Rohstoff-Aktien: Strategien für einen schwierigen Markt

Rohstoff-Aktien: Strategien für einen schwierigen Markt

Keine Frage: Das aktuelle Marktumfeld ist für die Rohstoffbranche alles andere als einfach. Die Preise sind gefallen, das Wachstum der Weltwirtschaft und insbesondere des "Rohstoff-Staubsaugers" China waren auch schon mal besser. Viele Investitionen, die die Branche während des Booms im Vertrauen auf ein starkes Wachstum getätigt hat, erweisen sich nun als belastende Überkapazität – die Kupfer- und Stahlmärkte sind ein Beispiel hierfür. Und dann haben zu allem Überfluss die Investoren an den Börsen der Branche auch noch die Liebe entzogen, die Aktienkurse vor allem vieler Juniors liegen regelrecht am Boden.

Gute Stimmung will da nicht aufkommen, das ist menschlich und verständlich. Doch die Logik der Börse funktioniert anders, wenn man große Gewinne erzielen und nicht nur mit der Herde laufen will. Logisch ist es natürlich, gute Unternehmen zu kaufen, wenn sie günstig sind. So wie derzeit. Aber da niemand unter uns wie Mr. Spock vom Vulkan kommt, wo man alle Emotionen ausblendet und rein logisch denkt, ist dieser Contrarian-Investmentansatz auf der Erde unter Börsianern nicht weit verbreitet, geschweige denn beliebt. Er ist anstrengend und bisweilen, wenn man zu früh eingestiegen ist, schmerzhaft. Aber dass nur wenige als Contrarian aktiv sind, macht den Ansatz so attraktiv.

Während viele Rohstoffanalysten derzeit kein gutes Haar an der Branche lassen, machen sich andere auf und versuchen, in der schwierigen Marktlage erfolgversprechende Anlagestrategien zu entwickeln. So wie John Kaiser, seit 25 Jahren als Experte für Bergwerksgesellschaften aktiv. Der Analyst hat jüngst in einem Interview mit "The Mining Report" einige seiner viel versprechenden Investmentansätze vorgestellt.

Bullenmarkt oder Bärenmarkt?

Am Anfang steht aber auch für Kaiser die Antwort auf die Frage, ob der so viel beschworene "Megatrend Rohstoffe" noch intakt ist. Vom Experten kommt hierzu mit Blick unter anderem auf langfristige Entwicklungen in Ländern wie China ein klares ja! Für das Jahr 2017 rechnet Kaiser mit ähnlichen Ungleichgewichten bei Angebot und Nachfrage wie zu der Zeit, als die große Rohstoffhausse begann. Derzeit befinde sich der Markt in einer Art "Pause" in diesem Superzyklus der Rohstoffe, so Kaiser. Diese Pause könne noch anhalten und schwache Preise bringen. Doch diese schwachen Preise bereinigen den Markt. Kaiser nennt als Beispiel die Goldbranche, die langfristig Goldpreise von 1.500 Dollar nötig habe – davon ist die Feinunze derzeit ein ganzes Stück entfernt.

Investoren sollten daher auf Minenwerte schauen, die mit so hohen Mineralisierungsgraden arbeiten, dass sie auch auf dem aktuellen Preisniveau problemlos Gewinne erzielen könnten, rät Kaiser. Eine solche Aktie sieht der Experte in Midas Gold (ISIN: CA59562B1013) und zieht das Projekt Golden Meadows mit 1,5 Gramm Gold pro Tonne plus einer Antimonförderung als Begründung hinzu. Das Unternehmen habe genug Geld, eine Vormachbarkeitsstudie solle in der ersten Jahreshälfte 2014 fertig sein und könnte Impulse liefern.

