Kolumne von Martin Siegel

Nordamerikanische Goldaktien haussieren

Tagesbericht vom 09.08.13

Der Goldpreis steigt im gestrigen New Yorker Handel von 1.291 auf 1.312 $/oz kräftig an. Heute Morgen entwickelt sich der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong seitwärts und notiert aktuell mit 1.309 $/oz um etwa 13 $/oz über dem Vortagesniveau. Während die nordamerikanischen Goldminenaktien hausseartig zulegen ziehen die australischen Werte heute Morgen mit gebremster Kraft an.

Von der Weltfinanzkrise zum Crack-up-Boom (Katastrophenhausse)

Handelsblatt: "Die Preisdrücker. Anleger ziehen massiv Gelder aus börsennotierten Indexfonds auf Gold ab". "Seit Beginn dieses Jahres sind lauf Commerzbank bereits 650 Tonnen Gold aus dem ETFs abgeflossen, also zusätzlich auf den Markt gekommen". "Wohl noch bis zum Jahresende werde der Verkaufsdruck bei den Gold-ETFs anhalten, vermutet Analyst Fritsch (Commerzbank)". "Es spricht wenig für eine schnelle Rückkehr des Goldpreises auf die alten Niveaus, erklärt der Vertriebsleiter von iShares in Deutschland, Michael Grüner". "Im April hatte die Ankündigung von US-Notenbankchef Ben Bernanke, das Anleiheprogramm der USA zurückzuführen, einen Kursrutsch ausgelöst".

Kommentar: 1. Michael Grüner ist seit Anfang 2012 der Vertriebsleiter von iShares in Deutschland, dem weltwgrößten Indexfondsanbieter. Frühere Einschätzungen zum Goldpreis liegen von ihm nicht vor. 2. Am 18.09.2012 sagte Carsten Fritsch (Commerzbank) bei einem Goldpreis von 1.770 $/oz in der Financial Times Deutschland auf die Frage: Raten Sie also von Gold ab?: "Nein, wer investiert ist, sollte es bleiben. Der Preis kann in den nächsten Wochen durchaus noch weiter steigen, es wird aber immer wieder auch zu Rückgängen kommen. Anleger sollten diese zum Kauf nutzen. Langristig dürfte der Goldpreis nämlich alle Rekorde brechen". 3. Gründe für eine schnelle Erholung des Goldpreises: Der Goldpreis wurde durch gezielte Verkäufe an den Terminmärkten gedrückt und nicht durch eine Ankündigung Berankes. Dies ist nicht nachhaltig. Die Verkäufe der ETFs werden wieder in Käufe umschlagen, sobald der Preis wieder ansteigt (Milchmädchenverhalten der Hedgefonds). Einige Goldminen haben die Produktion eingestellt, so dass das Angebot unmittelbar sinkt. Die Nachfrage nach physischem Gold bleibt weltweit ungebrochen. Die Lagerbestände an den Börsen sinken, so dass demnächst auf Termin gekauftes Gold nicht mehr physisch ausgeliefert werden kann. Es gab einen fast panikartigen Ausverkauf von Gold und Goldminenaktien. Sogenannte Goldanalysten werden mit unhaltbaren Aussagen in Tageszeitungen zitiert. Zusammengefasst ist das der Mix, der zu einem schnellen Anstieg des Goldpreises und der Goldminenaktien im 2. Halbjahr 2013 führen kann.

Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis kann der Goldpreis gegen den schwächeren Dollar leicht zulegen (aktueller Preis 31.425 Euro/kg, Vortag 31.227 Euro/kg). Am 18.07.11 hatte der Goldpreis die vorläufige Zielmarke von 1.600 $/oz überschritten und wurde damit erstmals seit über 20 Jahren wieder fair bewertet. Durch Preissteigerungen und die Ausweitung der Kreditmenge hat sich der faire Wert für den Goldpreis mittlerweile auf 1.800 $/oz erhöht. Mit der anhaltend volatilen Entwicklung an den Finanzmärkten ist nach heutiger Kaufkraft ein Preisband zwischen 1.700 und 1.900 $/oz gerechtfertigt. Unter 1.700 $/oz bleibt der Goldpreis unterbewertet, über 1.900 $/oz (nach heutiger Kaufkraft) beginnt eine relative Überbewertung. Bei einem Goldpreis von über 1.800 $/oz können viele Goldproduzenten profitabel wachsen und die Goldproduktion insgesamt längerfristig erhöhen. Bei einem Goldpreis von unter 1.700 $/oz wird die Goldproduktion mittelfristig sinken. Wegen der fehlenden Anlagealternativen empfiehlt es sich, auch zum Beginn einer zu erwartenden Übertreibungsphase voll in Gold, Silber und den Edelmetallaktien investiert zu bleiben. Mit der negativen Berichterstattung in den letzten Monaten wurden die schwachen Hände aus dem Goldmarkt vertrieben, so dass nach dem Ausverkauf in den letzten Wochen wieder mit einer stabileren und ruhigeren Preisentwicklung gerechnet werden kann. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift "Smart-Investor", Ausgabe April 2009 (http://www.smartinvestor.de/pdf/Smart-Investor-4-2009-S-44-49.pdf) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.

