Kolumne von Björn Junker

Boden erreicht: Ernst & Young gibt der Bergbaubranche Hoffnung

Die Statistik sieht nicht gut aus. Doch sie könnte das Ende des Tals der Tränen bedeuten. Erste Indizien deuten im Bergbausektor eine Besserung der Lage an. Die Experten von Ernst & Young kümmern sich in einer Studie ausführlich um den globalen Bergbausektor. Sie nehmen Zukäufe und Zusammenschlüsse unter die Lupe, sie schauen sich Finanzierungsmodelle an und haben auch einen Blick auf Börsengänge. Dabei wird deutlich, dass das erste Halbjahr 2013 für den gesamten Sektor alles andere als gut war. Doch für die Zukunft machen die Experten Hoffnung.

Das erste Halbjahr war nicht das Halbjahr der Bergbauunternehmen. Die sinkenden Rohstoffpreise haben sich in den Kursen und Plänen vieler Gesellschaften sehr negativ bemerkbar gemacht. Die günstige Bewertung vieler Unternehmen des Sektors zieht aber inzwischen eine neue Investorenschicht an, die sich bisher nicht sonderlich für den Sektor interessiert hat: Investoren mit staatlichem Hintergrund, Investmentsfonds und Privatanleger sind aktuell auf der Käuferseite. Diese Investorengruppen sind meist nicht am schnellen Gewinn interessiert, für sie handelt es sich um mittel- bis langfristige Investitionen. Für kurzfristig denkende Anleger ist der Sektor dagegen derzeit nicht geeignet.

Bei den Zukäufen auf Firmenebene liegt Nordamerika derzeit vorne. Die meisten Akquisitionen sind inländischer Natur, zudem werden eher kleinere Gesellschaften aufgekauft, die Risikobereitschaft ist nicht sonderlich hoch. Man setzt auf Bewährtes.

Bei den Edelmetallen steht, wenig überraschend, Gold ganz oben auf der Zukaufliste. Bei diesem Edelmetall zeigen sich die meisten Aktivitäten in Russland, doch auch hier geht es meist um inländische Deals. Juniorexplorer haben es dabei überall schwerer als solche Unternehmen, die schon etwas vorzuweisen haben oder gar schon in Produktion sind.

Die Studie von Ernst & Young zeigt zudem, dass das Pflaster für Börsenneulinge momentan schwierig ist. Nur zwölf Börsengänge konnten im Sektor von Januar bis Juni weltweit gezählt werden, das ist ein Minus von fast 70 Prozent. Auch bei anderen Finanzierungsvarianten liegt das Halbjahr hinter früheren Jahren zurück. Bergbauunternehmen geben Anleihen im Werten von 50,3 Milliarden Dollar aus, ein Jahr zuvor waren es mehr als 57 Milliarden Dollar. Bei den Konsortialkrediten gibt es hingegen Hoffnung. Glencore Xstrata (WKN: A1JAGV) erhält einen revolvierenden Kredit über 17 Milliarden Dollar, an dem 80 Banken beteiligt sind. Dies ist einer der größten Kredite des Jahres überhaupt in Europa, wenn man alle Branchen betrachtet. Das zeigt, dass der Sektor noch oder wieder lebt.

So glauben die Experten auch, dass der Boden gefunden wurde und dass der Zyklus bei den Finanzierungsmöglichkeiten wieder nach oben zeigt. Mehr und mehr Gesellschaften überlegen, sich wieder stärker zu engagieren, zudem gibt es Anzeichen, dass neue IPOs vorbereitet werden. Sobald die Märkte sich erholen, kann die nächste Welle der Börsengänge starten. Die Vorzeichen für Gold, Silber, Kupfer und Co. werden demnach besser.

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