Caterpillar mit verhaltenem Ausblick

Caterpillar mit verhaltenem Ausblick

Der weltgrößte Baumaschinenhersteller Caterpillar (ISIN: US1491231015) legte gestern die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal vor. Auch wenn im Vorfeld keine allzu hohen Erwartungen an das Zahlenwerk gestellt wurden, so wurden die Schätzungen der Analysten verfehlt. Sowohl der Gewinn als auch der Umsatz fielen deutlich gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr.

Im 3. Quartal 2012 hatte Caterpillar noch einen Umsatz von 16,45 Mrd. USD und einen Gewinn von 1,7 Mrd. USD erwirtschaftet, in diesem Jahr verbuchte Caterpillar einen Umsatzrückgang um ca. 18% auf 13,42 Mrd USD (Analysten hatten einen Rückgang auf 14,35 Mrd. USD erwartet) und einen Gewinnrückgang auf 946 Mio. USD (auch hier hatte die Analysten im Vorfeld mit 1,11 Mrd. deutlich mehr erwartet). Doch nicht nur das aktuelle Ergebnis enttäuscht, sondern auch der Ausblick.

Während die Förderung von Rohstoffen weiterhin auf hohem Niveau läuft, können die Ausrüster davon nicht in gleichem Umfang profitieren. Caterpillar berichtet, dass die Auftragseingänge nur unwesentlich anziehen. Für das Jahr 2014 geht Caterpillar nach ersten, vorsichtigen Schätzungen von einem Umsatz auf dem Niveau dieses Jahres aus. Um die Kosten zu Reduzieren und das Ergebnis abzusichern, wurde ein weltweiter Stellenabbau von 13.000 Jobs angekündigt.

Der CEO von Caterpillar, Doug Oberhelman, berichtet, dass es in der Bergbaubranche zu einem schwer vorhersehbaren Bestellverhalten kommt. Er zeigt sich optimistisch, dass ein Turnaround bevorsteht, doch wäre es nicht mehr vorhersehbar, wann sich die Situation deutlich verbessern werde. Die Bergbau-Konzerne würden aktuell Investitionen zurückstellen, womit auf mittlere Sicht keine Erweiterung der Produktionskapazitäten zu erwarten sei. Im Gegenteil, aufgrund der abnehmenden Vererzungsgrade in vielen Minen wäre mittelfristig sogar damit zu rechnen, dass das Angebot stagniert oder leicht zurückgeht.

Das Bergbau-Ausrüstungs-Geschäft ist der größte und profitabelste Geschäftsbereich von Caterpillar. Dementsprechend wurde dieser Geschäftsbereich durch Übernahmen wie die Übernahme des US Schaufel- und Baggerherstellers Bucyrus und den Erwerb des chinesischen Baumaschinenherstellers ERA Mining in der Vergangenheit ausgebaut. Doch mit dem seit Mitte 2012 einhergehenden Preisverfall bei den Industriemetallen wurden auch die Investitionen der Bergbau-Gesellschaften zurückgefahren, so dass sich diese Zukäufe bislang noch nicht wirklich positiv in den Geschäftszahlen bemerkbar machen konnten.

Doug Oberhelman kommentierte die Zahlen zwar mit einem verhaltenen Ausblick, versprach jedoch, für ein Anspringen der Konjunktur gerüstet zu sein und entsprechend schnell reagieren zu können. Obwohl im laufenden Jahr schon einige Werke vorübergehend stillgelegt wurden sind, schloss Oberhelman weitere Produktionsanpassungen nicht aus.

Wenn man die Wertschöpfungskette im Bergbau betrachtet, so führt die Bestellung neuer Bagger oder Muldenkipper nicht augenblicklich zu einer Produktionserhöhung in den entsprechenden Minen. Bis die Maschinen hergestellt und an die oft entlegenen Orte der Minen ausgeliefert sind vergehen zahlreiche Monate. Scheinbar wartet die Bergbau-Industrie jedoch im aktuellen Umfeld ab, bis sich die Rohstoff-Preise wieder stabilisieren, bevor man über die Ausweitung von Produktionskapazitäten nachdenkt. Durch die fehlenden Investitionen und die damit verbundene Tatsache, dass so schnell nicht mit einer gravierenden Ausweitung der Produktionsmengen zu rechnen ist, sind die Weichen für höhere Rohstoffpreise gestellt.

Ihr Manuel Giesen

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