Silber kann die 20 $/oz-Marke überwinden (aktueller Preis 20,05 $/oz, Vortag 19,84 $/oz). Platin verbessert sich deutlich (aktueller Preis 1.481 $/oz, Vortag 1.448 $/oz). Palladium kann zulegen (aktueller Preis 736 $/oz, Vortag 729 $/oz). Die Basismetalle verbessern sich um 2 %.

Der New Yorker Xau-Goldminenindex haussiert um 8,4 % oder 7,5 auf 96,0 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Iamgold 14,3 %, Eldorado 9,8 % und New Gold 8,6 % an. Bei den kleineren Werten haussieren Novagold 13,8 % Gold Canyon 13,0 % und San Gold 12,0 %. Veris Gold verliert 25,4 % gegen den Trend. Bei den Silberwerten verbessern sich Kimber 15,8 %, Bear Creek 14,8 % und Silver Standard 14,6 %.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel fester. Gold Fields verbessern sich 10,1 % und Harmony 8,8 %.

Die australischen Goldminenaktien können heute Morgen zulegen. Bei den Produzenten steigen Hill End 28,6 %, St Barbara 6,8 % und Perseus 5,0 %. Bei den Explorationswerten ziehen Indochine 17,7 %, Bassari 12,5 % und YTC 9,8 % an. Emmerson fällt 9,8 % zurück. Bei den Metallwerten können Mincor 14,9 %, Grange 10,0 % und Perilya 9,7 % zulegen.

Stabilitas Fonds

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (A0ML6U) verliert 2,5 % auf 50,60 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Iamgold (+14,3 %), Guyana (+11,5 %), YTC (+9,8 % und Semafo (+9,7 %). Der Fonds dürfte heute deutlich weniger als der Xau-Vergleichsindex zulegen.

In der Auswertung zum 31.07.13 erholt sich der Fonds um 24,2 % deutlich stärker als der Xau-Vergleichsindex, der um 15,2 % zulegen kann. Damit kann der Fonds die Übertreibung der australischen Werte nach unten zum Ende des Geschäftsjahres (30.06.13) teilweise ausgleichen. Dabei konnte der nochmals schwächere australische Dollar kompensiert werden, der sich mittelfristig positiv auf die Ergebnisse der australischen Minen auswirken wird. Seit dem Jahresbeginn bleibt der Fonds mit einem Verlust von 50,7 % noch deutlich hinter dem Xau-Vergleichsindex zurück (-38,5 %). Die Entwicklung in den Jahren 2009 und 2010 zeigte, dass der Fonds in der Lage ist, diese Unterbewertung in einer Aufwärtsbewegung auszugleichen und sogar zu überkompensieren. Das Fondsvolumen erholt sich durch Zuflüsse und Kursgewinne von 6,3 auf 8,3 Mio Euro.

Gewinn im Jahr 2007: 12,5 %
Verlust im Jahr 2008: 63,5 %
Gewinn im Jahr 2009: 131,1 % (bester Goldminenfonds)
Gewinn im Jahr 2010: 81,3 % (zweitbester Goldminenfonds)
Verlust im Jahr 2011: 22,3 %
Verlust im Jahr 2012: 14,0 %
Verlust im Jahr 2013: 50,7 %

Im Januar 2013 erhält der Fonds zum dritten Mal in Folge den Fund Award der Zeitschrift Euro/Euro am Sonntag – für das Jahr 2012 als zweitbester Goldminenfonds im 3-Jahreszeitraum.

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Stabilitas Silber & Weissmetalle (A0KFA1) verliert 0,8 % auf 25,45 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Kimber (+15,8 %), Bear Creek (+14,8 %) und Silver Standard (+14,6 %). Der Fonds dürfte heute parallel zum Hui-Vergleichsindex kräftig zulegen.

