Moria zu tief gruben und damit einen Dämonen weckten, der den König tötete und nach und nach das Volk auslöschte. Heutzutage sind die Probleme irdischer Natur, und das bedeutet zunehmende Temperaturen, je weiter es ins Erdinnere geht. Zunächst einmal ist die Tiefe durch die Dicke der Erdkruste begrenzt, welche eine Dicke von ca. 10-70km aufweist. In diese Erdkruste werden zur Zeit in Südafrika die tiefsten Untertageminen auf der Suche nach Gold hervorgebracht. Die tiefste dieser Minen ist die "Mponeng Gold Mine" von AngloGold Ashanti, welche demnächst die 4km Marke überschreiten wird. Die Gesteinstemperatur in 4000m Tiefe beträgt etwa 60°C, die Lufttemperatur 55°C. Durch aufwendige Kühlmaßnahmen wird diese knapp 30°C abgesenkt. Ein Dämon wurde hier zwar noch nicht gesichtet, aber angesichts der Temperaturen besitzt die mythologische Übertragung, dass man "mit dem Feuer spielt", wenn man zu tief in die Erde gräbt, durchaus einen realen Ansatz.

Mit unserem kostenlosen Newsletter bleiben Sie stets zu interessanten Rohstoffthemen und Minenfirmen auf dem neuesten Stand. Verpassen Sie keine Marktkommentare und Hintergrundberichte zu spannenden Metallen mehr.

Mit dem Absenden bestätigen Sie, dass Sie unseren Disclaimer / AGB, unsere Datenschutzerklärung und Informationsvertragsbedingungen gelesen haben und akzeptieren.
Sie haben es fast geschafft!

Öffnen Sie Ihr Email Programm (eventuell den Spam Ordner prüfen) und klicken Sie in der Email mit dem Betreff: "Miningscout: Bitte Anmeldung bestätigen" auf den Bestätigungslink.

Fügen Sie info@miningscout.de als Kontakt in Ihrem Email-Programm hinzu, damit unser Newsletter nicht aus Versehen als Spam markiert wird.

Größte jährliche Fördermenge

Die größte Menge an Erz wird in der Carajás Mine im nördlichen Brasilien abgebaut. In der Eisenerzmine des staatlichen Bergbau-Konzerns Vale. In der Mine wurden allein im Jahre 2011 322.6 Millionen Tonnen Eisenerz abgebaut. Um die Produktion weiter zu steigern, möchte Vale die schweren Muldenkipper aus der Mine verbannen und durch ein Netz von ca. 40km langen Förderbändern ersetzen. Durch diesen Schritt erhofft sich Vale nicht nur, die Produktion um weitere 90 Millionen Tonnen pro Jahr zu steigern, sondern parallel auch noch die operativen Kosten zu halbieren.

Profitabelste Mine

Pure Größe nützt nichts, wenn die Mine keinen Gewinn abwirft. Die aktuell wohl profitabelste Mine ist die Grasberg-Mine von Freeport McMoRan in Indonesien. Diese Kupfer- und Goldmine steuerte im Jahr 2010 allein 4,3 Mrd. USD zum Gewinn des Konzerns bei. Dieser Gewinn geht nicht nur auf eine entsprechende Geologie entsprechend hohe Vererzung zurück, sondern liegt auch an den vergleichsweise niedrigen Lohnkosten in Indonesien. Während ein australischer Bergbauarbeiter kaum für unter 30 USD/h zu finden sein dürfte, liegt das durchschnittliche Lohnniveau auf der Grasberg-Mine bei 1,50 – 1,75 USD/h. Auch wenn sich Indonesien insgesamt in einem wirtschaftlichen Aufschwung befindet, so wird die Mine auch bei moderaten Lohnsteigerungen weiterhin hochprofitabel sein und auf absehbare Zeit die wichtigste "Cash-Cow" im Portfolio von Freeport McMoRan bleiben.

Ihr Manuel Giesen

Hinweis: Der Autor hält von keinem der o.g. Unternehmen derzeit
Aktie
in seinem eigenen Depot! Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar, sondern spiegeln nur die Meinung des Autors wider. Ich übernehme keinerlei Haftung für finanzielle Verluste, Irrtümer sind vorbehalten! Börsengeschäfte, besonders Termingeschäfte, beinhalten Risiken, die zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals und darüber hinaus führen können! Alle Angaben und Quellen werden sorgfältig recherchiert. Für die Richtigkeit sämtlicher Inhalte wird jedoch keine Garantie übernommen. Ich behalte mir trotz größter Sorgfalt einen Irrtum insbesondere in Bezug auf Zahlenangaben und Kurse ausdrücklich vor. Die enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die für zuverlässig erachtet werden, erheben jedoch keineswegs den Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Aufgrund gerichtlicher Urteile sind die Inhalte verlinkter externer Seiten mit zu verantworten (so u.a. Landgericht Hamburg, im Urteil vom 12.05.1998 – 312 O 85/98), solange keine ausdrückliche Distanzierung von diesen erfolgt. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehme ich keine Haftung für die Inhalte verlinkter externer Seiten. Für den Inhalt dieser sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.