Interessant sind laut Kaiser auch die Anteilsscheine von Unternehmen, bei denen im Rahmen von Explorationsarbeiten erstaunlich gute Ergebnisse winken könnten. "Entdeckung in der Entdeckung", nennt dies Kaiser und empfiehlt in diesem Zusammenhang Probe Mines Limited (ISIN: CA7426675046). In eine ähnliche Richtung geht Kaisers Empfehlung, Unternehmen zu beobachten oder zu kaufen, die innovative Explorationsmethoden verwenden. Gesellschaften wie Nevada Exploration (ISIN: CA64128D1042) seien hier interessant und könnten neue, bisher verborgen gebliebene Ressourcen aufdecken, so der Rohstoffexperte. Verstärkt auf Computerhilfe setzt Diagnos Inc. (ISIN: CA2524422078), die mit speziell entwickelten Algorithmen bestehende Explorationsdaten neu bewerten und so auf Vorkommen stoßen können, die auf einem normalen Explorationsweg verborgen bleiben.

Chancen im Bereich Uran und Zink

Auch bei einzelnen Rohstoffen sieht Kaiser interessante Chancen für Anleger. Einer der Rohstoffe ist Uran, wo der Analyst das Athabasca-Becken ins Visier nimmt. Hier haben Unternehmen wie Fission Uranium (ISIN: CA33812R1091) oder Noka Resources (ISIN: CA65528A1030) schon für kleine und große Schlagzeilen gesorgt. Kaiser findet einen geophysikalischen Ansatz, mit dem Uravan Minerals (ISIN: CA91703R1091) im Athabasca-Becken auf die Jagd nach Uranvorkommen geht, hoch interessant. Das Verfahren habe die Gesellschaft zusammen mit Experten der Queens University entwickelt und könnte Probleme, die bei Explorationsarbeiten aufgrund geologischer Besonderheiten in der Region entstehen, lösen.

Die Zinksparte ist für Kaiser ebenfalls interessant. Hier droht aufgrund von mangelhaften Explorationsarbeiten der Branche und zugleich der anstehenden Schließung großer Bergwerke in den kommenden Jahren ein Engpass am Markt. Analysten rechnen mit deutlich steigenden Zinkpreisen, Kaiser selbst peilt in den kommenden ein bis zwei Jahren einen Anstieg auf 1,25 Dollar bis 1,50 Dollar pro Pfund Zink an. Dies wäre ein Plus von 50 Prozent und mehr. Aus der Branche gefällt dem Experten vor allem der Junior Lithic Resources (ISIN: CA5367991091), bei dem einige interessante Nachrichten in den kommenden Wochen und Monaten zu den Ergebnissen von Explorationsarbeiten anstehen.

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Investments weltweit, sogar in Deutschland

Ein wenig aus dem Fokus der Anleger geraten sind die Seltenen Erden. Die Hightechmaterialen, insbesondere die schweren Seltenen Erden, sind nichts desto trotz für den Markt wichtig. Kaiser sieht in Namibia Rare Earths (ISIN: CA62986A1057) einen interessanten Wert. Das Unternehmen habe Ressourcen an schweren Seltenen Erden, die Weltklasse seien, so der Experte. Die Gesellschaft könnte wesentlich früher mit der Förderung beginnen als andere hoch gehandelte Projekte. In der Nickel- und Diamantenbranche sieht Kaiser mit First Point Minerals (ISIN: CA3359371083) und Peregrine Diamonds (ISIN: CA7139161045) spannende Werte.

Zudem empfiehlt Kaiser, sich einmal außerhalb der sonst im Fokus stehenden Regionen wie Australien oder Nordamerika umzusehen. Europa steht mit wenigen Ausnahmen wie dem Kohlebergbau in Polen, auf kaum einer Beobachtungsliste – ein Fehler, wie Kaiser findet, der mit Avrupa Minerals (ISIN: CA05453A1084) auch gleich einen Kandidaten nennt. Die Gesellschaft arbeitet unter anderem in Portugal an Projekten, aber auch im Erzgebirge in Deutschland und im Kosovo. Lob heimst der Junior vom Experten nicht nur für sein Managementteam ein, sondern auch für die Explorationsansätze. Im Fokus stehen unter anderem Rohstoffe wie Gold, Wolfram und Zink.