Fondsliquidation? Goldpreiseinbruch - Massive Verkaufsorder an der Comex
Der Goldpreis erlebte am gestrigen Dienstag einen heftigen Rückschlag. Der Preis für das gelbe Metall sank um fast 3% auf den niedrigsten Wert seit fast zwei Monaten. Ein ungewöhnlich großer Trade in New York verfehlte seine Wirkung auf die Anleger nicht, die angesichts des "Shutdowns" der US-Regierung ohnehin besorgt sind.
Im frühen Handel in den USA brach der Goldpreis deutlich ein, nachdem eine gewaltige Verkaufsorder an der Comex den Markt offenbar überwältigte und den Goldpreis um 25 USD pro Unze fallen ließ. Das löste weitere charttechnische Verkäufe aus, die den Goldpreis unter die Marke von 1.300 USD je Unze schickten, erklärten Analysten.
Am Markt wurde darüber spekuliert, dass eventuell ein in Schieflage geratener Fonds seine Bestände habe liquidieren müssen oder ein Fonds am ersten Tag des neuen Quartals eine Neugewichtung vorgenommen habe. Bestätigt werden konnten diese Spekulationen allerdings nicht.
Andere Händler waren der Ansicht, dass der Goldpreisrückgang auf die Enttäuschung darüber zurückzuführen sei, dass es keine Rallye angesichts des "Shutdowns" der US-Regierung gegeben habe. Zudem würden Vermögensverwalter nach der deutlichen Erholung des Goldpreises im dritten Quartal ihre Gewinne einstreichen, hieß es. Vor allem angesichts der derzeit hohen Volatilität des Goldpreises.
Gewinnmitnahmen können den plötzlichen Einbruch zwischen 8:30 und 8:40 Uhr amerikanischer Ostküstenzeit allerdings nicht wirklich erklären, als der Goldpreis auf ein Intraday-Tief von 1.284 USD fiel – bei außergewöhnlich hohem Handelsvolumen. Gleichzeitig zeigte sich der US-Dollar wenig verändert und die Aktienmärkte lagen zu diesem Zeitpunkt fast 1% im Plus.
Der Goldpreis hatte im dritten Quartal einen Anstieg von 7,6% verbucht. Das war das erste Quartalsplus seit fast einem Jahr – nach einem Rekordverlust von 23% im zweiten Quartal. Im Jahresvergleich liegt der Goldpreis immer noch 23% niedriger, nachdem er im April innerhalb von zwei Tagen um 225 USD einbrach.
Einige Anleger hatten erwartet, dass der Goldpreis angesichts des Verwaltungsstopps der US-Regierung weiter zulegen würde, da eine längere Schließung vieler US-Behörden die zaghafte Erholung der US-Wirtschaft in Frage stellen könnte.