Auf Sicht der letzten 3 Jahre arbeitet sich der Fonds auf den 7. Platz von 89 Fonds nach oben: http://www.onvista.de/fonds/performance.html?TIME_SPAN=3Y&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR

In der Auswertung zum 31.07.13 erholt sich der Fonds mit einem Gewinn von 23,5 % deutlich stärker als der Hui-Vergleichsindex, der um 15,8 % zulegt. Dabei zogen die Silberaktien parallel zu den Goldminenaktien an, obwohl der Silberpreis im Vergleich zum Goldpreis zurückblieb. Seit dem Jahresbeginn präsentiert sich der Fonds mit einem Verlust von 41,0 % jetzt wieder besser als der Hui-Vergleichsindex, der um 42,3 % zurückfällt. Das Fondsvolumen erholt sich durch Zuflüsse und Kursgewinne von 15,0 auf 19,6 Mio Euro.

Verlust im Jahr 2007: 5,9 %
Verlust im Jahr 2008: 75,6 %
Gewinn im Jahr 2009: 47,9 %
Gewinn im Jahr 2010: 60,3 % (zweitbester Rohstofffonds 2010, Euro und Euro am Sonntag)
Verlust im Jahr 2011: 27,3 %
Verlust im Jahr 2012: 3,7 %
Verlust im Jahr 2013: 41,0 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Stabilitas Gold+Resourcen (A0F6BP) verliert 1,5 % auf 20,57 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Mincor (+14,9 %), Iamgold (+14,3 %) und Guyana (+11,5 %). Der Fonds dürfte heute weniger als der Xau-Vergleichsindex zulegen.

In der Auswertung zum 31.07.13 verbessert sich der Fonds um 25,3 % deutlich stärker als der Xau-Vergleichsindex, der um 15,2 % zulegt. Damit präsentiert sich der Fonds als bester Fonds der Stabilitas Gruppe. Seit dem Jahresbeginn reduziert sich der Verlust auf 46,7 % und reduziert den Abstand zum Verlust des Xau-Vergleichsindex (-38,5 %). Das Fondsvolumen erholt sich parallel zu den Kursgewinnen von 2,0 auf 2,4 Mio Euro.

Gewinn im Jahr 2006: 47,0 %
Verlust im Jahr 2007: 19,3 %
Verlust im Jahr 2008: 64,4 %
Gewinn im Jahr 2009: 12,4 %
Gewinn im Jahr 2010: 21,8 %
Verlust im Jahr 2011: 30,9 %
Verlust im Jahr 2012: 20,1 %
Verlust im Jahr 2013: 46,7 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Stabilitas Gold & Resourcen Special Situations (A0MV8V) verliert 2,6 % auf 21,00 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Lemur (+25,0 %) und Perilya (+9,7 %). Belastet wird der Fonds durch den Kursrückgang der Voyager (-14,3 %). Der Fonds dürfte heute weniger als der TSX-Venture Vergleichsindex zulegen.

In der Auswertung zum 31.07.13 verbessert sich der Fonds um 3,4 % und bleibt damit hinter der Erholung des TSX-Venture Vergleichsindex zurück, der um 6,4 % zulegen kann. Der Verlust seit dem Jahresbeginn reduziert sich auf 41,0 %. Das Fondsvolumen reduziert sich durch leichte Abflüsse von 1,2 auf 1,1 Mio Euro.

Verlust im Jahr 2008: 73,9 %
Gewinn im Jahr 2009: 73,1 %
Gewinn im Jahr 2010: 87,4 % (bester Rohstoff- und Energiefonds, Handelsblatt)
Verlust im Jahr 2011: 22,3 %
Verlust im Jahr 2012: 37,1 %
Verlust im Jahr 2013: 41,0 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Stabilitas Growth-Small Cap (A0LF6K) verliert 2,6 % auf 11,49 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Iamgold (+14,3 %), B2 Gold (+8,3 %) und Silver Wheaton (+7,3 %). Der Fonds dürfte heute weniger als der Hui-Vergleichsindex zulegen.

In der Auswertung zum 31.07.13 verzeichnet der Fonds einen Gewinn von 24,6 % und erholt sich damit deutlich besser als der Hui-Vergleichsindex, der um 15,8 % zulegt. Der Verlust seit dem Jahresbeginn reduziert sich auf 50,2 %, bleibt aber noch deutlich hinter dem Verlust des Hui-Vergleichsindex zurück. Das Fondsvolumen erhöht sich bei kleineren Zuflüssen von 0,8 auf 1,0 Mio Euro.

Verlust im Jahr 2008: 58,6 %
Gewinn im Jahr 2009: 17,7 %
Gewinn im Jahr 2010: 29,2 %
Verlust im Jahr 2011: 50,7 %
Verlust im Jahr 2012: 24,7 %
Verlust im Jahr 2013: 50,2 %

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.