Kolumne von Ingrid Heinritzi

Graphit und Graphen – nicht nur für Elektroautos wichtig

1908 produzierte Henry Ford das erste allgemein erschwingliche Auto. Heute versucht BMW mit seinem i3 eine Revolution auf dem Automobilmarkt: Ein familientaugliches und erschwingliches Elektroauto.

Henry Fords Tin Lizzy war wohl bisher das einflussreichste Auto in der Geschichte. Der neue i3 von BMW könnte eine ähnliche Revolution im Automobilmarkt werden. Eine 230 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Batterie wurde im familientauglichen neuen BMW verbaut. Die Karosserie aus Karbonfasern macht das Gewicht der schweren Batterie wieder wett.

Dass die Zukunft den Elektroautos gehören könnte, hat gute Gründe: Bis zum Jahr 2050 – so die Schätzungen – wird etwa die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Das führt zu Dauerstau und enormen Umweltbelastungen. Die wohl schlechteste Luft weltweit gibt es übrigens in Peking. Am vorbildlichsten ist Kalifornien, denn dort sind Elektroautos und Hybridautos an der Tagesordnung.

Für den Siegeszug der Elektromobilität ist jedoch ein Rohstoff besonders wichtig: Kohlenstoff. Dass Graphit, eine Sorte der Kohlenstoffe, ein interessanter Rohstoff, nicht nur für die Herstellung von Akkus ist, zeigte sich auch 2012, als nach siebenjähriger Pause der Graphitabbau von der AMG als Nachfolger der Graphit Kropfmühl AG in Niederbayern wieder aufgenommen wurde. Graphit aus Bayern – ein Rohstoff für das neue Karbonzeitalter.

Graphen, das aus Graphit hergestellt wird und aus einem enorm dünnen einlagigen Netz aus Kohlenstoffatomen besteht, ist auch in vielen anderen Bereichen gefragt. Denn es ist das dünnste bekannte Material, ist extrem leitfähig und härter als ein Diamant. Belastbarkeit und Elastizität sind ebenfalls ein großer Pluspunkt.

So bietet Graphen, welches erst vor neun Jahren entdeckt wurde, auch eine Möglichkeit zum Beispiel Computer extrem zu beschleunigen. Denn Elektronen fließen fast hundertmal schneller durch Graphen als durch Silizium, dem Stoff, aus dem heutzutage Computerchips sind.

Aktuell wird Graphit außer in Akkus auch in Solarzellen, Displays oder etwa Kopfhörern eingesetzt. Wollen Anleger auf diesen Sektor setzen, kommen nur wenige Unternehmen in Frage. Eines davon ist Energizer Resources. Der Graphit-Konzern besitzt im Süden Madagaskars ein großes Projekt, wo in den kommenden Jahren die Produktion starten könnte. Jüngste Versuchte hatten ergeben, dass Energizer eine sehr hohe Reinheit des Rohstoffs darstellen kann. Das ist wichtig für die Abnehmer-Industrien – und für Energizer, denn dann liegt auch der Preis des Graphits höher.